Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2816]

Ambrosius Blarer
an [Bullinger]
Konstanz,
19. Februar [1547]

Autograph: Zürich StA, E II 357a, 621-623 (ohne Siegel) a Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 592-594, Nr. 1412

[1] Blarer erfährt ganz unerwartet, dass Hans Peter Wellenberg [wohnhaft in Zürich] in Konstanz ist. Da er ihm diesen Brief mitgeben möchte, ist er so in Eile, dass er kaum schreiben kann. [2] Was die Konstanzer über die Rüstung des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und über die Identität der Kriegsgegner von König Ferdinand I. und Herzog Moritz von Sachsen erfuhren, entspricht auch dem, was die Zürcher aus St. Gallen gehört haben. [3] Immer wieder meldet man aus Ungarn und Venedig, dass Sultan Suleiman in starker Rüstung stehe. Möglicherweise wird er über den Ausgang des Krieges entscheiden. Das soll [den Protestanten] recht sein! Die [Christenheit] hat es verdient. [4] Es ist ein gutes Zeichen, dass die Zürcher ihre in den [Schmalkaldischen] Krieg gezogenen Söldner nicht bestrafen. Für die Konstanzer ist dies ein ermutigendes Signal. [5] Ihre Lage ist nämlich immer noch ungewiss. Aus den Nachbarorten treffen zahlreiche Warnungen und Schlichtungsangebote ein, zumal jene Orte zu Recht befürchten, dass auch sie die Folgen eines kaiserlichen Feldzuges gegen Konstanz zu spüren bekämen. —[6]Sebastian Schertlin und Marcell Dietrich von Schankwitz sind noch in der Stadt. Angeblich versucht ein französischer Gesandter in Basel [François de la Rivière oder Guillaume du Plessis, sieur de Lvancourt], beide Heerführer für den Dienst bei König Franz I. von Frankreich zu gewinnen. [7]Graf Friedrich von Fürstenberg, Hans Jakob von Landau, Wilhelm Truchsess von Waldburg, der Landkomtur Johann Werner von Reischach, der Abt von Weingarten Gerwig Blarer sowie Überlingen bieten sich an, zwischen Konstanz und Kaiser Karl V. zu vermitteln. Hoffentlich kommt es nicht zu einem verantwortungslosen Abkommen! Gott ist anzuflehen. Von den Menschen ist nichts zu erwarten. [8]Immer wieder wird die Vermutung geäußert, der Kaiser werde gegen die Eidgenossen ziehen. Vor kurzem sagte ein Kaiserlicher [...], dass die Konstanzer mit ihrer Weigerung, sich mit dem Kaiser auszusöhnen, noch längst nicht aus der Klemme sind. Ihre Stunde komme erst noch, nämlich wenn der Kaiser von ihnen verlangt, seinen Truppen freien Durchzug gegen die Eidgenossen zu gestatten. [9]Gerwig Blarer war kürzlich in Hagnau. Er wollte dort seinen Verwandten Thomas Blarer treffen. Da dieser krank war, schickte er den vertrauenswürdigen [Melchior Eberhart]. Gerwig sagte zu diesem, dass die Konstanzer sich ja nicht den Schweizern anschließen sollten, denn Letztere hätten niemandem geholfen und würden selbst auch nicht verschont bleiben. Als kaiserlicher Kommissar für die oberdeutschen Städte ist Gerwig über alle Pläne informiert. Was er genau bei diesen Städten auszurichten hat, weiß man noch nicht. Falls Bullinger dem Zürcher Rat darüber erzählt, soll er Genvigs Namen nicht anführen, sondern nur sagen, dass die Äußerungen von einem vornehmen Herrn stammen. [10]Landgraf Philipp von Hessen hält sich ruhig. Er soll zuversichtlich sein und sich der Jagd widmen, weil Maximilian Egmont, Graf von Büren, und Graf Reinhard von Sohns für ihn beim Kaiser verhandeln, ja sogar seine Versöhnung erlangt haben! Stimmt dies, wird das Unglück über ihn bringen. Möge Gott ihn nicht derart tief fallen lassen! [11] Es gibt immer noch Leute, die überzeugt sind, dass der Kaiser tot sei und sich stattdessen ein Doppelgänger, der nur stärker und gesünder ist, den Leuten zeigt. Diese Spekulation wird u.a.

a Mit Schnittspuren.
1 Aus dem Inhalt des Briefes geht hervor, dass der Brief an Bullinger gerichtet ist.
2 Das Jahr ergibt sich aus dem Briefinhalt.


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durch folgende Begebenheit genährt: Der junge Maximilian ist vor kurzem heimlich aus Ulm abgeritten. Im zurückgelassenen Brief stand, dass es zwecklos sei, nach ihm zu suchen. So Gott es wolle, werde er in zwei Jahren zurückkehren. Da man den Brief frühzeitig find, konnte man ihn mit seinen zwei Begleitern etwa zwei Meilen von Ulm aufspüren und zurückführen. Über die Gründe seines Weglaufens schweigt man. Es wird nur behauptet, dass er vorhatte, bei seinem Vater Ferdinand den Tod der Mutter [Anna Jagiello von Böhmen und Ungarn] zu beklagen. Doch passt das gar nicht mit dem Inhalt des Briefleins zusammen. Deshalb vermutet man, dass er nicht länger bleiben wollte, weil er genau weiß, dass der angebliche Kaiser nicht der echte ist. [12]Beiliegend der an Johannes Brenz gerichtete Brief welcher von einem Unbekannten an die Kirchentür von Schwäbisch Hall angeschlagen wurde. [13] Die Angelegenheit von Hans Stadelmann wurde auf andere Weise erledigt. Daher brachte dieser den [für ihn an Bullinger gerichteten] Brief Blarers [Nr. 2804] wieder zurück. Doch legt ihn Blarer trotzdem vorliegendem Brief bei, auch wenn darin keine Nachrichten stehen. [14] Bullinger soll den Konstanzern mit seinen Gebeten beistehen. Möge Christus den Teufel, der die Guten nur verführen will, mit den Füßen zertreten! [15] Gruß, auch an Familie und Kollegen. Blarers Kollegen empfehlen sich ebenfalls Bullingers Gebeten. [16][P.S..] Wie steht es um Rudolf Gwalther und seinen "Endtchrist"?

Ich erfar onversechner sach 3 , das H. Peter Wellenberg 4 hie ist, und kan warliche nitt schriben in solicher yl 5 . Sorgen, er entgang mir. Darum in höchster yl.

Wie der churfürst 6 gerust sey und was der konig 7 sampt hertzog Mauritzen 8 für abgesagt find 9 halten, ist hieher ouch geschriben worden, wie den ewern von Sanct Gallen. Obs gewisß, waist man noch nitt, aber um den churfursten stets gewüss noch wol.

Der Turck 10 10 soll in grausamer 11 rustung sin, schreibt man für und für 12 von Unger heruff; ouch von Venedig. Der wirt etwan den krieg schaiden. Fiat, quod bonum est in oculis nostris! Wir habendts alles wol beschuldt 13 .

Das die ewern so gnedigklich mitt den kriegern 14 gehandelt, haben wir gern vernommen, dann 15 wir daher uff kunfftig zeyt etwas güts im fal der not hoffen mögend. Doch alle hoffnung in gott grundt 16 !

Um uns steht es noch allso in. 17 Syend noch allso wartend uff gottes gnad, was der geben welle. Der warnung allenthalb her 18 ist treffelich vyl, sonderlich von unsern nachpuren. Yederman empeut sich 19 ze handlen und das

3 onversechner sach: unerwartet.
4 Hans Peter Wellenberg, in Zürich ansässig, ein Verwandter Konrad Zwicks; s. HBBW VII 198.
5 Zeitdruck.
6 Johann Friedrich I. von Sachsen. —Vgl. dazu Nr. 2813,9f.
7 Ferdinand I.
8 Moritz von Sachsen.
9 abgesagt find: erklärte Feinde; vgl. Fischer I 55f.
10 Sultan Suleiman I. — Siehe Nr. 2759,90; Nr. 2782,21f; Nr. 2797,49; Moritz von Sachsen PK III 206f, Nr. 274.
11 schreckenerregender.
12 für und für: immer wieder.
13 verdient.
14 Gemeint sind diejenigen aus dem Zürcher Gebiet, die in den Schmalkaldischen Krieg gezogen waren; s. dazu Nr. 2762, Anm. 26; und unten Anm. 78.
15 da (weil).
16 gründet.
17 Zu verstehen: Was mit uns geschehen soll, ist noch in der Schwebe.
18 allenthalb her: von überallher.
19 empeut sich: bietet sich an.


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best ze thain 20 . Dann 21 die nachpurn sorgend, krüg 22 man unß, mussen sy auch verderbt werden, wie dann war ist.

Die hoptleut Schertle 23 und Marcell 24 sind noch hie. Es ist ain frantzösischer legat 25 zü Basel. Vernym ich wol, das der ausß bevelch des königs 26 dise zwen gern dahin laichte 27 , das sy yetz dem konig dienten, mitt treffelichen verhaissungen.

Der grauff Friderich von Furstenberg, 28 der von Landouw, 29 herr Wilhalm Truchseß, 30 landtcometer, 31 abbt von Wyngarten, 32 Überlingen, etc., wolten gern all mitt ettlich andern underhandler sein gegen 33 kaiser 34 . Ich hoff zü dem lieben gott, die unsern werden nichts unerbars oder unverantwurtlichs annemen. Da helffe uns der lieb und truw gott, zü quem pro nobis ut sedulo interpelles, per Christum Iesum obsecro et obtestor. Es darff sin gar wol! Es steckt nichts güts in allen menschenkindern. 35

||622 Es wellend die conjecture 36 ymmer zusammenlouffen und ainander treffen, das der kaiser ouch etwas wider die Aidgnossen im synn habe. Es hat kurtzverruckter tag 37 ain fürnemer kaiserischer 38 gesagt: "Es thut denen von Costentz nitt unnot 39 , das sy nitt glich wie ander in die ussönung bewilligen konnen, dann ir gelegenhait ist darnach."40 Und under ander ursachen hat er ouch gemeldt: "Sollt inen der kaiser zumuten, pasß zü geben 41 wider die Aidgnossen, wurde inen ouch on zwyfel usß vyl ursachen gantz beschwerlich."42

So ist der abbt von Wyngarten kurtzer tag 43 zü Hagnouw 44 gewesen. Hette meinen l[ieben] brüder 45 als sinen vetter 46 gern by im gehapt. Der hat sich

20
21 Denn.
22 bekriege.
23 Sebastian Schertlin.
24 Marcell Dietrich von Schankwitz.
25 Gemeint ist François de la Rivière, der in Basel sesshaft war, oder Guillaume du Plessis, sieur de Lyancourt, der sich zunächst eine Zeitlang in Basel bei La Rivière aufhielt, ehe er sich in Solothurn niederließ; s. Rott, Représentation 447.
26 Franz I.
27 lockte; s. Fischer IV 929. —Die Anfrage Frankreichs an Schertlin ist in Schertlin, Leben 66 belegt.
28 Friedrich IT. von Fürstenberg.
29 Hans Jakob von Landau.
30 Wilhelm d.Ä. Truchsess von Waldburg-Trauchburg.
31 Landkomtur Johann Werner von Reischach; s. Nr. 2771, Anm. 7.
32 Gerwig Blarer. —Er war vom Kaiser mit Verhandlungen hinsichtlich der Strafsummen für Biberach, Isny, Kempten, Memmingen und Ravensburg sowie der Inpflichtnahme
der noch nicht vereidigten Städte beauftragt worden; s. die kaiserliche Instruktion vom 7. Februar 1547 in Gerwig Blarer BA II 1-7, Nr. 867; Nr. 2820,34-38; Maurer, Übergang 19.
33 gegenüber dem.
34 Karl V.
35 Vgl. Pred 9, 3.
36 Vermutungen.
37 kurtzverruckter tag: vor wenigen Tagen.
38 Unbekannt.
39 Es thüt [ihnen] nitt unnot: es hat seinen Grund; es ist nicht umsonst.
40 Als ironische Bemerkung zu verstehen, die auf eine spätere, größere Bedrohung hinweist.
41 pasß zü geben: (den kaiserlichen Truppen) Durchgang zu gewähren.
42 Vgl. Nr. 2814,1-4; Nr. 2820,74-81.
43 kurtzer tag: vor Kurzem.
44 Hagnau am Bodensee (Bodenseekreis, Baden-Württemberg), etwa 12 km nordöstlich von Konstanz, auf der anderen Seite des Sees.


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kranckhait halber entschuldiget, 47 etc., und im aber ain vertrauwten mann 46 an sin statt geschickt. Dem sollte er sein mainung eroffnen. Zu dem hat nun der abbt under anderm gesagt: "Die von Costentz sechind nun 49 und henckind sich nitt an die Schwytzer! Dann sy 50 haben nieman geholfen. Im was vor baß. 51 Darzu werden sy selbs ouch nitt unangefochten belyben." Nun waist er wol um all anschleg 52 . Er ist ouch yetz ain kaiserlicher comissarius in den oberlendischen stetten. Soll, waiß nitt was, by inen usrichten, etc. Aber ir sollt den abbt kainswegs melden 53 . Ist min ernstlich beger. Mogt aber sölichs den ewern wol anzögen, das ain fürnemer sölichs gereddt habe. In summa: Man 54 hat im synn, alles under sich ze bringen.

Vom landtgrauffen 55 sagt man für und für, das er ganz still sytze. Jage und seye sicher 56 , dan der von Peuren 57 und der grauff von Solms 58 handlind von seinen wegen by dem kaiser; 59 und seye versünt! Ists war, so wirt grosser ubel uber inn gehn. Aber ich hoff zü gott, er lasß in dermaß nitt fallen. Es wer doch sonst ain grusamer, erschrocklicher fall.

Ettlich wellends noch ymmer bestriten 60 mitt gwallt, der kaiser seye tod und der, der sich yetz sechen und horen lass, seye es warlich nitt, sonder ime aller ding glich, aber doch stercker und gsunder dann der kaiser. 61 Habend

45 Thomas Blarer.
46 Die Großväter von Thomas und Gerwig waren Brüder. — Wir danken Stefan Blarer (Ostermundigen) für diesen Hinweis.
47 Der erkrankte Thomas (s. Nr. 2807,22— 24) schrieb am 10. Februar 1547 einen Entschuldigungsbrief an Gerwig (Gerwig Blarer BA II 9f, Nr. 869), teilte darin mit, dass er an seiner Stelle gerne Konrad Zwick entsandt hätte, wenn dieser nicht auch krank wäre, und kündigte an, nun den "herren amptman und spytalschriber" zu schicken. Bei diesem handelte es sich um einen Mann namens "Melchor" (s. aaO, S. 9, Anm. 2). Damit kann nur der Konstanzer Spital schreiber Melchior Eberhart gemeint sein; s. Josua Eiselein, Geschichte und Beschreibung der Stadt Konstanz und ihrer nächsten Umgebung, Konstanz 1851, S. 162.
48 Melchior Eberhart; s. oben Anm. 47. — Am Tag vor der Abfassung dieses Briefes, als Melchior Eberhart bereits zurückgekehrt war, entsandte Thomas noch einen zweiten Mann an den Abt, nämlich den Konstanzer Ratsherrn Onofrius Hürus; s. Gerwig Blarer BA II 13, Nr. 874.
48 sechind nun: sollen nur aufpassen; nur schauen.
50 die Eidgenossen.
51 Zu verstehen: Es ging früher [bevor man sich mit den Eidgenossen einließ] besser. — Die Konstanzer hatten schon vor den 1530er Jahren vergebens versucht, von den Eidgenossen aufgenommen zu werden; s. Konstanz 116-119.
52 Pläne.
53 anführen (im Gespräch mit den Zürcher Ratsherren).
54 Die Kaiserlichen.
55 Philipp von Hessen. —Siehe Nr. 2805,36; Nr. 2812,33-35.
56 zuversichtlich.
57 Maximilian von Egmont, Graf von Büren.
58 Reinhard von Solms (gest. 1562), oberster kaiserlicher Feldmarschall; s. Mameranus, Exerc. 2.
59 Siehe PA I 592f, Nr. 947f; Moritz von Sachsen PK III 230-232, Nr. 307-309.
60 behaupten.
61 Zu den schon länger kursierenden Gerüchten vom Tod des Kaisers s. die Verweise in Nr. 2782, Anm. 20. — Zu der angeblich guten körperlichen Verfassung des Kaisers s. Nr. 2775,56-59; Nr. 2788,18-20 Nr. 2807,25f.


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vyl, vyl vermutungen. Dann ||623 wisst, das der jung konig Maximilianus 62 kurtzverruckter tag 63 nun selbdrytt 64 haimlich sich von Ulm verstolen 65 und hinweg geritten ist. Hat ain briefflin hinder im gelassen in seiner herberg, darin gestanden, er ryte hinweg, und man solle inn nitt stichen, dann man werden inn nitt finden. Aber uber zway jar (lasse in gott leben) b welle er widerum kommen. Allso ist man des briefflis zü frü gewar worden. Hat im nachgeylt und in etwan 2 mil wegs von Ulm ergryffen und widerum hinin gebracht. Was aber sein fürnemen 66 gewesen, lasst man nieman wissen. Allain gibt man für, er hab zü seinem vatter dem konig 67 gewellt und inn klagen um die mütter 68 . Aber das rympt sich gar nitt uff das brieffli, wie ir merckt. Man hat vyl und mancherlay rechnung 69 daruff und sonderlich aber, diewyl er wisse, das diser nitt der recht kaiser seye, hab er nitt wellen nach 70 mögen lenger da sein.

Hiemitt den brieff, 71 so man dem Brentio uffgeschlagen zü Hall an die kirchthür. Man waist aber nitt aigenlich 72 , wers gethan hat. 73 Der Stadelman 74 ist wendig worden 75 , dann sin sach sonst 76 ussgericht 77 worden. Bringt mir yetz den brieff 78 . Schick ich euch nichts dest weniger. Hab euch sonst ouch naiswas zeytung 79 darinn geschriben.

Ah, mi frater, admove, quam potes, auxiliares spiritus 80 tui et sacrarum precationum manus nostrorum conatibus, ut ne in levando gravissimo istoc onere succumbant, sed constanter Constantes esse perseverent! Miris machinis satan expugnare conatur bonorum virorum pectora; quem utinam Christus sub pedes nostros conterat! 81

b Klammern ergänzt.
62 Maximilian [II.](geb. 1527), Sohn König Ferdinands I, später römisch-deutscher König und Kaiser.
63 Nämlich in der Nacht vom 6. auf den 7. Februar; s. Nr. 2771, Anm. 30. — Zum Ort der Festnahme von Maximilian s. Fischer, Chronik 131.
64 nun selbdrytt: nur zu dritt.
65 weggestohlen (hat).
66 Vorhaben, Absicht.
67 Ferdinand I.
68 Anna Jagiello von Böhmen und Ungarn, die am 27. Januar verstorben war.
69 Überlegung, Erwägung; s. SI VI 131.
70 noch.
71 Schwäbisch Hall.
72 genau.
73 Siehe dazu Nr. 2812, Anm. 108.
74 Hans Stadelmann.
75 wendig worden: zurückgekehrt.
76 auf andere Weise; s. SI VII 1395. — Zur Sache s. Nr. 2804.
77 geregelt; s. Fischer I 499. — Siehe dazu die nächste Anm.
78 Den an Bullinger gerichteten Brief Blarers vom 9. Februar (Nr. 2804). — Der Zürcher Rat hatte schon am 12. Februar (also ehe Bullinger den Brief Nr. 2804 mit vorliegendem Schreiben erhielt) all seinen Landvögten ein Rundschreiben zukommen lassen (Zürich StA, B IV 16, f. 137v.) und diesen befohlen, die Untertanen, die den Schmalkaldenern während des Donaufeldzuges zugelaufen waren, nicht zu bestrafen. — Zur Angelegenheit s. bereits Nr. 2762, Anm. 26.
79 naiswas zeytung: irgendwelche Nachrichten - was allerdings nicht stimmt, es sei denn, dass damit die durch Brief Nr. 2804 indirekt vermittelten Informationen zu Leonhard Holzhalb (den Blarer nicht mochte; s. HBBW XVII 434f. 438-440) gemeint sind.
80 Vermutlich in Anlehnung an Röm 8, 26.
81 Ps 47 (Vulg. 46), 4.


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Bene et aeternum vale, frater cordis mei et anima mea in domino. Salveat tua domus cum omnibus fratribus et amicis. Salutant te nostri diligenter seque cum caussa ista communi officiosissime tibi commendant. Constantiae, 19. februarii.

Tuus A. Bl.

Sed quo loco est, obsecro, Gvaltheri nostri caussa et Antichristi sui? 82

[Ohne Adresse.]