[2481]
Autograph: Zürich StA, E II 366, 199 (Siegelspur) Ungedruckt
Das Geld für die Gewürze ist angekommen. Gast wird sich gelegentlich bei Heinrich Petri nach dem Preis der Boethius[ausgabe] erkundigen. — Die Straßburger haben vier Fähnlein Landsknechte an Landgraf [Philipp] von Hessen geschickt. — Ein Hauptmann [...] aus dem Lager von König [Franz 1.1 von Frankreich schrieb an seine Mutter [...] nach Basel, dass er bereits heimgekommen wäre, wenn der Landgraf nicht seine [Truppeneinheit] angeworben hätte, die durch den Friedensschluß zwischen [Franz I.] von Frankreich und [Heinrich VIII.] von England freigestellt wurde. — In Basel spricht man von einem geplanten Angriff von [Philipp von]Hessen und Herzog [Franz] von [Braunschweig]-Lüneburg gegen Brabant. Der Herr wird jenen Pharao [Karl V. / vernichten! — Viele Kriegsknechte ziehen wieder ab, weil man ihnen Kriegsgrund und Gegner nicht benennen wollte. — In Basel wurde ein Banner und ein Fähnlein ausgehoben. —Der wütende Kaiser [Karl V.] ist geschwächt. Die Pfaffen werden ganz gewiss zugrunde gehen! — Näheres wird Myconius [mit Nr. 2482] berichten. —[Herzog Moritz von] Sachsen sichert die Grenzorte zu Böhmen gegen Überraschungsangriffe ab. —Die [Straßburger] Gesandten [Heinrich von Müllenheim und Michael Han]auf dem Reichstag zu Regensburg werden wegen der drohenden Gefahr innerhalb von drei Tagen in Straßburg zurück sein. — PS.: Die Straßburger haben bis jetzt ungefähr sieben Fähnlein angeworben. Den Elsässern hat Markgraf [Georg von Württemberg]verboten, sich in fremden Sold zu begeben.
S. in domino. Pecunias pro aromaticis speciebus accepi. 1 Pretium Boethii 2 indicabo, si m. Henrichum Petri videro.
Die von Straßburg haben dem lantgroven von Hessen 3 4 fenlin lantzknecht geschickt. 4
Ouch hab ich ein brieff gelesen, den ein houptman 5 uß des kunigs von Franckreichs 6 leger 7 geschriben hat siner mutter 8 die zu Basel wonet, er wölte jetz heimkommen sein. So hab er, der Hessus, den huffen lantzsknecht angenomen, nachdem es friden ist worden zwischen dem Gallo und Anglo 9 . 10
Briefe_Vol_17-134 | arpa |
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Das geschrey ist by unß, der Hessus und dux Lüneburgensis"11 wellen Probant 12 angriffen, darin vil gerüster pferdt seindt und vil fußvolcks. Got gebe gluck und heil! Scio dominum nos non deserere, sed suo auxilio Pharaonem illum 13 perdere ac ad inferna detrudere.
Es kummen vil knecht widerumb. Die ursach, mann wil ynen nit sagen, wo uß man wölle, wider wenn 14 .
Die unsern haben ußgelegt 15 zum fenlin und paner. 16
Der keyser wietet 17 , pfifft uff dem letzsten löchlin. 18 Die pfaffen müssen gar zum tüfel.
Haec paucis volui ad te scribere; reliqua Myconius. 19
Saxo 20 parat se ac munit loca Bohemiam spectantia, ne irruptio fiat improvisa.
Ich weiß das wol, das die botschafft von Straßburg ist heimpostiert in 3 tagen von Regenspurg, 22 do 23 niemants nuit darvon geseyt, ob periculum imminens. Gott kan alle consilia impiorum frangere, annihilare, 24 saltem nos domino fidamus, illum invocemus corde et ore. 25
Vale. 29. iunii 1546.
Tuus G.
Die von Straßburg nement noch knecht an. Haben by 7 fenlin. Mann wolt im Elsaß knecht annemen, so wil niemants ziehen. 26 Der margraff 27 hat verbotten by lib und gut das niemants keim herren zuziehe. er sey, wer er wölle.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem erwürdigen herren, herren Heinrychen Bullinger, pfarherr zu Zürich, mynem gunstigen, lieben herren, zu handen. Zürich.