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Autograph a : Zürich StA, E II 357, 868 (ohne Siegelspur) b Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 679, Nr. 1502
[1] Vor Bullinger steht nun das angekündigte junge Paar [Hans Rutishauser und seine
Cousine Dorothea Diethelm gen. Münchin]. Blarer bittet inständig, den beiden beizustehen
und sie unter anderem den Bürgermeistern Hans Rudolf Lavater und johannes Haab zu
empfehlen. Blarer wird sich dafür dankbar erweisen. Er kennt das junge Paar zwar nicht
näher, dafür aber schon lange ihre angesehenen Familien. Man kann ihm in dieser Sache
vertrauen. -[2]In den letzten Wochen hat Blarer einem Konstanzer Fuhrmann [N.N.]
einen Brief für Bullinger [nicht erhalten]samt dem Antwortschreiben Kaiser Karls V an die
Stände zur Übermittlung anvertraut. Dem Fuhrmann soll aber keine Antwort mitgegeben
worden sein. Merkwürdig! Morgen wird sich der Fuhrmann wieder auf den Weg nach Zürich
machen. -[3]Gestern gab Blarer einem Straßburger [NN]einen Brief für Bullinger [nichtbriefe_vol_21-065 arpa
erhalten]mit, in dem ein Brief zur Weiterleitung nach Bern beigelegt war. -[4]Es gibt
derzeit keine verlässlichen Nachrichten. jemand versicherte, dass der französische König
Heinrich II. Genua eingenommen habe. Blarer befürchtet, dass es auf jeden Fall schlecht
steht.
Furgeliepter herr und brüder, hiemitt hapt ir das völcklin 1 , davon ich euch vormals geschriben. 2 Ist an euch mein gantz geflissen bruderlich pitt, weht um gottes und bruderlicher liebe, auch minen willen sovyl bemühet sein und men anlaitung, ouch furderung 3 geben, wie sy die sach infedmen 4 und darnach wyter darinn handlen sollen, damitt sy zu gutem end kommen möge, und wa es von nöten sein wurde, so wellt meine gnädigen lieb herren, baid burgermaister 5 und ander 6 , von meinen wegen 7 auff das fleyssigst und trungelichst 8 bitten, hierinn das best ze thain 9 . Beger ich um sy gantz dienstlich und ungespart zu beschulden 10 . Es ist gar am erbare fruntschafft 11 baiderthalb und mir wol bekant, wiewol ich diser jungen nitt kantschafft 12 hab, aber der iren lang zeyt gehapt. Derhalb thaind meinem vertrauwen nach, wie mir dann nitt zweyffelt.
By unserm furman 13 hab ich vergangener wochen euch geschriben mitt ingelegter des kaisers 14 antwurt an die stend, 15 etc. c Wellt mich berichten, 16 ob euch die zükommen seyen. Der furman sagt, er hab die brieff all uberantwurt. Man hab im
briefe_vol_21-066 | arpa |
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aber kaine hinwider uffgeben, das mich doch treffelich 17 befrömbdt hat. Uff morn fert er widerum hmm. Sind gott trulich bevolchen!
Ich hab euch uff gestert ouch by ainem mennlin 18 19 von Strasburg geschriben mitt ainem brieff gen Bern gehörig.
Bittend gott gantz getrulich für uns. Es ist gar nichts newes diser zeyt vorhanden, das grund hab 20 Wol sagt man, der Frantzoß 21 solle Genua ingenommen haben. 22 Hat amer gewisslich fur am theure warhait usgeben. Aber ich sorgen, es seye nienen alls übel gangen 23 Datum den 10. ianuarii 1548.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem christlichen [Meister]d Hainrich Bullinger, [pfarrer zu Zurich], meinem fürgeliebten Her [rn]24