[176]
Abschrift von Simon Steiner 2 mit autographen Zusätzen Bucers:
Zürich StA, E II 348, 415r.-417v. Siegel. -Ungedruckt
Dankt für Bullingers Bericht über die Lage Zürichs. In Straßburg verlautet, Zürich habe den Ratschlag
seiner Verbündeten, nicht in ein Gerichtsverfahren einzuwilligen, mißachtet. Man befürchtet Schwierigkeiten
für Zürich und die Erhaltung des reformierten Glaubens bei einer bedingungslosen Einwilligung
in ein Schiedsgericht. Wenn bekannt ist, daß Zürich den Rat der engen Verbündeten nicht annimmt,
werden Außenstehende nicht gerne zur Hilfe bereit sein. Die Einigkeit zwischen den reformierten
Orten muß wieder hergestellt werden. Ein Hilfsgesuch Zürichs an Straßburg müßte in aller Form,
schriftlich und mit einer detaillierten Begründung versehen vom Rat an die Dreizehn gestellt werden.
Sollte Zürich ohne seine Schuld wegen seines Glaubens angegriffen werden, so kann es mit Straßburgs
Hilfe rechnen. Man ist allerdings vorsichtig geworden, seit Zürich im Kappelerkrieg die freiwillig angebotene
Hilfe Straßburgs und Philipps von Hessen abgelehnt und jetzt den Rat der reformierten Orte
mißachtet hat. Ein Hilfsbegehren soll geheim gehalten werden, um den Waffenstillstand im Reich nichtBriefe_Vol_03_0040 arpa
zu gefährden. Festigkeit gegenüber dem Feind und Dankbarkeit für die Hilfe der Freunde sind nötig.
Bucer will die Straßburger und den Landgrafen vorbereiten. Zürich soll auch an Konrad Zwick und
Thomas Blarer gelangen. Die Straßburger werden nicht antworten, solange sie nicht genau orientiert
sind.
Gnad, frid unnd heyl vom herren.
Lieber herr unnd bruder, wyr sagen eüch besonderen danck, daß yr uns so vertrüwlich alle ewere gelegenheyt züschriben 3 . Der handel ist gottes, darumb auch unser aller, die nach gott fragen. Der selbige wurdt auch on allen zweyfel uns seyne hilf herlich sehen lassen, so wyr ym nür dapfer vertrawen. Wyr haben, das yr uns geschriben, getreulich raht gehebt und befinden, das wyr noch wie vor guter hoffnung sind, solten yr ums herren willen leyden, man wurde eüch nit lossen 4 . Das man sich aber solte selb etwas anbieten 5 , ist by uns der brauch, das man ym verheyssen nit gern geüdet 6 , aber was man verheysset, völlig leystet. Dozu wurd 7 nun erfordret , daß der handel für das gantz regiment keme 8 und von leüten, den es anstünde 9 , unnd auß ursachen, die etwas trungen 10 . Jetz lautet die sach by uns, es sye euch von etlichen, so euch zügewandt, eyn getreuer rath und desselbigen abschrifft uff nechst verschinen tag anbotten worden 11 , aber dohyn lautendt, daß yr euch yns recht nit begebett, welches rathschlags nit fil solle geacht worden seyn 12 . Jetzunden begere man seyn, so es zü spaatt unnd das recht schon bewilliget ist, und dasselbig on enige condition 13 , welchs dan solle beschwerlich seyn, nachdem die pünt vermögen 14 , daß yn sölichen fällen jedes teyl seyns gefallens leüt zeuhet 15 , unnd aber der klagend teyl den obman nymet 16 . Auch eweren widerwertigen 17 das ymer vornen ligt 18 , man habe sich verbrieffet, yren ungezweuffleten glauben nit zü disputieren oder zü schmehen 19 . Aus welchem, so sy wölten fordren, was das bekennen, das yr glaub der recht glaub sye, yn ym hatt, kan jeder wol sehen, wo das hynaus wölte 20 . Derhalb ja von nöten were, sich ynen alles rechten zü enbieten, doch das vorbehalten, daß man euch by ewerem glauben, welchs nach voriger bekantnys gesetzet unnd sy deshalb mässiget, bleyben lasse, auch den selbigen keins wegs schmähe, welchs sy doch unmänschlicher
Briefe_Vol_03_0041 | arpa |
---|
weys thun, auch an den yren zum schweresten straffen. Derhalb, wo der bysatz, so in euwerem schriben, yn dem abscheyt zu Baden nit austrucket, wurdts beschwerlich seyn. Nu sye aber dem wie ym wölle, so möcht yr gedencken (wyr wöllen, wie yr begeren, frey alles schreiben): So man horte, das der meerverwanten 21 rath nit hoch geacht, auch dawider yns recht bewilliget ist, das auch anderen nit treglich 22 (wie es auch ein seltzams recht ist, do der klagent teyl das meer zü machen hat), das sich frömbdere dan on besondere ursach zü rathen nit gern eynlassen. Meer 23 bringt auch grosse schew 24 , daß man nit weg suhet 25 , das eynmal aller unwyll zwischen eüch, Bern und anderen, die doch yn gleichem handel unnd gefar stohn, wurde hyngeleget, unnd dahin gedacht, daß gemeyne sach mit gemeynem rath auch gehandlet wurde. Dan so euch nit wol on dise 26 kan gerathen werden, sy auch on eüch nit bestohn, bringet es vil gedencken 27 , wie es doch ymer meer zügohn möge 28 , das nit vor allem nach diser eynigkeyt getrachtet wurdt, das warlich yn diser gefer-||415v. licheyt das erst unnd fürnempst seyn solte, nach anrüffen unnd vertruwen zü gott. Mit den nachpuren, sagt das alt gesprochen wort, richt man die scheuren auff 29 . Ermanen euch deshalb ym herren umb der eren Christi und unser aller gemeynen wolfart willen, yr wölt uffs aller fleissigest dencken unnd trachten, wie yr doch nun hynfür dise ewere sach, die doch aller, so dem wort gottes geleben wöllen, gemeyn ist, aus gemeynem rath handlen könden unnd zü recht hertzlicher enigkeyt mit vorgemelten orten, Bern, Basel unnd Schaffhusen, kömen. Wo dozü wyr etwas vermöchten, als dan unser lieber brüder Capito zü Bern 30 unnd Basel 31 (hoffen wyr) etwas vermögen solte, wöllen wir unns alles unsers vermögens enbotten haben. Dann warlich, so lang yr selb ewer eygen sach nit bas yn gemeyn 32 handledt 33 , die doch eigentlich gemeyn ist, meynend andere eins teyls, es sye die not nit so gros, eins teyls, es sye nit allein gefarlich, sonder onmöglich, eüch zü helfen, diewyl yr selb nit bas züsamen styment, da man sorget, es miesse der gewalt gar nit by denen seyn, die den handel verstanden, oder wol meynen 34 . Darumb, lieben brüder, lassen euch dis ernstlich angelegen seyn. Es bringt ein grossen scrupel und hindert meer, dan wyr schryben mögen.
Zum anderen, nochdem ewer beger 35 fil ein anders ist, dan unsere anbringen 36 pflegen zü sin, unnd were [!] es sollte anbringen, müste zum wenigesten bey den
Briefe_Vol_03_0042 | arpa |
---|
dreyzehen 37 schrifft darumb darthun 38 , daß es solte gerathen unnd der sachen dienstlich seyn, auch woher ers hette. Dazü hatt ewer schreiben aus ursachen 39 nit wöllen füglich 40 seyn, unnd achten 41 , so irs dohyn wiseten 42 , daß ein ersamer rath bey euch unseren herren, denn dreyzehenden, früntlich geschriben, yn was geferden sie weren, doch nit gedacht 43 , daß sy von menglich verlossen (dann man kans nit verstohn, wie es doch ymer 44 eyn meynung habe, daß Bern, Basel unnd Schaffhusen nit sollen dise gesar yre eigne gesar erkennen), unnd zeygten an 45 , wie sy yn vor hetten, by der warheit zü stohn und drob zü leiden, dieweyl sy aber yn sölicher sachen, die dermassen stande, auch von denen leuten 46 getriben wurde 47 , daß eyn jeder wol sehen möchte, daß es um das heylig evangely zü thun were, sich billich zü allen, die das evangeli liebten, christliche liebe unnd trew versehen 48 , auch deren rath und hilf als yrer ym höchsten bundt des glaubens verwanden [!] unnd mitglider in Christo suchten, so were yr 49 bitt und christlichs ansynnen, als zü denen sy sich besünderer trew vertrösteten 50 , dieweyl sy 51 , als die verstendigen, eweren vorgangen unfal 52 brüderlichs mitleidens deuten könden 53 unnd sich alweg früntlicher getreuwer nachpurschafft gehalten, sy wolten disere ewer gesar unnd ewer feynd fürnemen 54 christlichs bedencken, zü hertzen füren, des auch den christlichen f[ürsten], u[nseren]g[nedigen] herren, den lantgraffen 55 , und unsere christliche einigungsverwanten, die von Ulm 56 , in geheym verstendigen und doruff, was sy by disen und ynen selb erfunden 57 , das ynen auch, rath und hilf zu thun, christliche treuw unnd liebe und vor allem 416r. || der eyfer zü dem reich Christi und seinem heligen evangelio rathen wölte, euch das selbige fürderlich 58 zu verstohn geben. Unnd were aber ewer syn und gemiet 59 , alles za thun und leyden, das yr mit got ymer könden, domit yr zü kriegen nieman verursacheten, dozü dan dienen wurde ein kürtze erklerung, worin jetz der span stath 60 , wes yr euch der billigkeyt erbotten und warin euch die selbige vom gegenteyl 61 abgeschlagen wurde, mit klarem darthün, wie sy euch und yr sy allerley sachen halten a 62 . Wo es gott aber je also fügete, daß der gegenteyl an euch die sach 63
Briefe_Vol_03_0043 | arpa |
---|
gedechte anzüheben 64 , ob sy dann hoffenn möchten, by inen zü erlangen seyn die stuck nach ornung [!], wie yr uns die zügeschriben haben 65 -welche alle dermassen sind, daß wyr gentzlich der hoffnung sind, so fer man nur des bericht were, daß yr on eüwer anreytzung 66 umbs glaubens willen bekrieget werden solten, und yr aber selb das euwer auch getreüwlich thun wölten -, es solte yr allerhalb nür kein not haben. Das hat wol die leut dis teyls kleynmütig gmacht, daß eüch ym vorigen unfal, das yr jetz begeren, onbegeret anbotten 67 und aber von euch nit angenomen worden. Do kan man aber auch wol bedencken, wie unnd by wem die sachen dozümal gestanden sind, wiewol das noch meer das vertrüwen zü euch geschwechet, das u[nsers]g[nedigen] herr landgraven so gnedigs ansynnen noch aller handlung so schlecht angenomen 68 , und dann ferrer, wie vorgemelt 69 , ewer eygen bundgenossen so gering geachtett worden sind b , welches vor ynen übel lautet. Dan wer sich so haltet, als ob ym an leüten nit fil gelegen, den meynet man, auch yr hilff nit hoch begeren 70 .
Zü gedachtem schrieben 71 müste man sich auch des erbieten, das mans alles yn der still haltenn, auch, so man der hilff anfencklichs gebrauchen wölte, das man das selbige in ewerem namen und dermassen thun, das, so lang es gemeyne notturfft nit erheyschet, ewerthalb die unseren nieman solte zü beklagen 72 haben, als ob sy uffgerichten friden oder anstandt 73 teutscher nation stören wölten und krieg anheben, auch, wo ynen schon nit gelegen, die puncten alle oder etlichen zü bewilligen oder züsagen, daß sy euch doch sust yren getrewen rath geben und, was ynen wol thunlich 74 , vertrösten 75 wölten, die yr euch je dermassen zü halten begereten, daß eüch nieman, dann allein des heiligen evangely halb, bekriegen werde, indem yr euch mit der hilf gottes gedechten auch c also zü schicken 76 , das man sehen solte, das yr eüch gern dohyn gebind 77 , daß alle, die christliche warheyt lieben, by der selbigen könden ym frid unnd rüw blieben, was joch gott züvor über euch umb ewer und unser aller d sünd willen verhencket hat. Man solte auch das erfaren, wo jeman anders deren 78 , so das heilige evangeli angenomen, solte diser sachen halb unnd alles rechtens angefochten werden, yr wolten das von eüch eynem jeden widerfaren lassen, das yr
Briefe_Vol_03_0044 | arpa |
---|
jetz von ynen begeren. Mein lieber brüder, wyr schreibet frey, wie yrs begeret. Doran ligts fast alles, das man sehe, daß eüch selb ernst seye und yr selb euch haltet yn gesar seyn 79 . Dozü will nun gehören, daß man sich der nött nit berge 80 gegen denen, by welchen man hilff suchet. Es solte freylich auch des anbietens halb nit nöt ||416v. haben, wen nit so fil fürgangen unnd noch fürgienge, dohar etwas ursach sich sehen losset 81 , als ob yrs selb noch nit für ernst hielten. Die fürnemen ursachen haben wyr gemeldet. Summa istis [!]: Sich ernstlich zü gott keren und dem vertrauwen; zum anderen gantze eynigkeyt mit den nachpauren yn alle weg und vor allem suchen, do vergessen alles, das hyn 82 ist, sich auch keyner diemietigung schemen; demnach den eusseren, so die freünd und nothelfer seyn sollen, auch frey bekennen und bericht thun aller sachen und frey rath und hilf begeren; dozü unsers achtens solte e nun meer by euch leycht zu bekomen 83 sein, das man solichs, das nit durch fil muß gehandlet werden fürzunemen f , gewalt denen, so dozü tauglich, gebe g 84 . Ewere widerwertigen suchen und nemen hilf und fürschub 85 von menklich 86 ; so man dan etlichen herren gewalt gebe, auch noch rath und hilf zü trachten, wo das nütz unnd gut, so vill weniger do ausgetrucket, wo oder wie h , so fil es den feinden erschröcklicher sein wurde 87 . Es solte auch zür gegenklagen 88 alles das züm ernstlichsten fürgenomen werden, das dozü dienet und doch leider vil zü war ist. Auch die unenigkeyt ewer selben und das ymer züruck tretten unnd weichen machet die leüt frech. Seyt doch bestendig, vertrauwet dem, der euch zuvor so gewaltig errettet hat. Und so yr zü gut der blöden 89 gewarsamlich 90 handlen unnd von gott gegebene mittel brauchen wöllen, lieben herren unnd freünd, so greiffet doch die mittel züm erst geflisnesten an, die vor allem von nöten, unnd on welche die anderen kümerlich 91 zü bekomen und wenig erschyeslich 92 sein könden, als do sind: das ir so yn gleicher geferd sind, gleichs sinns, raths und gantz trewens herzens die sach fürnemen, yn welchem man sich alweg des verwegen 93 mus, daß menschen menschen bleyben, welchs dann gott auch so haben will, domit das gantz hertz bey ym bleybe, unnd derhalb zü danck annemen, was man von ynen erlangen kan, dann es eytel gewin ist, quia per se vana salus hominum 94 , unnd sich gar nit yrren lassen, das man nit alles erlangen kan, das wyr billich forderen; sich auch, das unns sölichs beschweret, nit annemen 95 , dann
Briefe_Vol_03_0045 | arpa |
---|
man die leüt alweg weyter bringet, so man sich gegen ynen wol vernügig 96 unnd danckbar erzeyget. Sobald man klaget, meynen die leüt schon, sy haben vergebens gedienet, achten auch alweg yren dienst meer, dan er ist, wollen unverkleynet haben 97 . Lieben brüder, sehen, wie Paulus allein in der anderen zun Corinthern 98 , wiewol mans by ym allenthalb spüret, yn disem stuck 99 so meysterlich haltet. Wie subteyl [!]und lystig straffet er, das zü straffen ware, wie treybt er sye mit lob! Yr seindt güt fromme leüt, die noch der alten einfalt 100 , die etwan bey eüch gewesen, pflegen frey mit eynander zü handlen. Yr sehen aber, wie auch euwer leüt yn dem zü fil hofflich werden, das sy i etwan meer dann ander wöllen, daß k man yne bevor gebe 101 und sye zeitlich füre, wen si gleych gegen anderen vil gröber unnd reüwer sind, dann die alte eynfalt je war. Gedencket, was ym Paulo sye greek greek greek 102 . Wyr müssen nur uff gott sehen unnd von dem alles warten und mit allen leüten, auch den weysesten, ||417r. frömisten, gebrochnisten (dann sy als noch menschen) also wie mit schwachen unnd blöden handlen unnd eytel gewin achten, was wyr by ynen erlangen, das sy sich zun eren Christi geprauchen lossen. Unnd vor allem, lieben brüder, muß man warlich yn disen sachen seer still sein, mit nieman dovon handlen, dann deren man zür sachen noturfftig ist, und so vil man yr noturftig ist. Derhalb melden nieman 103 , handlen yn geheym. Yr wist, das yn allen geferlichen handlen die sach uff wenige kümen müsse: Quare dictatorem creabant Romani? Darumb, was yr an u[nser] h[erren]schreyben wöllendt, richtens an, das etlichen eyn gemeyner befelch geben werde, bey guten freunden rath zü sachen; die selbigen schreybend l dann an unsere geheyme räth, die dreyzehen. Yr wüst je, wan die feind unsere anschläg wissen, wie leicht sey [!] sy brechen mögen. Man staht yn gemeynem anstandt ym reich; dorumb auch von nöten seyn will, alles still und gewarsamlich zü handlen. Man weys, wo des papsts räth hynsehen, was auch gantzen handel gelegen 104 ; noch mus unnd solle man alles glimpfs gefaren 105 unnd sich yn allem erzeygen, das wie wyr in der warheyt nichst [!] dan frid in gott suchen, das uns auch nieman anders zü verdencken ab uns ursach neme 106 . Seyt, lieben brüder, einfältig wie die tauben 107 . Secht einfeltigs hertzens allein uff gottes eer unnd seyn heyliges wort, vergessent allen verlurst, schmach unnd was eüch berüret, seyt doby auch bescheid 108 wie die schlangen 109 , das yr aller ding nichts übersecht oder unversuchet lassen, domit yr an gott und seynen helgen getrüw erfunden werden. Rüffet ymer den herren an, daß er üch brauch zü seynen eeren und gebe, daß wyr ein rüwig, still leben füren 110 yn aller gotsseligkeyt unnd erbarkeit. Unser himlischer vatter wölle euch durch unseren herren Christum füren unnd laiten, rathen unnd helfen zü seynem breys. Amen.
Briefe_Vol_03_0046 | arpa |
---|
Dis ist, das wyr by uns unnd anderen guten Christen euch uff dis maal zü schreiben gefunden haben. Mittler zeit wöllen wyr nit schlossen unnd den weg zü allem, das yr begeren, getreulich bereiten, nit alleyn by unns, sunder auch by dem ch[ristlichen] f[ürsten] unnd g[nedigen] herren landtgraven und andren. Wyr wolten auch, yr schriben üwer antigen, wie unns, juncker Curadt Zwicken unnd Tomä Blaurero. Gott gebe gnad. Unnd zweyfflet nit, wyr faren treulich; so fil auch wyr verstandt 111 haben, sind wyr noch aller der hoffnung, wie vor und jetz anzeigt. Das man aber nit schreybet, machet 112 , daß man doher des nit ursach vernimpt, ||417v. do 113 man nechst 114 noch bericht eüer gelegenheyt geforschet hat 115 , item daß man uß erzelten ursach etwas yrr 116 ist unnd nit weys, wem unnd wozü man schreiben sölle, was es frucht bringen möge. Welchs eüch doch nit kleynmütig m machen sölle, dann güter bericht alles handels wirds alles zürecht bringen. Gedencket selb, lieben brüder, wie es bey leüten, die nit eigentlich 117 aller euwer sachen bericht sind, eyn ansehen haben möge, das man der besten und nechsten fründt rath nit doch nür 118 lesen wil, wie zü Baden geschechen 119 . Ja sagt: «Wyr habens keyn bevelch.» Yr möcht gedencken, was man gedencke, etwan es were den leüten leyd, daß sy ein güten raht wüssden. Mein seel, meyn sell [!], es mus yn disen sachen bas umb sich gesehen, besser wort gegeben, alles gehört unnd zü danck angenomen seyn, auch das nichts hilft, oder dem man nit gedencket nachzükomen. Wolan getröst, gott wirds alles gutz machen 120 . Trawet ym nür wol und wachet yn aller demüt und gelassenheyt.
Argentorati n , 14. ianuarii.
Libere scripsi omnia, quare tu pro tua prudentia et diligenti observatione, quid quisque ferre possit, legenda ea exhibeas.
M. Bucerus tuus o .
[Adresse von Bucers Hand auf separatem Blatt 414ar.:] Dem wolgelerten und christlichen prädicanten zu [Zürich], Meyster H[einrich] Bulling[er] [seinem] fürgelie[pten], zu h[anden]p .