Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2781]

Joachim Vadian
an [Bullinger]
[St. Gallen],
30. Januar 1547

Teilabschrift von unbekannter Hand a: Zürich ZB, Ms F 64, 648r. Druck: Vadian BW VII 126, Nr. 91

[1] Vadian möchte über Rudolf Gwalthers Angelegenheit 1 genau informiert werden. Bestimmt sind die [Neun Orte] diesem gegenüber umso ungehaltener, als er Huldrych Zwinglis Schwiegersohn ist! 2 Doch gewiss würden sie sich noch aggressiver verhalten, wenn die [protestantischen] Städte auf Verleumdungen und Angriffe, besonders auf die des Papstes [Paul III.], nicht reagieren dürften und ihren Glauben verschweigen müssten! Wie könnte es dann unter den Eidgenossen zu einer heilsamen Verlängerung des Bundes (die den Städten ihre Religion gewähren würde) kommen? Und wie könnten mit der Zeit die Städte ihre Religion beibehalten, wenn ihnen untersagt wird, ihren Glauben gegen den Lästerer [den Papst] zu verteidigen und

a Aus dem 17. Jh.
7 Lorenz Meyer (Agricola). (Hans) Thoman Ruman (Römer) und Rudolf Schwyzer d.Ä.
8 Mt 10, 28.
9 Hallers Brief an Bullinger vom 19. Januar (Nr. 2759).
10 Johannes Haab, Hans Rudolf Lavater.
11 Hallers Brief an den Zürcher Rat vom 18. Januar; s. Nr. 2759, Anm. 32.
12 decimam horam.
13 Vgl. Mt 24, 13; Hebr 3, 6. 14: Apk 2, 26.
14 Dieser Brief wurde dem Zürcher Ratsboten Hans Zingg zur Übermittlung anvertraut; s. Nr. 2788, Anm. 16.
1 Zu dem wegen Gwalthers "Endtchrist" eingeleiteten Verfahren s. zuletzt Nr. 2767,97-100.
2 Gwalther war mit Regula Zwingli verheiratet.


Briefe_Vol_19-222arpa

die umstrittenen religiösen Punkte anzuschneiden? Doch entspricht dies völlig der von den Bischöfen und den Äbten in ihren geheimen Konklaven befürworteten Handlungsweise! 3