Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2784]

[Ambrosius Blarer
an Bullinger]
[Konstanz,
1. Februar 1547]

Autograph: Zürich StA, E II 357, [92a] (ohne Siegel) a Druck: Blarer BW II 582, Nr. 1404

[1]Den mit diesem Zettelchen übersandten Brief [Nr. 2778]hatte Blarer seinem [nach Zürich reisenden] Vetter Konrad Zwick anvertraut. Dieser vergaß aber, ihn auszuhändigen. [2]Zwick teilt mit, dass Bullinger eine Kopie des von ihm [im Namen des Konstanzer Rats]
a Dieses auf beiden Seiten beschriebene Zettelchen konnte Blarers Brief Nr. 2778 vom 29. Januar beigefügt werden, weil dieser vermutlich noch unversiegelt war (da Blarer ihn seinem Cousin Konrad Zwick zur Übermittlung anvertraut hatte). Erst nachdem das Zettelchen dem Brief beigelegt wurde, wurde dieser versiegelt.
vielleicht auch Isaak Keller; s. Nr. 2766, Anm. 2) Enzinas bis nach St. Gallen begleitet zu haben. Am 2. Februar scheint Oporin wieder in Zürich gewesen zu sein, Bullingers Brief Nr. 2788 für Myconius mitgenommen (s. Nr. 2788,4) und die Rückreise nach Basel gemeinsam mit Isaak Keller angetreten zu haben.
2 Ochino war am Abend des 29. Januar in Konstanz eingetroffen (s. Nr. 2782,49f) und wird, wie aus vorliegender Stelle hervorgeht, St. Gallen bereits am 31. Januar verlassen haben. In Zürich traf er am 2. Februar ein, um dann noch am gleichen Tag in Richtung Basel aufzubrechen; s. Nr. 2787,52f; Nr. 2789,4-7.
3 Dazu kam es tatsächlich; s. Nr. 2787,52f.
4 Zu dem wegen Gwalthers "Endtchrist"
eingeleiteten Verfahren s. Nr. 2757, Anm. 11; Nr. 2767, Anm. 82.
5 Nämlich in Zürich, während Enzinas' Rückreise nach Basel. — Die hier geäußerte Hoffnung lässt darauf schließen, dass Enzinas Bibliander nicht antraf, als er durch Zürich nach St. Gallen reiste. — Vorliegender Brief wurde vermutlich Ochino zusammen mit Vadians Schreiben an Bullinger vom Vortag (Nr. 2781) anvertraut.
1 Der Empfänger kann durch einen Vergleich von unten Z. 5f mit Nr. 2778.1-6, ermittelt werden.
2 Die Datierung ergibt sich aus Nr. 2790,55f.


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verfassten Briefs [an die Vier Städte] beim Zürcher Stadtschreiber [Hans Escher vom Luchs] einsehen kann. Er ist nicht dazu gekommen, ihn für Bullinger abzuschreiben. Er muss bereits wieder auf Dienstreise. [3] Eine Gesandtschaft des Konstanzer Bischofs Johann von Weeze wurde heute bei dem Konstanzer Rat vorstellig. Sie warnte diesen und sagte, dass der Bischof bereit sei, zugunsten Konstanz' mit Kaiser Karl V. zu verhandeln. Mögen die Konstanzer beständig bleiben! ||

[92a]v. Disen brieff 3 hab ich euch by minem vetter 4 geschickt. Der hat dero in der bulgen 5 vergessen; schick ich hiemitt.

Ich soll euch anzögen, das ir ain abschrifft seiner werbung 6 by ewerm stattschriber 7 finden werdind. Hat 8 nitt zyt abzeschriben. Müß glich widerum hinweg ryten. 9

||[92a]r. Unser bischoff 10 hatt uff hutt sein bottschafft vor rath gehapt, mine herren gewarnet, etc., sich ouch empotten, das er gern gegen 11 kai[serliche] m[ajesta]t 2 unterhandler sein b welle; und er maine es alles getrulich und vätterlich, etc. Ach ewiger gott, gib hertz und stercke, das wir bestandind!

[Ohne Unterschrift.]

[Ohne Adresse.]13