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Autograph: Zürich StA, E II 357, 837 (Siegelspur) a Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 696f Nr. 1523
[1]Die Notlage der Konstanzer ist, wie Bullinger es in seinem Brief [nicht erhalten]richtig
beurteilt, sehr groß. Möge ihnen Gott einen Ausweg weisen und ihnen im Dies- und im
jenseits beistehen. Hoffentlich nimmt ihr [Unglück]bald ein Ende! -[2]Die [nach Augsburg
von Kaiser Karl V einbestellte]Gesandtschaft wird genaue Anweisungen erhalten
und ohne Rücksprache mit dem Konstanzer Rat keine [für Konstanz]nachteiligen Bedingungen
[des Kaisers]akzeptieren dürfen. -[3]Blarer dankt für den Bericht über [die letzte
Badener Tagsatzung]. Er wartet immer noch auf Neuigkeiten aus Augsburg. -[4]Er ist
an der [angekündigten]deutschen Übersetzung des Schreibens [von Girolamo Franco, dem
Nuntius] von Papst Paul III., interessiert, sobald diese Bullinger vorliegt. -[5]Bullingers
Brief an Joachim Vadian [samt dem Bericht über die Badener Tagsatzung]dürfte noch
vor Einbruch der Nacht nach St. Gallen weiterbefördert werden. -[6][Die Nachrichten]
bezüglich Parmas sind aus mehreren Gründen eigenartig. Dem Kaiser dürfte es missfallen,
wenn König Heinrich II. von Frankreich in Italien an Einfluss gewönne. -[7]Das Urteil
gegen Joachim Mötteli vom Rappenstein ist überraschend [milde]ausgefallen. Diese Ungerechtigkeit
wird vermutlich noch ein Nachspiel haben, zumal viele Leute [NN][der
Bestechung]verdächtigt werden. Aber davon will Blarer lieber nichts schreiben. -[8]Ein
zuverlässiger Mann [NN]hat eine briefliche Nachricht aus Nürnberg erhalten, die besagt,
dass einige Hansestädte [Bremen und Magdeburg]Kriegsvorbereitungen [gegen Karl V]
träfen. -[9]Zar Ivan IV ["der Schreckliche"]wirbt mit guten Anstellungsbedingungen [in
Süddeutschland]Prediger, Schullehrer und Handwerker an. Auch der ehemalige Lindauer
Schulmeister Gaspar Brusch hat sich für vier Jahre verdingt. Er erhält jährlich 300 Taler
sowie Unterhaltskosten für sich und seine Bediensteten, die er nach dieser Zeit weiterhin
beziehen kann, falls er dortbleiben wollte. Es gibt dort viele solch gut bezahlter Stellen!
-[10]Bullinger möge für die Konstanzer beten, die der großen Gefahr ohne Gottes Hilfe
völlig ausgeliefert wären. Noch ist Gott der Herr der Welt. Er wird die Seinen erretten,
sofern sie sich mit ganzem Herzen zu ihm bekennen. Möge er die Konstanzer aus dieser
angsterfüllten Welt führen! -[11]Grüße an Bullingers Frau Anna, [geb. Adlischwyler],
und dessen Angehörige.briefe_vol_21-343 arpa
Der herr gott erhalt unß hie und dört 2 . Amen. Im 3 ist, wie ir schreibend 4 : Es ist angst und not. Stamus inter sacrum et saxum. 5 Der gott, aller herren oberster, zöge 6 das recht usskommen 7 und lasß unß seines willens nitt fälen 8 , damitt wir doch in jhener wellt 9 die seinen blybend, es gang hie 10 , wie es well und mög. Muß es doch bald ain end haben!
Die gesandten 11 werden ir instruction 12 und gemessnen 13 bevelch 14 haben. Werden nichts beschwerlichs 15 on hindersichbringen 16 bewilligen.
Um mittgetailt zeytung 17 sag ich euch grossen danck. Ich wart 18 nunmehr 19 widerum zeytung von Augspurg.
Was des papsts 20 werbung seye, wellt mich berichten, so 21 euch das vertollmetscht Latin zu handen kompt.
Ewer brieff 22 , hoff ich, werde dem Vadiano uff hinacht 23 uberantwurt.
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Mitt Parma 24 ist seltzam zu vernemen uss vyl ursachen. Sollt der konig 25 allso ain fuß in Italiam setzen, wurde dem caesar 26 nitt gefallen.
Das Möttelis sach 27 dermassen ussgeschlagen 28 , ist hoch zu verwunderen. Sorgen ubel 29 ubel, es werde ain böß alter nemmen 30 . Dann solich ungerechtigkait mag in die harr 31 gewisslich nit bestohn. Man verdenckt 32 vyl leut 33 ubel, etc. Aber davon nitt ze schriben, etc.
Es ist ainem fürnemen mann 34 ain schreiben von Nürenberg kommen, das noch ettlich Seestett 35 sich treffelich rüstind.
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Der Moscoviter konig 36 hat leut hieussen 37 , die nemmend prediger, schulmaister, ouch ettlich handtwercksleut an mitt gantz guten conditionen 38 und schickends hmm 39 . Der Bruschius 40 , so 41 schulmaister ze Lyndauw yetz gewesen, hat sich ouch lassen bestellen 42 uff vier jar. Dem gibt man underhaltung 43 sampt seinem gesind und uber dasselbig alle jar druhundert taler. Darnach, so 44 es im gefellig 45 , soll man inn widerum heruß 46 auch kostfrey 47 halten, etc. Der conditionen 48 sind vyl und gut.
Ach, bittend und bettend mitt allen frommen für unser statt! 49 Dann usserhalb gottes bistand sytzend 50 wir doch warlich gantz und gar bloß 51 und stond in mehr dann 52 grosser fahrlichait 53 . Noch ist der herr der allt gott und wirt die seinen nitt verlassen, wann 54 wir unß nun von hertzen zu ime bekarten 55 , das er unß für 56 die seinen erkante. Es ist nichts dann 57 angst und not in aller diser wellt 58 . Der herr der wellt hellff unß bald mitt gnaden uss der wellt.
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Grutz ewer erbaren, lieben husfrauwen 59 und gesind. [Ohne Unterschrift.]
[Adresse auf der Rückseite:] Praestantissimo viro d. Heinricho Bullingero, venerando suo charissimoque in Christo frat[ri.]b Ti [guru