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Abschrift a : Zürich ZB, Ms K 40,53r.-54r., Nr. 4a Regest: Pestalozzi 170
Widmet und übersendet dem Landgrafen seine Auslegung des Hebräerbriefes. Bittet, daß diese Schrift in Hessen frei gelesen werden dürfe. Die Zürcher lehren die reine Wahrheit. Ihr Unglück ist nicht nur göttliche Strafe, sondern auch Gnade. Zürich, Bern, Basel; St. Gallen und Schaffhausen bleiben fest beim Evangelium. Auch wenn der Bund äußerlich aufgelöst ist, halten die Evangelischen weiterhin zum Landgrafen.
Demm christlichen durchlüchtigen fürsten und herren, herrenn Philippen, lantgraffen inn Hessen, sinem gnedigen herrenn.
Cristenlicher, durlüchtiger fürst und herr, min underthenig dienst mitt erbietung alles guten sye üwer fürstlich gnad bevor an bereyt. Erstlich bitten ich u. f. g. zum höchsten, sy wölle mir min wolvertruwen 1 nitt für ein fraevel rechnen, daß ich iro gedören 2 hab die Epistel zun Hebreiernn zuschryben 3 und hiemitt ouch überschikenn. Dann es warlich us besonderbarer lieb und trüw beschehen ist. Diewyl mir min vorfaar 4 seliger gedächtnus, M. Huldrych Zwingly, by sinem läbenn 5 vil eeren, redliche, dappferkeit und früntliche von u. f. g. erzelt 6 , dorumb ich ouch verhofft 7 ,
Briefe_Vol_02_0233 | arpa |
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sy wurde min trüw ouch gnedenklichen annemen und sich des zuschrybens, die wil es nüzid dann die luter warheit ist, gar nitt beschämen. Demnach bitt ich, u. f. g. wölle sölich geschryften 8 furohin 9 wie bishar inn iro landen lassen läsen 10 , und die niemands, der iro begaerte, versperren, wie uns dann in ettlichen stettenn anderer landenn unbeschult 11 beschicht 12 . Dann wyr je ghein ander fürnemmen 13 nitt habend, dann daß die ||53v. eewig warheyt, wen oder was sy beträffe, reyn und klar an tag gebracht, unnd die herlich eer gottes aller welt haell geoffenbaret werde inn der krafft und zukunfft unsers herren Jesu Christi.
Hat uns gott glich jezend gedemütiget und gesucht 14 , hatt er uns doch väterlich gesucht, nitt wyter versucht, dann wyr ertragen gemögen 15 , und die sinen als das gold in fhüwr bewaert 16 , ouch unser sünd hie mitt zytlicher schand gestrafft, daß er uns der ewigen schand entlüde 17 . Darumb wir imm ouch dank sagend und syn vaetterlich trüw erkennend. Nütisterminder 18 hie zu Zürich in statt und uff dem land, dessglych ze Bernn, Basel, Santgallen, Schaffhusen etc. noch styff 19 an gott und sinem wort, wider alles bapstumb, in gottes gnad und hand bestand, und wyter mitt synem gnadenn biß in das end zu beharren willens sind.
Und ob glych wol der usserlich geschryben pundt 20 durch zwang, mee dann allenn frommen lieb, geschwecht, sol doch u. f. g. wüssen, daß alle liebhaber evangelischer warheyt nüt dister weniger grosse lieb und traeffenlichen gunst zu u. f. g. tragend, uwer trüw und guthaet 21 , unns unnwyrdigen bewisen, erkennend und ||54r. ye laenger ye meer u. f. g lieb gwünnend, desshalb sy 22 u. f. g. bestand 23 und dappferkeit by gottes wortt mit grossen fröudenn vernämend.
Hierumb bitt ich, u. f. g. wölle allwäg 24 zunemmenn, uns iro befolhen haben, dis min einfalt schryben und hiemitt überschykt büchlin gnedenklich uffnemmen, das commentarium, so ver 25 es geraecht und der warheit nitt zuwider ist, schyrmen, wie dann u. f. g., insonders christenlichenn namens halben, wol gepüren und one zwyfel der warheit dienstlich sin wil. Gott welle üwer furstlich gnad mit sampt ira 26 volk in synem willen fürenn und erhalten tzu sinen eeren und ewigem heyl.
Geben Zürich, des 1. tags in herbstmonat in 1532.
Uwer f. g. unterteniger diener
H. Bullinger,
predicant zum münster, Zürich.