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Autograph: Zürich StA, E II 364, 86-87 (Siegelspur) Ungedruckt
[1]Zwick legt seinem Brief ein Schreiben aus Ulm bei, das Bullinger mit dem gegenwärtigen
Boten [...] wieder zurückschicken soll. —[2]Der Brief Kaiser Karis V. [an die Eidgenossen]
ist ganz bestimmt nach Luzern gelangt. Er wurde dem St. Galler Marti Hux vorgelesen, wie
Vadian dies Bullinger wohl mitteilen wird. —[3]Georg Besserer hat, wie aus dem beigelegten
Brief hervorgeht, Zwick nicht geschrieben. Es könnte aber sein, dass er an Marcell Dietrich
von Schankwitz geschrieben hat. —[4]Beiliegend eine aus Nürnberg kommende Aufzeichnung
über das Heer von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, die Bullinger ebenfalls zurückschicken
soll. —[5] 2'000 spanische Soldaten wurden nach Biberach verlegt und haben sogleich
bei ihrer Ankunft die Stadtschlüssel gefordert. —[6]Bullinger wird von Georg Müller
über Zwicks Plan erfahren haben. —[7] Nicolas Perrenot, Herr von Granvelle, ist auf dem
Weg nach Burgund und durch Stockach gereist. —[8]Schon zwei Mal hat sich Hans Jakob von
Landau als Vermittler zwischen Konstanz und dem Kaiser aufgedrängt. Er bot sich an, die
Konstanzer am nächsten Dienstag [15. Februar]in Sipplingen oder auf der Mainau zu treffen,
falls einige Ratsherren unschlüssig wären. Er schrieb, dass auch Granvelle von jeglicher
Verzögerung abrät. Mit Gottes Hilfe bemühen sich aber die Konstanzer eher, die Kontaktaufnahme
mit dem Kaiser aufzuschieben. —[9]Man hört aus Basel, dass Wolfgang Rehlinger sich
nach Ulm begeben habe, um sich dort für die Straßburger einzusetzen, ja dass Granvelle
bereits auf dem Weg nach Straßburg sei. Andere sagen, dass Rehlinger eine Hochzeit zwischen
einem Sohn des Granvelle und einer Tochter des badischen Markgrafen [Ernst I.] zu arrangieren
versuche. — [10] Während eines Gesprächs mit Peter Scher d.J. von Schwarzenburg
sagte Johann von Naves diesem, dass dessen Vater, Peter Scher d.Ä., sich beim Kaiser noch
beliebter machen würde, wenn er die Straßburger dazu brächte, sich mit dem Kaiser zu
verständigen. Denn auch wenn sie sich mit König Franz I. verbinden würden, wären sie noch
nicht aus der Klemme. —[11] Dem gegenwärtigen Boten ist kein Lohn zu geben, da Zwick
diesem bereits einen Zuschuss von 12 Schillingen gewährt hat. Georg Müller soll sich keineBriefe_Vol_19-313 arpa
Sorgen machen; Zwick hält ihm nichts vor. —[12]Bullinger bete für Zwick. Sonntag nach der
Hauptmahlzeit. 1547.
Gottes gnad mit uns. Von Ulm wirtt mir geschriben der aidgnosischen bottschafft und anderer sachen halb, 3 wie ir uß byligendem brief zü vernemen habent. Das wellend mir by zögern 4 wider schicken.
Des kaisers 5 schriben ist gen Lutzern gewisslich kummen. Marte Hux 6 von Sant Gallen hatt es hören leßen. Das werdent ir durch d. Vadianum woll a erfaren kuinden.
Von Jergen Besserer 7 hab ich kain schriben, wie im brieff 8 gemeldet wirtt. Achten, er werde ettwa dem Martzell Dieterich 9 geschriben haben.
Hieby am verzaichnus des churfursten zü Sachsen"10 volcks. Kumpt uß Nurnberg. Die 11 schicken mir ouch wider.
Gen 12 Biberach hatt man gelegt by 13 2'000 Spanger. 14 Die habent glich von stund an die schlüssel zün thoren gnommen. Ach gott, erbarm dich unser!
Minen anschlag 15 werden ir von h. Maister Jergen 6 vernommen haben.
Der Granvella 17 ryt in das Burgund. Ist zü Stockach fur gezogen. 18
Der von Lando 19 hatt sydert zway mal by minen herren angehalten umb fürderung 20 . Erbüt sich, so unser ettlich unstarck 21 , das er gen Sipplingen 22
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oder in die Maynow 23 biß zinstag 24 kum-|| 87 men welle. Schribt, 25 der Granvella hab ouch geraten, das wir nit lang ußbliben 26 . Wir suchent uffzug 27 , so vil gott gibt.
Ettlich mainent, der Wolff Rechlinger 28 sye zü Ulm gwesen von deren von Straßburg wegen, und der Granvella ryte gen Straßburg. Das ist zü Basel wol zü erfaren. Ettlich sagent, er 29 helffe ain hürrat 30 machen zwüschent des Granvella son 31 und des margrafen zü Baden dochter. 32
Naves 33 hatt gsagt zum jungen Petter Scheren 34 , sin vatter 35 möcht im 36 darmitt noch ain gnedigern kaiser machen, wann er verhelffe, das Straßburg vertragen wurde 37 . Dann wan sy sich schon 38 an den Frantzosen henckent, so habent sys noch nit gar. 39
Ir sollend dem jetzigen potten nichts geben, dann 40 ich hab die nechsten 12 ß 41 noch zum vortail 42 . Jergen 43 ists alles verzigen, und ich halt inn on klag.
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Gott mit uch. Den bitten für mich. Datum Sonntag nach imbiß 44 47.
Conrat Zwick. |
[Ohne Adresse.1