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Autograph: Zürich StA, E II 357a, 695-697 (Siegelspur);
[Beilage 1 von Konrad Zwicks Hand a :] E II 441, 687; [Beilage 2 von Konrad Zwicks Hand:] E II 441, 688 b
Teildruck und zusammenfassende Ubersetzung des Briefes: Blarer BW II 555f, Nr. 1386; Beilagen ungedruckt
[1] Blarer hätte gern schon gestern den im vorliegenden Schreiben eingeschlossenen Brief
abgeschickt, doch war der Bote bereits aufgebrochen. Darum schickt er nun einen eigenen
Kurier [...] damit ab. — [2] [Am 28. Dezember] um 10 Uhr nachts kamen Gesandte aus
Lindau, die man in die Stadt einließ. Sie brachten ein an Lindau gerichtetes Schreiben derBriefe_Vol_18-457 arpa
Ulmer mit, welche ein ähnliches auch an Konstanz geschickt haben sollen, nur dass dessen
Überbringer sich offenbar verspätet hat. Darin berichten die Ulmer, dass Kaiser [Karl V.]sie
begnadigt habe. Die Bedingungen werden jedoch nicht aufgeführt, nur dass dies angeblich
nicht zum Schaden ihrer Religion geschehen sei, denn über die Religionsangelegenheit soll ein
freies Konzil bestimmen. Der Kaiser erlegte den Ulmern eine Geldstrafe auf Die Ulmer sollen
den Kaiser auch gebeten haben, alle Protestanten zu begnadigen, allerdings vergebens.
— [3] Sie konnten aber erreichen, dass die süddeutschen Städte genauso wie Ulm in die
kaiserliche Gnade aufgenommen werden, wenn sie sich sofort unterwerfen. Daher sollten alle
Städte bevollmächtigte Gesandte auf den kommenden Sonntag [2. Januar 1547] nach Ulm
schicken. Diese sollen in schwarzer Kleidung (als Zeichen der Demut) erscheinen (die Ulmer
wollen ihnen auch zu einem Frieden verhelfen). Anderenfalls werde der Kaiser umgehend
2'000 holländische Reiter gegen die Städte hetzen, bis diese sich zu Verhandlungen bereit
erklären. — [4] Der Konstanzer Rat hat daraufhin lediglich beschlossen, Gesandte auf den
Sonntag nach Ulm zu schicken, um die Details und Bedingungen zu einer solchen Versöhnung
zu erfahren und dementsprechend handeln zu können. — [5] Dies hat Blarer vertraulich von
seinem Cousin Konrad Zwick erfahren. Nicht einmal Blarers Bruder [Thomas] weiß etwas
davon. Blarer und Zwick haben sich lange darüber beraten und kamen zum Schluss, dass die
Zürcher Ratsherren so schnell wie möglich ein Schreiben an die Konstanzer Obrigkeit richten
sollten, und zwar so, wie es im beiliegenden Brief dargelegt wird. Bei der ganzen Angelegenheit
dürfen jedoch die Namen Blarers und Zwicks keinesfalls erwähnt werden! — [6] Der
Kaiser will die Städte mit guten Worten auf seine Seite bringen, das Haus Österreich erweitern
und keine anderen Bündnisse mehr zulassen. Da gewiss der Eidgenossenschaft ebenso viel
daran liegt wie Blarer und Zwick, dass Konstanz nicht mit dem Kaiser paktiert (was vermutlich
eintreten wird, wenn man keine andere Lösung findet, genauso wie es mit den anderen
süddeutschen Städten wohl schon geschehen ist), wäre es gut, wenn der Zürcher Rat die
anderen Eidgenossen zu einer baldigen Tagsatzung einberiefe und ihre Verbündeten über die
Lage und deren möglichen Folgen informieren würde. Zwar werden die katholischen [Orte]
kaum etwas gegen den Kaiser unternehmen wollen, doch sollten sie wenigstens den [protestantischen]
Orten [Basel, Bern, Schaffhausen und Zürich] erlauben, im Interesse sowohl der
Eidgenossenschaft als auch der Konstanzer Letzteren mitzuteilen, dass, wenn sie in Jahresfrist
niemanden zum Nachteil der Eidgenossen durch ihre Stadt passieren lassen noch [dem Feind]
sonst irgendwelche Hilfe leisten, die [protestantischen] Orte ihnen im Notfall mit Bewilligung
ihrer Verbündeten zu Hilfe kämen. —[7] Zwick möchte gerne mit Bullinger oder (falls dieser
verhindert wäre) mit einer anderen geschickten und vertrauenswürdigen Person darüber sprechen,
sei es in Stammheim oder anderswo, vorausgesetzt, dass Zwick dabei durch Stein [am
Rhein] durchreist [um keinen Verdacht zu erregen]. Bullinger soll durch den gegenwärtigen
Boten rasch mitteilen, wann und wohin Zwick sich begeben soll. Ein Treffen wäre vonnöten,
zumal nicht alles schriftlich behandelt werden kann. — [8] Diese Angelegenheit darf nur mit
den vertrauenswürdigsten [Räten]besprochen werden, denn es wissen wirklich nur Blarer und
Zwick davon! —[9] Auch wenn die Zürcher wahrscheinlich nicht für sofort ein Tagsatzungsdatum
festlegen können, sollten sie doch unverzüglich einen Brief wie jenen in der Beilage, an
den Konstanzer Rat richten. Auch sollten sich Zwick und Bullinger rasch treffen! —[10] Der
Herr möge der Angelegenheit zu einem guten Ende verhelfen! Unsere Sünden und unsere
Undankbarkeit haben diese schwere Prüfung und Bestrafung verursacht. —[11]Verzeihung für
das plötzliche Schreiben! Die Sache duldet keinen Aufschub. —[12][Beilage 1:] Wie etliche
[Zürcher Ratsherren] an ihre Geheimen Räte schreiben sollen. —[13] Die [Zürcher Ratsherren]
erhielten die glaubhafte Nachricht, dass mit den Konstanzer Nachbarn Verhandlungen im
Gange sind, durch die Zürich und die Eidgenossenschaft schon bald großen Schaden erleiden
könnten. Daher ersuchen sie ihre Geheimen Räte, den Konstanzern schriftlich oder mündlich
Mut zuzusprechen und diese zu bitten, sich auf nichts einzulassen, das der Eidgenossenschaft
schaden könnte, sondern vielmehr Entsprechendes zu melden. So seien sie zuversichtlich, dass
die Zürcher und die anderen Eidgenossen den Konstanzern gern helfen werden. —[14] Dies
wollten die [Zürcher Ratsherren] an ihre Geheimen mitteilen. Sie bitten diese ferner, sich nur
an die Geheimen Räte von Konstanz zu richten, damit die Sache nicht öffentlich werde.Briefe_Vol_18-458 arpa
— [15] Vielleicht fallen den Zürcher Geheimen noch andere Maßnahmen ein, wie man die
gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Zürich und Konstanz weiter pflegen könnte. Die Zürcher
[Ratsherren] sind ebenfalls bereit, dazu beizutragen, und schreiben mit dieser Absicht
auch an Bern und Basel. — [16] (Notiz Bullingers:] An die Geheimen Räte von Zürich.
—[17][Beilage 2:] Was die Geheimen Räte von Basel, Zürich und Bern an die Geheimen Räte
von Konstanz schreiben sollen. —[18]Die Geheimen Räte wissen um die große Gefahr, in der
Konstanz schwebt. Sie und ihre Räte sind am Wohlergehen Konstanz' und am Erhalt der guten
Beziehungen zwischen der Stadt und der Eidgenossenschaft interessiert. Deshalb bieten sie
den Konstanzern ein heimliches, zinsloses Darlehen von 15'000 Florin an. Dafür aber sollen
die Konstanzer sich schriftlich verpflichten, solange sie das Geld nicht zurückbezahlt haben,
niemanden gegen Basel, Bern, Zürich und im Allgemeinen gegen die Eidgenossenschaft durch
ihre Stadt oder ihr Territorium ziehen zu lassen, noch den Feinden irgendwie zu helfen,
sondern vielmehr diese abzuwehren, sollten sie mit Gewalt einen Durchzug erzwingen wollen.
—[19] Würde aber der Fall eintreten, dass die Konstanzer das Geld noch nicht zurückgezahlt
haben und sie zu ihrem besseren Schutz mit den Bürgern stärkere Wache halten oder fremde
Hilfstruppen annehmen müssten, so würden Basel, Bern und Zürich ihnen erneut 1'000 bis
10'000 Gulden vorstrecken. Was die Stadt Konstanz davon für die Abwehr verwendet, wird sie
nicht zurückzahlen müssen. Den Rest aber schon, und zwar innerhalb eines Monats nach
Beurlaubung der Hilfstruppen. —[20] Konstanz soll mitteilen, ob ihr dies hilfreich sei. Falls
nicht, so soll sie wissen, dass dieser Vorschlag ihretwegen geschieht und gut gemeint ist.
Fr[untlicher], h[ertzlich] l[ieber] herr und bruder, ingelegten brieff 2 wolt ich euch uff gestert geschickt haben, aber der bott was hinweg. Yetzund tragt sich zu, das ich euch disen aignen botten 3 haben schicken wellen.
Uff necht zu zechen 4 ur in der nacht sind ettlich gesandt von Lyndauw herkommen. Hat man ingelassen. Die zögend an deren von Ulm schreiben, das inen zukommen seye, dessgleichen ouch meinen herren zilkommen werde (dann der bott sich gesumpt habe) c . Und ist innhalt dero von Ulm schreiben, das sy anzögend, wie sy von kai[serlicher]m[ajesta]t 5 zu gnaden uffgenommen seyen worden (doch nitt anzögt, mitt was geding 6 und conditionen, dann allain, das es on nachtail seye ir religion -dann was dyeselbigen belange, sölle uff ainem freyen christelichen concilio erleuteret werden), 7 dessgleichen dem kaiser ain geltstraff erlegt und das sy habind zum trungelichsten 8 gesucht, das sölich gnad allen Protestierenden widerfaren möchte, aber nitt erlangen mögen. 9
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Sovyl aber die oberlendschen stett belange, haben sy sovyl erlangt: Wa 10 dieselbigen unverzogelich 11 kommind und sich ergebind wie Ulm, sollind sy ouch allso uffgenommen werden. Derhalb sollend sy all ir bottschafft uff sontag yetzkunfftig 12 mitt vollem gwalt 13 gen Ulm abfertigen in schwartzen klaidern, demütikait anzezaigen. So wellind die von Ulm inen aller ding anzögung thain 14 , wie man sich halten und in die sach komen müsse. 15 Dann wa sollichs nitt bescheche, werde der kaiser unverzöglich byß in 2'000 strayffende d pferdt 16 , hollendisch und frisch 17 , heruff schicken dysen stetten zu nachtail und verderben, byß man wyter mytt inen handlen kan.
Daruff aber mine herren nitt weyter entschlossen, dann das 18 sy uff sontag gen Ulm schicken wellen, aigentlich 19 zu vernemmen, was die articul und conditionen dißer versünung (wie sy es nennend) seyen, damitt sy e allsdann weyter der gepur nach handlen mögind.
||696 Sölichs hat mir in vertrauwen min lieber vetter C[onrad] Z[wick] anzögt. Habend baid lang 20 mittainander davon gereddt, und warlich, warlich (deum celi testor), sonst waist kam ainiger 21 mensch davon; ouch min lieber bruder 22 nitt! Und sech unß 23 noch für das best an, das ewere herren ain sölich schriben, wie in dem ingelegten brieff angezögt, 24 an unsere herren unverzogelich thäten. Aber da söllt ir by lyb 25 weder minen vetter 26 noch minen namen melden uß vylerlay ursachen.
Und diewyl des kaisers vorhaben dahin stat, die stett 27 mitt guten worten 28 an sich ze bringen, und das hauß Österich baß zu bevestigen und ze ufnen 29 , und all ander pundtnusß 30 verhüten (wie wir wissen, denen allen, die
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er ingenomen hat, ingestrickt sein 31 ), und wir baid aber warlich glouben, das gemainer Aidgnoschafft vyl, vyl und glich nitt minder dann unß selbs daran gelegen ist, das Costentz in sölich sachen nitt f gerathe (wie dann zu vermuten, das g sölichs, wa nitt ain anderer weg funden werde, g geschechen werde - dann wir nitt zwyflen, es seye schon mitt den andern oberlendischen stetten allen beschechen), hettend wirs für gantz fruchtbar, wann ewer herren glich die anderen Aidgnossen beschriben 32 , und inen sölichs fürgehalten 33 mitt erzellung, was gemainer Aidgnoschafft daran gelegen were 34 . Und wiewol vermutlich, das die päpstischen nichts wider den kaiser handlen werdind, wann dann die evangelischen örter 35 nun 36 ain bewilligung von den andern 37 haben möchten, meinen herren 38 ze schriben, etc., wa sy 39 inn jarsfrist (damitt man mitt lenge der zyt nitt beschwert werd) nieman durch ir statt den Aidgnossen zu nachtail passieren lassen, noch ainichen 40 andern furschub thain 41 , so wellten sy 42 hinwider, so ainer statt Costentz von etwarn 43 unbillichs zugefügt wellte werden, mitt bewilligung irer anderer Mittaidgnossen sy h44 beschützen und schirmen, ouch mitt gepurlichem zusatz 45 versechen, etc. Sölichs möchte der sach zu gutem gerathen, und das wir noch allso 46 mittainander in guter nachpurschafft belyben und baiden teilen, so vyl diß sach betrifft, geholffen werden. 697r.
|| Aber myn lieber vetter (so es euch ouch für gut anseche - wie es mich warlich das allerbest bedunckte 47 ) were gutwillig, selbs mitt euch 48 muntlich von disem allem ze reden, so ir inn etwahin beschiedind 49 , das 50 er durch Stain 51 müsste, 52 es were gen Stammen oder gleich an ain ort, das ZÜrich nächer und euch desshalb gelegner were. Oder köndt ir ye 53 nitt, das
53 gar.
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dann sonst etwar 54 geschickter und vertrauwter dahin keme. Er 55 wellte aber euch am liebsten haben. 56 Darum wellt by disem botten ylends berichten, wahin er kommen sölle und uff wann, so irs anderß 57 ouch für gut achten, wie es dann by mir warlich nitt allain gut sonder ouch zu geschickterer handlung aller ding notwendig were; dann es sich nitt alles dermassen schriben lasst.
Darum sind daruff ylends bedacht 58 und redend davon mitt den vertrauwtesten, damitt die sach kainswegs verhönt 59 werde! Dann by höchster warhait, und so thür ich euch schweren kan, waist by unß kam ainiger mensch von diser sach usserhalb unser zwayer 60 .
Sover aber vyllicht der tag 61 von ewern herren nitt alls 62 ylends ussgeschriben kondte 63 werden, so sind doch daran, das ain sölich schriben 64 , wie in bygelegtem brieff gemeldet wurt, an meine herren von den eweren unverzogelich i bescheche, etc. Das wurt 65 gut sein; und das min lieber vetter und ir unverzogelich zusamen komind.
Bittend den allmechtigen gott, das er doch dise schwere sachen all zu gutem end laiten und bringen welle. Wie sind doch diß so schwer anfechtungen und gross strauffen 66 unserer sund und undanckbarkait!
Verzicht 67 mir min ylend 68 schriben. Die zyt forderts, das man sich herinn nitt sümme. Gott mitt euch zytlich und ewigklich! Amen. Datum den 30. decembris zu 10 uren vor mittag.
Ir kendt mich wol.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem erwirdigen, hochgelerten herren Heinrich Bullinger zu Zürich, meinem insonder vertrauwten lieben herren, zu selbs aignen handen 69 . I Am Rande nachgetragen.
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[Beilage 1:] 70 ||E II 441. 687r. Copy, wie ettlich an die gehaimen zu Zürich, 71 etc., 72 schriben mögen:
Uns langt glüblich an, das mit unseren nachpuren, denen von Costentz, allerlay handlungen gepflegen werden, die vilicht mit der zit, und ettwa glich bald, uns und gemainer Aidgnoschafft zu mercklichem nachtail kummen möchten. Derhalb ist unser bitt, ir wellend schrifftlich oder mundtlich gedachten von Costentz nachpurlich und trostlich zusprechen und bitten, 73 das sy sich wider ain Aidgnoschafft nit inlassen, 74 sonder, wo 75 inen ettwas beschwerlichs 76 begegnete, uch des berichten wellend; so syent ir guter hoffnung, uwere hernn und oberen, ouch andern Aidgnosen werden inen so vil möglich [e]rlichen j rat 77 und gern bewysen.
Sollichs habent wir für uns selbs uch, den gehaimen, züschriben wellen mit bitt, ir wellend disse mainung 78 ouch allain den gehaimen zu Costentz anzaigen, damit es dester stiller blibe.
Wir achten ouch, es solle gut und unseren heren nit missfellig sin, wo ir sunst bequemme mittel wissent, die zu erhaltung güter nachpurschafft zwuschent uns und der statt Costentz dienlich werent, das ir dieselben nit versummetent. Darzu wellend wir 79 unsers thails ouch gern helffen, und wir schribent gliche mainung unseren Aidgnosen Bern und Basel ouch zu
Datum.
[Notiz Bullingers auf der Rückseite:]An die geheimen gen Zürych. Copy.
[Beilage 2:180 ||E II 441, 688r. Anzaigung, wie die gehaimen zu Basel, Zürich und Bern den gehaimen zu Costentz schriben mochtent.
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Ir, die gehaimen, hettent jetz offtermals verstanden, in was gefaar sy, die von Costentz, stündent, etc. Diewyl nun uwere hernn und ir von hertzen genaigt werent, ain statt Costentz zu allem irem nutz zu furderen und denen mitteln nachzügedencken, dardurch die alt gut nachpurschafft und fruintschafft zwuschent inen und ainer loblichen Aidgnoschafft erhalten werden möchte, so habent ir k uß gutem fruintlichen hertzen nit underlassen wellen, inen nachvolgend mittel anzubieten, nemlich wo inen damit gedient, wellend ir inen in gehaim 15'000 fl. on ainichen jerlichen zins lyhen und fursetzen 81 . Dagegen begerent ir, das sy sich verschribent 82 , so lang sy sollich gelt nit widerum bezalent, das sy durch ir statt und oberkait wider uch l und gemaine Aidgnoschafft, ouch derselben verwandte, niemandts passieren lassent noch deren öffentlichen finden 83 hilff oder furschub thuynt, sonder schuldig sin söllend, den jhenigen, die den pass mit gwalt erlangen welltent, bestes vermögens zu weren. 84
Und damit sy söllichs versehen 85 und sich selbs dester baß schirmmen mögent, wann dan die gefarlichait die zit 86 , das sy obbernmelte summa nit bezalt habent, sich m also zutrage, das sy mit iren burgern sterckere wacht halten oder ainen frömbden züsatz 87 annemmen müssent, so n wellend ir [in]en abermals [vo]n n ainem biß in zehen tusent gl. 88 fursetzen, und waß sy davon uff den züsatz oder notwendige hut und wacht in zit der gefaar ußgebent, das sollend sy nit uch°schuldig sin wider zu bezalen, das überig aber, 688v. || was von den anderen p zehen tusent gl. uff den zus[atz]q , r hut und wacht' nit ußgeben wert, sollend sy in monats frist, na[ch]dem der zusatz geurlobet oder die gfaar uffhördt, widerum erlegen, etc.
Wo nun sy vermainent, das inen diß mittel nützlich und annemlich sye, so mögent sy uch jres gemüths berichten. Wo nit, sollend sy doch darby erkennen, das ir die sach irenthalb truwlich und gut gemainnt habent.