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Autograph: Zürich StA, E II 453, 187.4 (ohne Siegel) a Ungedruckt
[1]Blarers Verwandter Gregor von Ulm wird seine beiden Söhne [Hans Konrad und Heinrich]
in einem Monat [zur weiteren Ausbildung] zu Johannes Wolf nach Zürich schicken.
Zuvor wurden sie [in Konstanz] von Jakob Funcklin unterrichtet. —[2]Blarer und seine
Schwester [Barbara von Ulm, geb. Blarer] wünschen sich sehr, dass auch Blarers Neffe
(Hans) Walter, der Sohn von Barbara und dem verstorbenen Heinrich von Ulm, mit seinen
gebildeten Cousins von Wolf [zur Ausbildung]aufgenommen werde (sofern Bullinger dies
zustande bringen kann). Er wurde nämlich [bereits]gemeinsam mit diesen beiden von
Funcklin erzogen und hat denselben Bildungsstand. Blarer und seine Schwester wären dafür
sehr dankbar. Bullinger sei versichert, dass es sich um einen anständigen und fleißigen
Jungen handelt. —[3]Es gibt noch einen vierten Jungen, [N.N.]Kürnstaller, den Sohn des
Konstanzer Ratsherrn Johannes [Ludwig]Kürnstaller, der Bullinger bekannt sein dürfte.
Der talentierte und sehr wohlerzogene Junge wurde [ebenfalls] eine Zeit lang von Funcklin
unterrichtet, kann von diesem aber aus verschiedenen Gründen nicht allein weiterunterrichtet
werden. Sein Vater fragt Blarer daher nun unentwegt, ob es nicht irgendeine Möglichkeit
gebe, dass auch sein Sohn von Wolf als Schüler angenommen werde. Schließlich habe er
ja den gleichen Unterricht wie die übrigen [drei Jungen]erhalten und dürfte diesen auch
ein angenehmer Tischgenosse sein. Blarer bittet Bullinger daher in Kürnstallers Namen,
Wolf zur Aufnahme des Jungen zu ermuntern. —[4]Sollte Wolf jedoch nicht über genug
Wohnraum für die Unterbringung des jungen Kürnstallers verfügen oder sich aus anderen
Gründen weigern, [neben Heinrich von Ulms Söhnen zwei weitere Schüler aufzunehmen],
soll er aber nicht Blarers Neffen ablehnen, [sondern Kürnstaller]. Blarer hofft, dass Bullinger
irgendwie (nötigenfalls auch mit Nachdruck!) Wolf [zur Aufnahme aller vier Jungen]
veranlassen kann. Für diese Wohltat wären Barbara von Ulm und Blarer sehr dankbar,
wobei sie Bullinger ja ohnehin schon aus vielen Gründen völlig ergeben sind! Aufrichtige
Grüße an Wolf Blarer wird es ihm bei Gelegenheit verdanken, wenn er ihm und seiner
Schwester entgegen kommt. —[5][Textverlust von mehreren Zeilen]. —[6][P.S.:]Das von
Bullinger kürzlich zugesandte Büchlein ["Series es digestio temporum "]gefällt ihm sehr. Die
Schrift ist zwar in thematischer Hinsicht nicht sehr abwechslungsreich, aber von großem
Nutzen. Daher [dankt]Blarer zum wiederholten Male.briefe_vol_21-340 arpa
Indicavit mihi proximis diebus hisce affinis meus Gregorius ab Ulmis, se post mensem duos filios 3 , quos hic apud Funcklium 4 nostrum habet, istic ad Wolfium vestrum 5 missurum.
Id quum vero nepos meus ex sorore Gvaltherus 6 , Heinrichi ab Ulmis demortui fihius, et ipse hic apud Funcklium filis 7 cum Gregorii in iisdem studiis versatus sit equalesque in illis progressus fecerit, valde cupit soror mea (nec minus ego!) b , ut etiam Gvaltherus foster (te impetrante) una cum doctis duobus a Wolfio recipiatur. Feceris nobis supra modum gratum, si istuc nobis apud illum effeceris. Adulescens est, quod sancte tibi affirmo, et pius et studiosus.
Est praeterea quartus puer 8 : senatoris nostri lohannis Kurstalleri 9 fihius (viri tibi, ni fallar, non incogniti) c c , qui apud eundem Funcklium aliquamdiu iam institutus est, felicis ac optime morati ingenii, quem solum retinere Funcklius multas ob caussas nequit. Propterea pater multis et obnixe me rogavit, ut, si ulla ratione fieri possit, suus quoque filius in Wolphii contubernium admittatur, quum hactenus eadem cum ceteris studia secutus d , et inis non incommodus convictor futurus sit. Et pro
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illo igitur vehementer peto, ut officium hic tuum mihi non denegas et Wolphio persuadeas, ne bonum hunc puerum excludat.
Quod si forte non tam laxe habitat, ut recipere hunc possit, aut recte ob alias caussas nolit, tum ne Gvaltherum meum abarceat. Sperabo te vel vi etiam, si aliter nequeas, extorquere ab ipso posse. Maximo certe beneficio et optimam sororem meam et me (iamdudum quidem multis tibi nominibus 10 devinctos) ab integro obstrictos habiturus Wolphium mea vice officiosissime salutabis, cui vicissim, ubiubi casus aliquis tenet, benigne gratificabor, si hac in re nobis non defuerit.
[...]e [...]. [Ohne Datum und Unterschrift.]
|| v. Libellus 11 , quem nuper misisti, vehementer mihi arridet, quum non sit tam ipsa varietate iucundus, quam est magnarum rerum tractatione utilis, ut iterum atque iterum huius tibi nomine maximas agam gratias.
[Ohne Adresse. ] 12