Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2861]

Francisco de Enzinas
an Bullinger
Basel,
25. März 1547

Autograph: Zürich StA, E II 366, 36 (Siegelspur) Druck: Boehmer, Drvander 412f, Nr. 25; Druck und spanische Übersetzung: Enzinas BW 218f, Nr. 28

[1] Enzinas wohnte mit dem Überbringer des vorliegenden Briefes, dem Engländer John Hooper, 1 einige Tage im Hause von Simon Grvnäus zusammen. 2 Nach seiner Rückkehr aus

1551 wurde ferner Bullinger von Comander gebeten, die Kosten "cum Francisco Spitzli" abzurechnen; s. Graubünden, Korr. I 181f. 185. 190. 197f. —Spitz wird vermutlich in der Offizin von Christoph Froschauer gewirkt haben. Welche Funktion er dort genau innehatte, bleibt offen.
3 Dabei kann es sich nicht um Bullingers Brief Nr. 2859 handeln, der erst am Vortag geschrieben wurde, St. Gallen also noch nicht erreicht haben konnte.
4 Vgl. Nr. 2851.
5 Vgl. Nr. 2862,25-28.
6 Wohl eine der von Peter Medrnann an Bullinger gesandten Schriften; s. dazu Nr. 2793, Anm. 4.
7 Im Jahre 1547 war Vadian erneut Bürgermeister; s. Gamper, Vadian 187f.
1 Siehe dazu schon Nr. 2798, Anm. 11.
2 Grynäus (gest. 1541) hatte unweit des Münsters in einem der Gebäude des ehemaligen


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Zürich 3 zog er nämlich dorthin um, da während seiner Abwesenheit seine frühere Wohnstätte bei Johannes Oporin von Bernardino Ochino belegt worden war. [2]Bullinger kennt Hooper zwar noch nicht persönlich, hat aber schon von dessen rechtschaffenen Bemühungen um das Evangelium gehört. Daher ist keine besondere Empfehlung nötig, zumal er öfters fromme Menschen auch ohne Empfehlungsschreiben aufnimmt. Dennoch sei Hooper ihm ans Herz gelegt. [3] Vor einigen Tagen heiratete dieser in Basel eine Frau [Anne t'Serclaes] aus Belgien. ~Hoffentlich wird auch Bullinger die Tugenden dieser fast schon überirdisch begabten und klugen Frau kennenlernen! Sie wird zweifellos eine Bereicherung für ihren künftigen Wohnort sein. Sie ist fest entschlossen, Gott zu folgen, und will dort leben, wo ihr die öffentliche Ausübung ihres Glaubens gestattet wird. Deshalb verließ sie auch ihre bedeutende Herkunftsfamilie und ihre noch lebenden Eltern ~ Sie ist ein Schatz wahrer Frömmigkeit! Bullinger möge sich ihrer annehmen. So wird sie feststellen können, dass er wirklich so freundlich ist, wie Enzinas es ihr geschildert hat. [4] Gruß.