Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[3088]

[Ambrosius Blarer]
an Bullinger
[Konstanz],
2. und
5. Dezember 1547

Autograph: Zürich StA, E II 357, 248f (Siegelspur) Zusammenfassende Ubersetzung: Blarer BW II 674f, Nr. 1497

[J]Joachim Rheticus hat beschlossen, eine Zeitlang bei Konrad Gessner in Zürich Medizin zu studieren, und bat demzufolge um ein Empfehlungsschreiben, das er durchaus verdient. Er wird besser als irgendein anderer über die Versuchungen berichten können, mit denen er bis jetzt von Gott erprobt wurde. Der Teufel plagt ihn immer noch, doch geht es ihm schon viel besser als noch vor einigen Monaten. Das lässt auf eine baldige Genesung hoffen, besonders, wenn nun auch die Zürcher für ihn beten. Sein Lebenswandel in Konstanz bot nicht den geringsten Anlass zu einem begründeten Tadel. Er erkennt seinen kranken Zustand an und will sich ernstlich bessern. Deshalb ist er auch den Konstanzern liebgeworden. Und gewiss werden auch die Zürcher ihn in ihr Herz schließen, sobald sie ihn näher kennenlernen. Er ist ein bedeutender Mathematiker, wie es wohl kaum einen zweiten gibt, und hat dieses Fach in Konstanz drei Monate lang mit Erfolg unterrichtet. Die Zürcher mögen den geplagten, aber anständigen Menschen gütig aufnehmen, in der Gewissheit, dass sie dabei Christus selbst einen Dienst erweisen. -[2] Blarer dankt für Bullingers Brief [Nr. 3085], den ihm der Rentmeister [Gabriel Arnold], den Bullinger auch kennt, aushändigte. Durch jenen erfuhr er, dass unter den Eidgenossen Eintracht herrscht, was ihn wiederum sehr erfreut, zumal in Konstanz das Gegenteil behauptet wurde! Christus, der Urheber wahren Friedens, möge diese Eintracht stärken, damit die Eidgenossen sich niemals voneinander trennen! Besonders wichtig ist, nun darauf zu achten, dass die Konzilsfrage die [katholischen] Orte (die ja der reinen evangelischen Lehre sehr abgeneigt sind) nicht dazu veranlasst, die [protestantischen] im Stich zu lassen. - [3] Es gibt nichts Neues zu melden, das für Bullinger von Belang wäre. Die Konstanzer erwarten immer noch aus Augsburg [die Antwort Kaiser Karls V. auf ihr Aussöhnungsgesuch]. - [4] Bullinger soll mit dem nächsten Boten mitteilen, ob die Zürcher eine Ehe zwischen Cousins erlauben würden. Im Thurgau gibt es nämlich ein junges Paar, dessen

13 Vgl. Ps 35 (Vuig. 34), 16.
14 Vgl. Ps 31 (Vuig. 30), 16.


Briefe_Vol_20-688arpa

Eitern Geschwister sind und das dennoch gerne heiraten würde, zumal der junge Mann [Hans Rutishauser] die junge Frau [Dorothea Dietheim]geschwängert hat. Auch die beiden Familien befürworten die Heirat. Doch wurden vor einigen Jahren Ehen zwischen Cousins im Thurgau verboten. Somit stecken die Jungen in der Klemme, und die ehrbaren Familien wissen nicht, was tun, tun die Heirat zu ermöglichen. Die Jungen wollten sich nach Zürich begeben, uni sich dort zu erkundigen. Doch Blarer sagte ihnen, dass er dies zunächst selbst tun wolle. Bullinger möge ihm nun seinen Rat erteilen. Seit Einführung des Verbots im Thurgau kam es zu zwei Ausnahmen., die gar keinen Einspruch veranlassten. Das Paar fürchtet aber, dass seine Heirat für Unmut sorgen könnte. - [5] Blarer will den bald aufbrechenden Rheticus nicht aufhalten. Grüße an alle und Gottes Segen. In Eile. Bullinger soll mitteilen, was die Badener Tagsatzung im Falle Joachim Möttelis vom Rappenstein beschlossen hat. -[6][P.S.] vom 5. Dezember: Einige Ratsherren aus Überlingen sind in Konstanz erschienen. Blarer weiß noch nicht, warum. Gruß.

S. Quandoquidem certo consilio adductus loachimus 1 noster istic aliquamdiu apud Gessnerum vestrum medice rei operam se daturum statuit 2 (mi venerande et charissime frater), quem tibi, quia sic petiit (simul autem et dignus est) a , commendare volui. Quibus tentationibus dominus ipsum hactenus probaverit, nemo venus quam ipsemet tibi exposuerit. Exercetur etiamnum non levibus Satanae molestus, sed multo tamen melius habet nunc, quam ante menses aliquot habuerit, ut spes sit propediem eum (si vestris quoque perpetuis praecationibus iuvetur) prorsus liberatum in. Vixit apud nos ita, ut nihil plane sit, unde quisquam quicquam de illo conqueri merito b possit. Agnoscit suum morbum et seriam resipiscentiam meditatur, 3 ut vehementer ipsum in domino deamare caeperimus -id quod vos itidem facturos nihil dubito, ubi penitius ipsum introspexeritis. Mathematicus est insignis ac vix ulli secundus, quam 4 etiam apud nos feliciter nec parvo fructu in tertium usque mensem professus est. 5 Multum igitur te obsecro et obtestor, ut solita

a Klammern ergänzt. -
b Die Silbe to von merito über der Zeile nachgetragen.
1 Gemeint ist der berühmte Astronom und Mathematiker Joachim Rheticus; s. Nr. 2968, Anm. 47. - Zu seinem gelehrten Austausch mit Gessner s. Urs Leu, Conrad Gessner (1516-1565). Universalgelehrter und Naturforscher der Renaissance, Zürich 2016, S. 157.
2 Dies bestätigt Rheticus selbst in der ersten der unten in Anm. 5 erwähnten Abhandlung, wo er Gessner als "amicus meus [...] et in re medica praeceptor meus" (f. 80r.) bezeichnet.
3 Rheticus litt an Depressionen oder Schizophrenie; s. Nr. 2968, Anm. 47. Vorliegende Stelle wird kaum in Zusammenhang mit Rheticus' homosexueller Neigung (s. dazu Karl Heinz Burmeister, Georg Joachim Rhetikus (15 14-1574). Eine Bio-Bibliographie, Bd. 1: Humanist und Wegbereiter der Moderne, Wiesbaden
1967, S. 109-119) oder mit Rheticus' Auseinandersetzung mit dem kopernikanischen Sonnensystem gestanden haben. - Rheticus hatte zugunsten der Veröffentlichung von Nikolaus Kopernikus' Schrift De revolutionibus orbium coelestium (die erstmals 1543 erschienen war) mitgewirkt und dazu eine eigene, zu Lebzeiten nie veröffentlichte Schrift verfasst; s. Osiander GA VII 556-561; Burmeister, Magister Rheticus und seine Schulgesellen, Konstanz/München 2015, S. 15 und Anm. 21.
4 Gemeint ist die mathematica.
5 In Zürich veröffentlichte Konrad Gessner in seinen Pandectarum sive partitionum universalium libri XXI, Zürich 1548 (VD16 G 1699), f. 80, zwei geometrische Abhandlungen von Rheticus.


Briefe_Vol_20-689arpa

vestra humanitate afflictum hune, sed pium tamen hominem, officiose compraehendatis, nihil ambigentes, quin omnia Christo ipsi praestiteritis. 6

Quaestor ille, quem nosti, 7 tuas mihi literas reddidit, pro quibus tibi gratias ago. Quod inter vestros 8 tarn pulchre convenit, iucundissimus fuit nuncius, nam plane contraria rumor apud nos sparserat. Dominus et servator Christus, vert pacis author, huic subinde alia atque alia nova et efficacia fomenta propicius suppeditet, ut ne unquam dissolvamini. Ab uno vobis Tridentino concilio vel maxime metuendum existimo: Hinc emm fortassis nova sumetur opprimendi vos occasio, si a confoederatis vestris, qui puriori christianismo iniquiores sunt, 9 deseramini.

Nihil prorsus novi scribitur, quod scire te referat. Sed in horas expectamus, quid ex Augusta nobis afferatur. 10

6 Vgl. Mt 25, 40. 45.
7 Gemeint ist Gabriel Arnold, der Bullingers Brief Nr. 3085 vom 25. November Blarer überbracht hatte; s. Nr. 3085,27f.
8 Gemeint sind die Eidgenossen. - Die danach überlieferte Behauptung, die sich nicht in dem von Bullinger verfassten Brief Nr. 3085 befindet, wurde von Arnold mündlich mitgeteilt. Da sie aber nicht gänzlich der damaligen Lage entsprach (s. dazu unten Z. 19; Nr. 3062,49- 59; Nr. 3087 und Anm. 12; Nr. 3094,24- 29), ist sie hauptsächlich als Einschüchterungsmanöver einzuordnen: Es galt, die Deutschen von einem Angriff gegen die Eidgenossen abzuschrecken. Dabei war es wichtig, deren Zusammenhalt zu betonen (vgl. Nr. 3090,[1] und Anm. 2). Allerdings wird die seit Oktober bei den Innerschweizern aufkommende Angst vor einem aus Mailand aus gesteuerten kaiserlichen Überfall in den von den Eidgenossen im Tessin verwalteten Territorien (s. Nr. 3062,93-99; Nr. 3065,95-104 und Anm. 63: Nr. 3080,[2]) zu einer stärkeren eidgenössischen Kohäsion beigetragen haben.
9 Gemeint sind die katholischen Innerschweizer. -Zum Konzil und zu den Eidgenossen s. Nr. 3082, Anm. 6.
10 Die Konstanzer erwarteten damals die Antwort Kaiser Karis V. auf ihr Aussöhnungsgesuch (s. Nr. 3073,4-6; Nr. 3074,17f) und mussten noch lange darauf warten (s. Nr. 3089,12-15; Nr. 3092,31- 34; Nr. 3097,[5]; Nr. 3099,18). - Der
Ende Oktober vom Konstanzer Rat an den Kaiser gerichtete Brief (s. dazu Nr. 3059. Anm. 37) kam im Umfeld des Kaisers schlecht an. Am 21. November 1547 berichtete Hans Jakob von Landau brieflich nach Konstanz, dass Georg Gienger ihm keine Chancen einräume, zumal die Konstanzer nicht um Vergebung zu bitten, sondern sich bedingungslos zu unterwerfen hätten, ja dass die Betonung, Gott gegenüber schuldig zu sein, dem Kaiser zu gehorchen (statt von einer freiwilligen Unterwerfung zu sprechen), nur für Anstoß sorgen könne. Am 25. November schrieben die Konstanzer an Gienger, dass ihr Brief missverstanden wurde und sie sehr wohl vorhätten, sich in "der kayserlichen Majestät gehorsam und gnad fry und one vorgeding zu stellen." Am 28. Dezember berichtete Hans Jakob von Landau, dass König Ferdinand und der Kanzler Nicolas de Perrenot, Herr von Granvelle, nicht abgeneigt seien, die Sache der Konstanzer beim Kaiser zu fördern, es aber zu Verzögerungen gekommen sei. Am 17. Januar 1548 wurden die Konstanzer durch von Landau angehalten, erneut König und Kanzler schriftlich zu bitten, ihre Sache voranzutreiben. Erst am 28. März kam es zu dem so lange erwarteten kaiserlichen "Geleitsbrief". Bei dessen Übersendung wurde aber betont, wie erbittert der Kaiser gegen die Konstanzer sei, "weil sie mehr als andre Städte und Stände sich ungebührlich gehalten, mit Frankreich, den Eidgenossen


Briefe_Vol_20-690arpa

Fac, sciam proximo nuncio, an istic eos, qui tertio consanguinitatis gradu aequalis lineae coniuncti sunt, 11 matrimonio iungi permittatis. 12 Es ist im Turgow ain jung par volck. 13 Hettind ainander gern zur eh. Hat der knab die tochter geschwengeret, und sechind baid fruntschafften 14 gern, das man sy ehlich zusamen kommen liesse. So sind aber der jungen elteren geschwusterige kind 15 und allso zu den dritten kind 16 . Und ist vor jaren im Turgöw verbotten, das man die im dritten grad nitt 17 solle zusamen geben. Sind die guten leut gar besteckt. 18 Ist gar ain erbare fruntschafft. Waist nitt, wie man

und etlichen Städten durch Reden, Schreiben und Handlungen sich 'vertiefft, auch die aussönung mit sonderer gevärd [= Arglist] verzogen" haben; s. Maurer, Übergang 36f.
11 Angesprochen ist die Verwandtschaft zwischen Cousins.
12 Die Konstanzer, die sich nach der Einführung der Reformation nicht für die gleiche Eheregelung wie die Zürcher entschieden hatten, verboten zunächst nicht - ebenso wenig wie die Zürcher in ihrer erster Eheregelung von 1530 (s. zu dieser HBBW XIX 410, Anm. 88) - Eheschließungen zwischen Cousins, zumal diese im Alten Testament auch nicht verboten waren. Doch 1533, und zwar auf Antrag Zürichs und Basels, wurden die Konstanzer dazu veranlasst, Ehen erst ab dem vierten Grad zu genehmigen; s. Dobras, Ratsregiment 223f und Anm. 385. Dementsprechend änderten auch die Zürcher ihr Eherecht. So steht z.B. in ihrem 1539 veröffentlichten "Ußzug der fürnemmisten Eesatzungen"(VD16 ZV16608) diesbezüglich Folgendes: "Zum schechßten die erlüterung der verbottnen graden und blutsfrüntschafften [= Verwandtschaften] halb, wie die vornaher [= vorher] uß der geschrifft [= Bibel] gezogen unnd vermelt [= aufgeführt] sind, lassend wir in irer erlüterung blyben. Wöllend ouch die verbotten han [= haben], doch mit sölichem bescheid, diewyl sich untzhar [= bisher] etliche in gar nahen graden der sippschafft unnd fründtschafft deß bluts eelichen vermächlet, unnd namlich ettwan [= manchmal] geschwüstergitekind [= Cousins] einanderen genommen, daruß dann vil unwill, unraats, naachred [vonseiten der Katholiken], ergernus und abschühens by unns unnd unseren nach-
puren entstanden, die dester mer greewels [=Abscheu] ab unns unnd unserem christenlichen glouben genommen, sölichem vorzesyn [=solches zu vermeiden], habend wir uns erkennt [=beschlossen], diewyl der Christen vil sind unnd sich mencklich [= viele] wol usserthalb sölicher fründtschafft sindt zu vereelichen, das sich niemants imm anderen [= zweiten] oder dritten glide [= Grade] der blutsfrüntschafft [...] verhören [= verheirate] noch vereehliche." (aaO, f. Av,v. - auch veröffentlicht in Kirchenordnung-ZH 1180, Nr. 75). - Blarer kann dies nicht ignoriert haben, da Bullinger ihm im März 1547 das in Kraft stehende Zürcher Ehemandat kurz zur Verfügung gestellt hatte. Mit seiner Frage versuchte Blarer offensichtlich, die Zürcher (die zusammen mit anderen katholischen Orten den Thurgau verwalteten) zu einer Ausnahme zu veranlassen, zumal der damalige Vogt des Thurgaus (Leonhard Holzhalb) turnusgemäß ein Zürcher war.
13 Gemeint sind Hans Rutishauser (Ruterschhuser) und Dorothea Diethelm gen. Münchin, beide aus Scherzingen (Münsterlingen) am Bodensee, etwa 8 km südöstlich von Konstanz. -Diese Namen gehen aus der in unten Anm. 25 zitierten Quelle des Zürcher StA hervor.
14 baid fruntschafften: die Verwandten der beiden.
15 geschwusterige kind: Geschwister.
16 und allso zu den dritten kind: und somit [sind die jungen Leute] im dritten Grad verwandt; s. SI XIV 1500 s.v. dritt.
17 Hier pleonastisch nach dem Verb des Verbietens; s. Fischer IV 2020 (d, y).
18 Zu verstehen: Sie stecken in der Klemme; s. Fischer I 936f s.v. bestecken I.


Briefe_Vol_20-691arpa

im thain möcht 19 , das sy zusamen gelassen wurden. Wolltend hinein zu euch sein und sechen, ob irs zusamengebind 20 . Hab ich gesagt, ich wells inen vorhin erfaren 21 . Bitt euch gantz freuntlich, wellt ewern getruwen rath geben, wie man im thain möcht. Es ist danecht 22 syd dem verbott 23 nichts dest weniger ainmal oder zway beschechen im Turgöw, das sölich leut zusamen sind gelassen, und schwigt man allso still 24 . Aber die güten leut sorgend nun, es mocht inen nitt zu güt gehalten werden. 25

Sed iam abiturientem Ioachimum diutius remorari haudquaquam ausim. Tu vale cum tuis omnibus, quos meo nomine accuratissime salvere iubebis. Gott mitt euch ewigklich! Es steht im alten rechten ewigklich. 26 In höchster yl. Was uff dem tag 27 des Möttelis 28 halber gehandelt worden, möcht ich wol wissen. Den 2. decembris 1547.

[Ohne Unterschrift.]

|| 249 Advenerunt nunc Uberlingenses aliquot senatores, quibus hauddum scio, quid apud nostros negotii sit. 29 Nihil praeterea est, quod iis addam. Tu aeternum vale. 5. decembris 154[7]c .

[Adresse darunter:] D. Heinricho Bullingero, incomparabili suo amico. Tiguri.

c Textverlust durch Wasserschaden.
19 im thain möcht: es bewirken mag.
20 ob irs zusamengebind: ob ihr sie verehelichen würdet.
21 inen vorhin erfaren: für sie vorher in Erfahrung bringen.
22 dennoch.
23 Das oben in Z. 32f erwähnte Verbot.
24 und schwigt man allso still: und gar nichts wurde dazu gesagt; vgl. Fischer I 151 s.v. "also".
25 Ende Dezember 1547 hatte Bullinger in seinen nicht mehr erhaltenen Briefen diese Frage noch nicht beantwortet; s. Nr. 3092,11-21; Nr. 3099,48-53. Schließlich musste das Paar sich selbst nach Zürich begeben und erhielt dabei ein Empfehlungsschreiben Blarers, datiert vom 10. Januar 1548, in dem Bullinger gebeten wurde, sich beim Zürcher Rat für das Paar einzusetzen; s. Blarer BW II 679, Nr. 1502. Am 12. Januar wurde der Fall vor dem Zürcher Ehegericht behandelt (Zürich StA, A 265.1 unter dem angeführten Datum, wo auch Blarers briefliche Fürsprache bei Bullinger zugunsten des Paares ausdrücklich betont wird). Das Ehegericht verwies aber das Paar an den Zürcher Rat, da es nicht befugt war,
eine Ausnahme zu dem vom Rat erlassenen und oben in Anm. 12 erwähnten Mandat zu gestatten. Unter dem vom Ehegericht erstellten Protokoll dieses Falles wurde von einer anderen Hand Folgendes vermerkt: "Dise ee ward zugelaßen am 14. Januarii ab, etc., 1548." Doch bis Mitte Februar war Blarer über den Ausgang der Angelegenheit noch nicht im Bilde: s. aaO, S. 683, Nr. 1507; S. 686, Nr. 1511.
26 Formelhafte Wendung, mit der Blarer seine unveränderte Hochachtung und Treue Bullinger gegenüber bestätigt.
27 Die am 22. November begonnene Tagsatzung: s. Nr. 3065, Anm. 62.
28 Joachim Mötteli vom Rappenstein. - Er war auf der Tagsatzung erschienen, um ein in einem Streit um Zehntenwein gegen ihn gefälltes Urteil der Gemeinde Pfyn (Thurgau) anzufechten; s. dazu Zürich StA, B IV 17, 189r. (ein Brief des Zürcher Rates an Johannes Haab und Itelhans Thumysen vom 21. November 1547); EA IV/1d 889 ee; 890f pp.
29 Weiteres dazu kann man aus Nr. 3089,12-15, erahnen.