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Autograph: Zürich StA, E II 370a, 526f (Siegel) Ungedruckt
(1) In zwei Stunden, bei Öffnung der Stadttore, wird ein Kurier [...]abgehen. Haller will die
seltene Gelegenheit zu einem Brief nutzen. Es stand ihm lange kein Bote zur Verfügung, sonst
hätte er längst geschrieben. —[2]Bullingers umfangreicher Brief vom 11. Dezember [nicht
erhalten], den Haller am 21. Dezember empfing, war aufmunternd! Die Augsburger sind
nämlich wegen der schwierigen Lage ganz niedergeschlagen, so dass Haller kaum weiß, wo er
mit seinem Bericht beginnen soll. — [3] Die Ulmer haben sich mit dem Kaiser [Karl V. ]
geeinigt. Auch Herzog [Ulrich] von Württemberg steht in Verhandlungen mit dem Kaiser, der
nun in Stuttgart sein soll. Die meisten oberdeutschen Städte folgen dem Beispiel Ulms und des
Herzogs. Dem Feind bleibt nur noch Augsburg übrig. [Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen
und Landgraf Philipp von Hessen]sind abgezogen und verfolgen ihre eigenen Interessen. Nun
also haben die Verräter freie Bahn und wird die Gesinnung eines jeden offenbar! Die Augsburger
Ratsherren beratschlagen über ihr weiteres Verhalten. Man fürchtet sich mehr vor
einem Volksaufstand als vor dem Kaiser, denn während der Rat über einen [Friedens]vertragBriefe_Vol_18-429 arpa
nachsinnt, ruft die Pfarrerschaft die Bevölkerung zur Standhaftigkeit auf Die Memminger
liebäugeln ebenfalls mit dem Gedanken an einen Frieden. Ja, überall kommt es zu Auseinandersetzungen.
Man debattiert darüber, ob es nicht besser wäre, sich mit dem Kaiser zu verständigen,
ohne das Evangelium preiszugeben, statt das Heil des Vaterlands aufs Spiel zu
setzen, zumal man nun von allen verlassen wurde. Haller fürchtet, dass es zu einer Aussöhnung
mit dem Kaiser kommen wird, da niemand mehr für das Evangelium leiden will! Diejenigen,
denen der Krieg schon von Anfang an missfiel, fühlen sich nun stark, während die
Tapferen von gestern zu fürchten beginnen. In der Tat, die Lage ist höchst gefährlich! Christus
verleihe die Kraft zu leiden! Zweifellos wird man wieder den Bischof [Otto Truchsess von
Waldburg] in die Stadt lassen, wenn der Herr es nicht verhindert. Die Augsburger wurden
verraten und von den Fürsten im Stich gelassen! Demzufolge wird es vermutlich, wenn auch
nicht sofort, zu einer Verständigung mit dem Kaiser kommen, falls eine solche zu guten Bedingungen
ausgehandelt werden kann. —[4]Haller bittet Bullinger um Rat, denn er zögert. Er
sieht keinen Ausweg. Er nimmt beim Herrn Zuflucht und ermahnt das Volk zur Standhaftigkeit,
was aber wiederum die Gefahr eines Aufstandes mit sich bringt, während andere entgegnen,
dass nur zwei Fürsten übrig geblieben seien, ein Bigamist und ein Gegner [der Zürcher]in der
Abendmahlsfrage, und dass diese zudem den Augsburgern nicht zu Hilfe kommen können. Den
Augsburgern bliebe also nichts anderes übrig als zu verhungern, da weder Brot noch Salz aus
Schwaben und Bayern, noch Wein aus Württemberg in die Stadt geliefert werden können. Man
ahnt wohl, worauf solche Überlegungen zielen, auch wenn es offiziell noch zu keinen Verhandlungen
gekommen ist. Der Herr halte uns im Glauben fest und gebe uns die Gnade, die
anderen zu stärken! —[5]Bullinger schreibt über die Rückberufung der [in Augsburg wirkenden
Zürcher]Amtskollegen (Lorenz Meyer (Agricola), Rudolf Schwyzer und (Hans) Thoman
Ruman]. Doch wäre dies nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, auch wenn jene
nichts anderes wünschen. Eine Rückberufung würde Anstoß erregen, ja, den Verdacht erwecken,
dass die Pfarrer sich über irgendetwas beklagt hätten, was auch immer die [Zürcher
Ratsherren]für Gründe anführen würden. Zudem hat jeder der drei Pfarrer bereits 80 Gulden
Lohn vom Augsburger Rat erhalten, so dass dieser sich betrogen fühlen würde. Haller hat
auch mit Frölich und [Michael] Keller darüber gesprochen, und beide raten von einer Abberufung
ab. Derzeit denkt man daran, einen der zwei Pfarrer [Meyer oder Schwyzer] nach
Kaufbeuren an die Seite [Thomas]Naogeorgs zu schicken, zumal die Kaufbeurer um einen
Pfarrer gebeten haben. Man würde aber zuvor Zürich um Erlaubnis bitten. Statt die Pfarrer
zurückzurufen und dadurch die Augsburger Ratsherren zu blamieren, sollte man also jene
vielmehr zum Gehorsam ihren Vorgesetzten gegenüber ermahnen und ihnen so einen Dämpfer
aufsetzen. Zudem würde Haller sich nicht trauen, ein Reisegeld für die Rückberufenen zu
verlangen. Die Obrigkeit könnte nämlich einwenden, dass das ihnen früher ausbezahlte Reisegeld
kaum völlig für die Reise aufgebraucht wurde, oder dass die Zürcher ihre Pfarrer schon
früher [nämlich als sie wieder in Zürich waren] hätten zurückhalten sollen. Dass den [drei
Pfarrern]keine Pfarrei zugewiesen wurde, können die Zürcher nicht als Grund für eine Rückberufung
anführen, denn auch in Zürich warten viele auf eine Stelle, und doch sind sie inzwischen
nützlich, indem sie so manche Pfarrei versehen! Ferner erhalten [die drei Pfarrer]
die gleiche Besoldung wie Haller und die anderen Kollegen. Da sie zudem allein sind, können
sie ihren Lebensunterhalt noch besser bestreiten. Schließlich würde man sich mit Recht verwundern,
dass nicht auch Haller zurückgerufen wird, zumal er noch größeren Gefahren ausgesetzt
ist als jene. —[6] Mit seinen vorhergehenden Briefen [Nr. 2685 und Nr. 2701] wollte
Haller nicht die Rückberufung der Zürcher Kollegen erwirken, sondern Bullinger wie einen
Vater über die Lage informieren. Denn auch wenn [Meyer und Schwyzer] Haller zu schaffen
machen, erträgt er viel lieber einige Beschwerlichkeiten, als in der Kirche Anstoß zu erregen
oder dadurch dem Ruf Zürichs zu schaden! Falls es wirklich einen Grund für ihre Rückberufung
gäbe, würde Haller es Bullinger und dem Rat mitteilen. Die aktuellen Vorfälle beschränken
sich jedoch auf die private Sphäre und bieten keinen Anlass für einen Rückruf Dass
Haller [Meyer und Schwyzer] ermahnt, kommt daher, dass er es nicht immer vermag, angesichts
ihrer verwegenen Rüpelhaftigkeit zu schweigen. Haller ist noch nie solch einem Starrsinn
begegnet! — [7] Derzeit scheinen [Meyer und Schwyzer] irgendetwas (und vermutlichBriefe_Vol_18-430 arpa
gegen Haller) im Schilde zu führen, denn sie sticheln. Haller aber geht unbeirrt seiner Berufung
nach, indem er das Heil der Kirche sucht und sich um deren Erbauung bemüht. In
seiner Freizeit widmet er sich daheim dem Studium. Jene aber zechen täglich mit ihren Bekannten.
Am Vortag haben sich Meyer und Schwyzer zusammen mit zwei anderen [...] in ein
Nachbardorf begeben, um mit einem Priester [...] zu trinken. Wüsste der Rat davon, wäre er
schockiert! —[8] Haller berichtet dies nicht, um [Meyer und Schwyzer] zu verraten, sondern
um Bullinger auf dem Laufenden zu halten, damit dieser ihm im Interesse der Kirche mit
seinem Rat beistehen mag. Haller will auch nicht, dass Bullinger seine Informationsquelle
preisgibt. Er soll die Situation [einfach schweigend] ertragen, und Haller wird [sich auch
bemühen], sie auszuhalten. Wenn man die [zwei] voneinander trennt, werden sie sich nicht
mehr so eigensinnig aufführen können. —[9][Hans Wilpert]Zoller geht es gut. Er und Haller
haben sich wieder vertragen. Gestern haben sie zusammen beim [Alt]bürgermeister [Hans]
Welser gegessen, der grüßen lässt. Um das Anliegen [Hans] Voglers (d.A. oder d.J.] wird
Haller sich später kümmern, da Frölich vorläufig seinen Freunden keine Zeit widmen kann.
[Francesco] Stancaro bedankt sich sehr für die ehrenvolle Erwähnung [in dem an Haller
gerichteten Brief] sowie für das [Buch]geschenk von Bullinger und dessen Kollegen (d.h. für
die "Orthodoxa Tigurinae ecclesiae ministrorum confessio"]. Er hätte ebenfalls geschrieben,
wenn er vom Boten Kenntnis gehabt hätte. Bernardino [Ochino] befürchtet, wieder in die
Fänge des Papstes [Paul III.] zu geraten. Bullinger soll ihn brieflich aufmuntern, zumal
Ochino ihn hoch achtet. Musculus ist ängstlich wie ein Mäuslein. [Pankraz] Mötteli [vom
Rappenstein] wurde [aus dem Gefängnis] entlassen, verlor aber seine Stelle. Zoller erhält
aber bis auf weiteres den vierfachen Sold. Wenn wieder Frieden herrscht, wird er sicherlich
eine gute Frau finden. Haller wird ihm dabei helfen. Zoller wird von einer Tochter Frölichs
[Anna?] umworben, doch eine Ehe mit dieser wäre katastrophal. Die Gründe dafür verschweigt
Haller aus Rücksicht auf den ehrenhaften Vater. — [10] Die Abweichung zwischen
Meyers Schreiben und Hallers Brief [Nr. 2701] erklärt sich dadurch, dass der Verleumder,
[Georg] Caesar, erst acht Tage später, als Haller dachte, aus Augsburg abgereist ist. Es
stimmt aber nicht, dass jener sich den Zürchern gegenüber bedrohlich gezeigt hätte. Vielmehr
mied er sie. Seit der Aussprache mit ihm hat Haller ihn nie mehr gesehen, und der Zwischenfall
wurde beigelegt. Es gibt viele Lutheraner in Augsburg, die man nicht so einfach loswerden
kann. Ihr hartnäckiger Irrtum kann nur mit Gottes Geist ausgeräumt werden. — [11] Laut
Stancaro soll der türkische [Sultan Suleiman 1.] rüsten. Ähnliches wurde neulich auch aus
Venedig mitgeteilt, wie Haller bereits [mit Nr. 2712]berichtet hat. —[12]Der Landgraf soll in
Leipzig einen Frieden zwischen dem Kurfürsten und Herzog Moritz aushandeln. Der Kurfürst
hat das Bistum Mainz um 40'000 Florin gebrandschatzt. Das Gleiche tat er im Bistum Würzburg.
Man behauptet, dass die Fürsten nach einem Vergleich zusammen mit Moritz im kommenden
Sommer gegen den Kaiser ziehen werden. Was aber die Augsburger bis dahin tun,
weiß Gott allein, der alles zum Wohl des Vaterlandes und zur Bewahrung der evangelischen
Freiheit lenken möge! — [13] Haller ahnt schon, was kommen wird: Zwar behauptet der
Kaiser, den Krieg nicht gegen das Evangelium geführt zu haben, und noch gestattet er, frei zu
predigen. Doch wenn er sich alles unterworfen hat, wird er das Konzil von Trient beenden und
alle Häretiker zum Scheiterhaufen verurteilen. Dann wird die große Verfolgung beginnen!
Dann werden die Auserwählten erprobt! — [14] Es ist aber Gottes Sache. Er lenke alles zu
unserem Seelenheil! Ihm seien Bullinger, dessen Frau [Anna, geb. Adlischwyler] und die
Kinder empfohlen. Grüße an [Konrad]Pellikan, [Theodor]Bibliander und [Rudolf] Gwalther.
Früh am Morgen, vor Öffnung der Stadttore.
S. P. D. lamiam dicitur mihi de quodam 2 intra duas horas portis apertis 3 abituro. Non possum ergo intermittere, quin vel pauca data hac occasione scribam. Nullum potui multis iam diebus habere nuncium, alioqui tamdiu scribere non distulissem.
Tuae 11. decembris datae 4 mihi sunt redditae 21. eiusdem mensis. Quae tanto mihi fuere magis gratae, quanto copiosiores. Plurimum me in his turbis
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exhilararunt. Non enim exigua nos premunt mala, quae, unde nam describere ordiar, ignoro.
Ulmenses cum caesare 5 convenere. Volunt esse neutrales. Idem facit dux Wirtenbergensis 6 . Caesar hodie (ut certo narratur) Stutgardiae agit. 7 Sequitur eos 8 maxima superiorum 9 civitatum pars. Sola Augusta iam relinquitur hosti'°. 10 . Abierunt principes. 11 Sua quaerunt. Urbium salutem negligunt. Proditores iam libere agunt, quicquid volunt. Iam revelantur omnium animi! 12 Deliberant nostri 13 etiam, quid agendum. Seditio magis quam hostis timenda. Dum magistratus meditatur pactum, nos 14 pro officio nostro ad constantiam hortamur; unde metuendus plebis tumultus. Memmingenses etiam tentantur. 15 Altercationes fiunt ubique ab omnibus. Disputatur, satiusne sit salvo evangelio pacisci cum caesare, quam ab omnibus destitui patriaeque animarumque salutem praesenti exponere periculo. Metuo, metuo, ne intra paucos dies nostri etiam aliquid sint tentaturi! Nemo vult evangelio compati. Respicimus proxima 16 quaeque! Quibus ab initio displicuit, ut bellum susciperetur, nunc gloriantur maxime. Illi, qui hactenus fortes, timent. Stat itaque in summo res nostra periculo. Dominus lesus, qui pro nobis passus est, roboret et confortet nos spiritu suo, ut et cum illo pati possimus! 17 Non dubito, quin episcopus 18 sit tandem iterum in urbem recipiendus, nisi clementer dominus rationibus ab humana ratione semotissimis avertat. Wir sind verraten und verkaufft! Fürsten und herren, zu denen man eer, gut und blüt gsetzt, laßend uns jetz stecken 19 . Ist nun umb Augspurg zthun. 20 Ideo credo ipsos pactum cum caesare tandem, etsi non mox fiat, inituros, si ullis aequis possint impetrare conditionibus.
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Quid mihi hic sit agendum, consule, obsecro. Totus haereo. Exitum consiliumque nullum video. Ideo ad unum recurro deum, cui omne negotium supplex committo. Ad constantiam populum hortor fortissime. Interim tamen non parum tumultus aliquis est metuendus, quae res multum mihi parit negotii. Obiiciunt alii restare duos principes: alterum bigamum, 21 alterum nostrae hostem 526v. || de sacramento confessionis. 22 Adhaec eos non posse nobis auxilia ferre. Nos vel fame sola enecandos, cum nec ex Suevia et Bavaria panem et sal, nec vinum ex ducatu Wirtenbergensi habeamus. In summa video, quid meditentur, quamvis publice adhuc nihil sit actum. 23 Contuli cum d. Laeto 24 . Is valde etiam sollicitus est de salute nostra. Ita molitur a nos cribrare satan! Dominus det, ne deficiat fides nostra, sed ut alios etiam fratres confirmare queamus. 25 Amen.
De fratribus 26 revocandis scribis, 27 id quod nullo modo nunc consultum esse puto, quamvis illi nihil aliud quaerant. 28 Esset maximum offendiculum, si tam cito reverterentur, nec abesset suspicio, quicquid tandem praetexeretur, 29 quin essent aliquid conquesti. Adhaec inconveniens, cum singuli iam 80 acceperint florenos 30 a dominis. Si iam reposcerentur, putarent domini sibi illudi. Contuli cum Laeto et Cellario 31 . Nullo modo consulunt. In animo est alterum ex eis 32 mittere Kauffbüram ad doctissimum illum egregiumque virum Naogeorgum 33 . Petierunt enim unum a nostratibus Kauffbürani. Neuter eorum conditionem recipiet vobis inconsultis. Rogo ergo, ut propter vitandum scandalum et suspiciones malas hoc non agatis, ut eos revocetis, sed potius iubeatis, ut pareant dominis illis, quorum iam vivunt sumptibus. So werdend si ein klein deponiert 34 . Es wer minen herren spötlich. 35 Nec possem honesto titulo viaticum ipsis impetrare. Obiicerent domini, si hettends doch nüt gnützt. 36 Man betts wol vorhin bhan. 37 Non enim est, ut illi
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praetendunt, man dörff 38 ir nüt. Wie lang habend ir zu Zürich offt expectanten, die denocht so vil pfarren 39 zversehen habend! Darzu habend si gliche bsoldung wie ich 40 und ander pfarrer, mögend ir schulden 41 also bas 42 bezalen, dann 43 si allein sind. Quodsi vero hae rationes, quibus illi 44 utuntur, satis sunt sufficientes, ut revocentur juste, cur non etiam ego revocarer, qui easdem habeam causas et rationes et multo plures et majores quam illi, cui plus imminet negotii, plus periculorum, 45 qui diutius quam ipsi servierim? Non video ergo, quomodo illos revocare possitis me solo in his turbis relicto.
Nec scripsi priores ad te literas 46 ideo, ut cupiam eos revocari, sed tantum ut significarem tanquam patri, quomodo se res eorum haberet. Nam, licet multum mihi faciant negotii magnoque sint b oneri, hoc tamen quicquid est, feram potius, quam offendiculum ponam ecclesiae, aut Tigurinum nomen per hoc faciam male audire. Si quid egerint, quod dignum sit, ut revocentur et deponantur, non celabo nec te nec senatum 47 amplissimum. Ea, quae nunc fiunt, plaeraque sunt privata. Ego fideliter moneo, quamvis scio eos mihi maxime infensos. Non enim possum ad eorum temerariam semper tacere rusticitatem. Moneo, sint providi; sed non scio me capitosiores 48 homines 527r. || vidisse unquam.
Iam moliuntur aliquid (ni fallor, contra me). Nolunt enim aperire, sed aculeatis tantum tangunt verbis. Sed ego omnia haec c non curo. Ego quaero hoc, propter quod missus sum: salutem ecclesiae omniumque aedificationem. Omne tempus, quo mihi datur otium, impendo studiis; domi me contineo. llli quotidie convivantur. 49 Habent suos socios, qui ad eos in hospitio 50
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degentes confluunt. Pridie etiam Laurentius 51 et Rodolphus 52 cum aliis duobus 53 in pagum quendam vicinum egressi sunt compotaturi cum sacrificulo 54 Quod si resciret senatus, offenderetur valde, nec immerito.
Haec ad te scribo, non ut eos traducam, sed ut pro officio meo te nihil celem earum rerum, quae vel ad salutem vel detrimentum ecclesiae faciunt, ut facilius mihi consilio succurrere possis. Nolim etiam me proderes haec tibi scripsisse. Sustineto tu quoque adhuc pauxillum, et ego sustinebo. So wirt mans sünderen, so machends einander nümmen so einschier. 55
Zollerus 56 vivit et valet. Rediit mecum in gratiam. 57 Heri coenavimus una apud consulem Welserum 58 . Dicit is tibi salutem plurimam. Vogleri 59 negotium curabimus aliquando. Iam in his turbis nulla datur hora d. Laeto, quam possit plene exhibere amicis. D. Stanggarus 60 agit tibi maximas gratias propter honorificam eius, quam fecisti, 61 mentionem et amicam tuorum obsequiorum oblationem. 62 Scripturus erat, si scivisset hunc nuncium 63 . Bernhardinus 64 valde est anxius. Veretur, ne tandem perveniat iterum in manus pontificis 65 . Vellem scriberes ei et confortares eum. Est enim tui nominis studiosus valde. Musculus est musculus. Timet valde. Mötelinus 66 dimissus
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est 67 , privatus tamen 68 sua conditione. Zollerus hatt 4 söld bis uff ein künfftigs 69 . Non dubito, quin rebus pacatis facile uxorem nancisceretur honestam. Ego meum agarn officium. Domini Laeti filia 70 ipsum ambit. Sed nullo modo ei ducenda est, nisi funditus perire velit. Possem indicare rationes universo vulgo apud nos notas, quas tamen propter clarissimi viri 71 honestatem praetereo.
Dissonantiae inter literas Laurentii 72 et meas 73 causa haec est, quod Caesar 74 , ille calumniator, octiduo post, quam ego putarim. discesserit. 75 Sed non est, quod se ferocem oculis nostris se ingesserit. Imo fugit conspectum nostrum. Nunquam enim eum vidi amplius, ex quo eum in meo musaeo 76 allocuti sumus. Sopitus est ergo ille aestus. Habemus Lutheranos multos, sed non poterunt hoc modo supprimi. Ductore ergo spiritu dei eximendus est eis error ille fanaticus.
De expeditione Turcica dixit mihi d. Stanggarus compertum esse eam parari. Scriptum est etiam idem nuper ex Venetiis, sicut in superioribus tibi scripsi literis, 77 quas interim te recepisse puto.
Langrafius 78 iam Lypsiae est pacem inter electorem 79 et ducem Mauritium 80 compositurus. Elector hatt das bistumb Mentz 81 umb 40'000 fl. brandschatzet, 82 ||577v. item episcopatum Herbipolensem 83 . Man meint, so sie" mitt
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hertzog Moritz grech werdind 85 , werdind si uff den summer wider anziehen uff den keiser. Nostri interim quid sint facturi, deus novit. Is dirigat eorum consilia ad salutem patriae et conservationem evangelicae libertatis. Amen.
Videor mihi videre huius rei exitum: Caesar non grassatur in evangelium nec ob hanc causam se suscepisse ait bellum; libere permittit concionari. 86 At postquam ita subegerit omnia, tum concludet concilium Tridentinum omnesque haereticos illos igni adiudicabit. Tum demum vera incipiet persequutio. Tum probabuntur electi. 87
Domini est negotium. Is dirigat hoc ad animarum nostrarum salutem! Ei te commendo cum uxore 88 et liberis 89 charissimis. Saluta venerandos dominos et fratres Pellicanum, Bibliandrum, Gvaltherum, etc. Augustae Vindelicorum, 23. decembris summo mane, antequam aperirentur portae. 90
I. Hallerus, tuus ex animo.
[Adresse darunter:] Clarissimo viro d. m. Heinrycho Bullingero, Tigurinae ecclesiae pastori fidelissimo, domino et patri suo venerando. Zürich. M. Heinrych Bullinger.