Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2505]

Ambrosius Blarer
an Bullinger
[Konstanz],
20. Juli 1546

Autograph: Zürich StA, E II 357, 184-186 (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 474-476, Nr. 1314

Blarer hat das Schreiben des [Zürcher Rats] an den Augsburger [Rat] sowie den Brief Bullingers an [Georg] Frölich [nicht erhalten] nach Augsburg weitergeleitet. Es war unnötig, dass der Zürcher Rat Blarers Boten [...] einen Florin schenkte, da dieser aus Konstanz kam und er wohl nun auch von den Augsburgern (die Blarer baten, Briefsendungen [von oder an sie] nur einem besonders damit beauftragten Boten anzuvertrauen) einen Lohn erhalten wird. Bullinger wird mittlerweile Blarers Brief [Nr. 2503] mit dem Geheimalphabet empfangen haben. Er soll es in alphabetischer Reihenfolge in eines seiner Bücher schreiben und diese Liste mit denjenigen Buchstaben beginnen, denen kein Wert zugeordnet ist, damit niemand weiß, wo das Alphabet wirklich anfängt. Es ist nämlich Vorsicht geboten. Blarer hat [den aufgezeichneten] Vortrag der päpstlichen Gesandtschaft [am Tag zu Baden] auch an Frölich geschickt. Der Papst [Paul III.] und seine Anhänger sind alle gleich [schlecht]! Es ist schmeichelhaft zu erfahren, dass Blarers Briefe Bullinger so sehr beglücken. Der [Hans Rych anvertraute]Brief [Nr. 2493] ist noch nicht eingetroffen. Blarer will sich u.a. bei [Johannes] Haller in Augsburg nach dem Boten erkundigen. Ein Priester [...] aus Überlingen, der sich schon früher an einer Konstanzerin [...] vergangen hatte, wurde mit einer verheirateten Frau [...] (deren Mann [...] vor Längerem in den Krieg gezogen ist) im Hause eines bereits im Gefängnis befindlichen Konstanzer Küfers [...]ertappt. Dessen Gattin [...](die das Treffen arrangiert hatte) wurde mit dem Priester und der Ehebrecherin ins Gefängnis geworfen. Der Priester wird wohl gefoltert werden. Blarer weiß nicht, warum die Augsburger [Sebastian] Schertlin zurückgerufen haben, wo doch Schertlin vorhatte, Innsbruck und andere Orte einzunehmen. Frölich schrieb am Vorabend, dass Kaiser [Karl V.] seine Truppen in Bayern sammeln lasse, aber noch keinen Angriff plane, sondern auf die spanischen und italienischen [Truppen] warte. In Trient rechnet man auf Ende Juli mit dem Eintreffen von 20000 Fußsoldaten und 5000 Reitern. Angeblich sollen diese Söldner sich nur deshalb zu diesem Unternehmen haben bewegen lassen, weil man ihnen Leib, Hab und Gut der Lutheraner versprochen hat. Venedig soll ferner den Truppen freien Durchzug gewährt haben. Bei Friedberg haben [kaiserliche Lands]knechte ein Manöver veranlasst, um Schertlins Vormarsch zu stoppen. [Vom Städtetag] in Ulm schreibt der Konstanzer Gesandte [...], dass sich die eidgenössischen [Söldner] gut betragen, dass sie beliebt sind und sich nur ungern trennen werden, jetzt, wo die Neun Orte sie abfordern. Blarer kann gut verstehen, dass Bullinger den [Pensionenempfängern] misstraut. Man erwartet, dass der fromme Landgraf [Philipp von Hessen] bei seinem Vorrücken [Weigand von Redwitz], den Bischof von Bamberg, überfalle und Nürnberg bestrafe. Viele würden das begrüßen. Anbei ein Brief an Wolfgang Haller, der aus Ulm kommt und vielleicht von Johannes Haller stammt. Grüße. [Konrad]Hofherr soll sobald wie möglich an [Jakob] Herbrot schreiben und Blarer den Brief mit Bullingers nächstem Brief zukommen lassen. Als Blarer dies gerade schrieb, erhielt er Bullingers Brief [nicht erhalten] zusammen mit Hofherrs Schreiben! Dieser soll noch nicht [nach Konstanz] zurückkehren. Blarer will diesbezüglich zuerst Herbrots Meinung einholen. Nun zum letzten [soeben eingetroffenen]Brief Bullingers. Blarer wird umgehend über den Empfang von Brief [Nr. 16183]informieren. Bullinger hat das nützliche [Geheimalphabet] richtig verwendet. Über das Vorrücken des Landgrafen weiß man noch nichts Genaueres. Blarer nimmt Bullingers Entschuldigung an. In Bezug auf die [von den Neun Orten geforderte] Abmahnung der [eidgenössischen] Söldner hat Blarer einen ähnlichen Ratschlag vernommen wie denjenigen, den Bullinger erteilt hatte. Möge man sich daran halten! [Die Schmalkaldener]


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planen einen Angriff auf den bei Salem liegenden sittenlosen [kaiserlichen]Haufen von etwa 4'000 Mann. Blarer befürchtet jedoch, dass dies zu spät sei, da [die Söldner] nun gemustert werden sollen. Zu lange hat man untätig zugeschaut! Möge Gott den rechten Ernst und Eifer verleihen, damit man ohne Fahrlässigkeit gegen den Feind vorgehe. Gott möge den Landgrafen unterstützen. Dieser hat den Konstanzern geschrieben, dass er das Volk Gottes mit Entschlossenheit gegen den Antichristen verteidigen wolle.

G[nad]. Ewer herren schreiben an die von Augspurg 1 , auch ewers an den Laetum 2 , hab ich gleich dahin verfertiget. Es were ouch von unnöten gewesen, das ewer herren dem botten 3 1 fl. geschenckt. Der bott ist von hinnen und würt im (als ich achten) noch ainmal gelont von denen von Augspurg, uff dero bevelch ich ouch den aignen botten hab schicken wellen, etc.

So acht ich, mein schreiben sampt dem gallokutischen a b c 4 seye euch wol zukommen. Das wellt fleyssig behalten und in ain buch schreiben, damitt irs nitt verlierind. Sollend aber sonst die buchstaben, so nichts gelten, voranhe setzen, ob glich etwar 5 uber das buch köm, das er nitt wysse, wa 6 das a b anfache. Es gilt uffsechens 7 und ist gut gwarsamlich handlen by diser mehr dann untreuwen wellt.

Des papsts bottschafft 8 furtrag 9 hab ich auch Leto geschickt 10 . Similes habent labra lactucas. 11 Es sicht alles ainander glich, papst 12 , seine gesandten und die, mitt denen er handelt.

Ir hapt mir den kopff gar sanfft demulciert 13 , so ir schreibt, 14 wie wol euch mein hand fröwe, so offt ir die secht; und das euch kain schreiben baß dann 15 das mein fröwe. Wie sollt mich sollichs nitt lustig 16 machen zu schriben, dann mir der arbait uffs best gelont ist, wa ich nun vernymm, das euch damitt zu gefallen gedient ist, etc.?

Das schreiben 17 , davon ir mir vormals meldung gethon, ist mir noch nitt zukommen. Will by nechster bottschafft desshalb gen Augspurg schreiben

1 Entwurf dieses am 16. Juli verfassten Briefes in Zürich StA, B IV, f. 49r.
2 Georg Frölich. — Nicht erhalten, jedoch in Nr. 2510,1, ebenfalls bezeugt.
3 Unbekannt.
4 Eine Geheimschrift, die Blarer seinem Brief vom 16. Juli (Nr. 2503) beigelegt hatte.
5 jemand. 6
7 Wachsamkeit.
8 am Tag zu Baden; s. Nr. 2494, Anm. 55.
9 Damit ist der Vortrag des Nuntius Girolamo Franco gemeint, den der Deutsch sprechende Albert Rosin (wie aus Zürich StA, A 209/3, Nr. 37 in fine, hervorgeht) am 12. Juli vor der Tagsatzung hielt. Eine Aufzeichnung dieses Vortrags wurde dem Brief Itelhans Thumysens und Johannes
Hubs an den Zürcher Rat vom gleichen Tag (Zürich StA, A 227/1, Nr. 78) beigelegt. Eine Kopie der handschriftlichen Aufzeichnung ist noch erhalten (Zürich StA, A 209/3, Nr. 35).
10 Nicht in Blarer BW.
11 Vgl. Adagia 1, 10, 71 (ASD II/2 468, Nr. 971).
12 Paul III.
13 von lat. demulcere: bezirzt.
14 Nicht erhalten.
15 baß dann: besser als.
16 gewillt.
17 Brief Nr. 2493 vom 10. Juli, den Hans Rych überbringen sollte und dessen Empfang Blarer am 22. Juli mündlich und am 27. Juli schriftlich Bullinger gegenüber bestätigte; s. Nr. 2514,60-62.


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dem Hallero 18 oder sonst und erfarung haben, was dißer 19 fur ain gesell seye, etc. Die sach beschwärt mich nitt ain wenig.

Newer zeytung 20 dismals nitt sonders, dann das meine herren uff frytag ze nacht 21 ain pfaffen von Überlingen 22 by ainer ehfrouwen 23 , deren mann 24 in krieg zogen (nitt yetz), in aines kublers 25 hausß, der ain burger und aber yetzund umb sin nichtigs wesen ouch in gefencknüsß ist, uffgehept 26 , und inn sampt dem weyb und der hauswirtin 27 , die sy ingestossen 28 , in gefencknüsß gelegt. Acht, man werde in strecken 29 , dann er vorhin ouch schantlich mit ainr Costentzerin 30 gehandlet. Diß gsind schempt sich nichts dann der ehren. 31 Kan nitt für unehr achten, das wider den waren 32 , sonder allain, was wider sinen abgott ist. Gott well ainmal drin sechen!

||185 Ich waiß nitt, was man zu Augspurg für gschray gemacht hat. Der Schärtlin 33 zeucht widerum hinder sich uff Augspurg, 34 welcher doch yetz, wa man seinem rath gefolgt, Ynspruck unnd anders ingenomen hette. 35 Der verzug raicht dem find zum vortail.

Laetus schreibt 36 mir under anderm uff necht, der kaiser 37 bringe sein kriegsvolck alles zusamen im Payerland, seye aber noch weder zur belegerung noch zur schlacht gefasst; warte uff die Spanier und Italiäner. Deren sollen 20'000 zu fuß und 2'000 zu ross 38 kommen uff ultima iulii, versicht man sich 39 ir gewisslich, zu Trient. Schreibt dabey, sy habind nitt ziechen wellen, inen werde dann der Luterischen leyb, hab und gut gantz frey und preyß gemacht. Das seye ouch beschechen. 40 Aber der herr Zebaoth 41 hat

18 Johannes Haller, dem Bullinger auch einen Brief durch Rych übersandt hatte (Nr. 2494). — Ein solches Schreiben Blarers an Haller oder an andere Augsburger findet sich nicht in Blarer BW.
19 Hans Rych.
20 Nachrichten. 21 Also am 16. Juli.
22 Unbekannt. 23 Unbekannt.
24 Unbekannt.
25 Küfer, Kübler. — Unbekannt.
26 festgenommen.
27 Unbekannt.
28 dazu gebracht hat.
29 auf die Folter spannen; s. SI XI 2159.
30 Unbekannt.
31 Gemeint ist, dass solche Leute sich schämen würden, etwas Gescheites, Ehrenhaftes zu tun.
32 Zu ergänzen: Gott.
33 Sebastian Schertlin von Burtenbach. — Siehe auch unten Z. 46-48.
34 Schertlin wurde am 13. Juli vom Augsburger
Rat zur Verteidigung der Stadt nach Augsburg zurückgerufen; s. Herberger, Schertlin 101f, Anm. (***); Heyd, Ulrich von Württ. III 378f. Auch die Stadt Ulm rief ihn zurück; s. Nr. 2498, Anm. 131; [Christoph Siegmund von Holzschuher], Lebensbeschreibung des berühmten Ritters Sebastian Schärtlins von Burtenbach, Frankfurt aM/Leipzig 1777, S. 91.
35 Dies war tatsächlich Schertlins Vorhaben; s. [von Holzschuher], aaO, S. 89f.
36 Nicht in Blarer BW.
37 Karl V.
38 Vgl. das Schreiben des Augsburger Rats an Zürich, 10. Juli (Zürich StA, A 202/1, Nr. 13), wo die Rede von 20'000 Fußsoldaten und mehr als 5'000 Reitern ist.
39 versicht man sich: erwartet man.
40 Vgl. nämlich Nr. 2485,48-53.
41 Aus dem hebräischen "zebaoth", Heere, und in der Vulgata des Öfteren unübersetzt als "Dominus Sabaoth" wiedergegeben.


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noch nitt ja darzu gesagt. Item er schreibt, die Venediger habind sich nach langem vermögen lassen 42 , das sy dem eilenden volck den pasß zügelassen, etc. 43 Es habend ettlich knecht ain zutz 44 gmachet zu Fridberg 45 Ist mitt uffsatz 46 beschechen, damitt Schertle widerum hinder sich ruckte, so man doch der sach wol sunst thon hette.

Unser gesandter 47 schribt von Ulm, das sich die Aidgnossen gantz wol und zuchtig haltind. Seyen yederman lieb und werd. Werdend sich gar ungern von ainander trennen und schaiden, diewyl doch die Neun Ort die iren yetzund abforderend. 48 Es ist mir vorhin gantz im syn 49 gewesen, es wurde allso gehn. 50 Das ir den oligarchisas a51 nichts trauwend, ist kain wunder. Es sind mehr leut, die nichts guts da suchend.

Man versicht sich gentzlich, unser theurer, frommer landgrauf 52 werde ain güte that oder zwo thain 53 , am heruffziechen den bischof von Bamberg 54 uberzucken 55 und denen von Nurenberg 56 ouch ain banket schencken uff ain seltzam[e]b menier 57 , davon nitt ze schriben. Es sicht im 58 gantz gelich 59 uß vyl ursachen. Wer ain wolbeschuldte 60 sach.

Hiemitt brieff an den Wolfgang Haller. Sind von Ulm herkommen uff der post. Waiß nitt, ob sy vom Joanne Hallero kom[en]. 61

Vale, mi charissime et venerande Bullingere. Dominum pro nobis nostraque ecclesia nunquam non interpella. Saluta tuam domum cum omnibus amicis et fratribus. Salutant te nostri.

c Curionem 62 admone, obsecro, ut ad Herbrotum consulem 63 quamprimum scrib[at] easque literas tuis coniungat, ut proximo nuncio mihi reddantu[r]c. c .

a Hier und unten sind die Wörter, die Blarer anhand seines Geheimaiphabets schrieb (s. dazu Nr. 2503, 42-48 —Abbildung des Geheimalphabets oben auf S. 12), kursiv gesetzt.
b Hier und unten Text im engen Einband verdeckt.
c-c Durchgestrichen und durch den darauffolgenden Text ersetzt.
42 sich vermögen lassen: einwilligen; s. SI IV Ill.
43 Siehe dazu unten Nr. 2514, Anm. 63.
44 Manöver; s. Fischer VI/I 1404.
45 Friedberg (Lkr. Aichach-Friedberg), bei Augsburg.
46 Absicht. —Das Manöver der Kaiserlichen war also nur vorgetäuscht, um Schertlin von seinem Vormarsch abzuhalten. Zur Folge s. oben Anm. 34.
47 Unbekannt.
48 Zur Forderung der Neun Orte, die bereits nach Deutschland gezogenen eidgenössischen Söldner zurückzuschicken, s. Nr. 2492,36-40; Nr. 2493,9-12; Nr. 2494,37-40.
49 Verdacht.
50 Vgl. Nr. 2489,25f.
51 Bullinger wird Blarer in dem nicht erhaltenen Brief über die Pensionenempfänger
Ähnliches wie an Johannes Haller in Nr. 2494.71-75, geschrieben haben.
52 Philipp von Hessen.
53 tun. — Ironisch gemeint, wie auch das "banket" weiter unten.
54 Weigand von Redwitz.
55 überfallen. —Vgl. Paulus, Schertlin 64.
56 Die Nürnberger hatten den Schmalkaldenern ihre Unterstützung verweigert; s. Nr. 2489,67-77.
57 Manier.
58 dem Landgrafen.
59 Es sicht im gantz gelich: Es sieht ihm ähnlich.
60 wohl verdiente.
61 Dem Brief an seinen Bruder könnte Haller sein Schreiben vom 12./13. Juli an Bullinger beigelegt haben; vgl. Nr. 2498,160.
62 Konrad Hofherr.


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Sed jam hoc temporis articulo rursum mihi tuae 64 et Curionis literae 65 redduntur. Dic Curioni, ut tantisper reditum 66 differat, dum de Herbroti, ad quem scripsi 67 , animo certior fiam. Tum enim ipsi quoque, quid porro agendum sit, scribam. 68

||186 Iam ad proximas 69 .

So mir der brieff zukornpt des datum 10. iulii 70 , will ich euch unverzogelich wissen lassen.

Das rotwelsch 71 hapt ir wol troffen 72 . Es ist etwan gar gut, das man ainander on ander leut verston könne.

Von dem vorstraich 73 waist man noch nitt under den unseren, was es ist und was er 74 maint 75 . Bald 76 ich etwas erfar, lass ich euch wissen, so bald ich ymmer bottschafft hab. Ewer entschuldigung 77 hyn ich wol zufriden. Hab vorhin wol gedacht, man 78 hette den beltz zu vyl gefydert 79 .

So hab ich ain ratschlag vernommen, wie im ze thain werd sein 80 wann die knecht abgemanet werdind, ouch vast uff die mainung, wie ir davon schreibend. 81 Hoff, es werdt dem von den unsren gefolgt 82 . Mag es dann alles nichts verfachen 83 , muß man gott walten lassen.

Der knecht halber, so um Salmenschwyl 84 lygend, hat man ain guten anschlag 85 oder zwen. 86 Sorgen aber, man komme zu spat. Dann es ist die sag, man welle sy yetz musteren, 87 und seye gelt kommen. Wurt man bald gewar, ob es wahr oder nitt. Sy sind den armen lüten treffelich uberlestig. Man acht, es seyen iren ongefar vier tausend. Habend ain grosß unzibel 88

63 Jakob Herbrot, der das Stipendium Hofherrs finanzierte; s. HBBW XV 132 und Anm. 1. Schon am 21. Juni hatte Blarer Bullinger gebeten, Hofherr zum Verfassen eines Briefs an Herbrot zu bewegen; s. Nr. 2468,35-37.
64 Nicht Brief Nr. 2496 vom 12. Juli, den Blarer schon am 15. Juli erhalten hatte (s. Nr. 2503,1-3), sondern einen nicht mehr erhaltenen Brief, den Bullinger nach Blarers Brief vom 16. Juli (Nr. 2503) verfasst haben muss, zumal Blarer hier nach dem Empfang des mit seinem Brief Nr. 2503 geschickten Geheimalphabets fragt; s. unten Z. 74.
65 Nicht in Blarer BW.
66 Wegen der Kriegsläufte war damals die Rede von einer Rückberufung Hofherrs nach Konstanz; s. Nr. 2489,49-53.
67 Nicht in Blarer BW.
68 Nicht in Blarer BW. — Am 26. Juli wurden Bullinger und Theodor Bibliander von Blarer gebeten, die Abberufung Hofherrs
aus Zürich zu gestatten; Nr. 2513,45-48.
69 Nicht erhalten: s. oben Anm. 64.
70 Siehe dazu oben Anm. 17.
71 Gemeint ist das oben Z. 6 als "gallokutisches abc" bezeichnete Geheimalphabet, das Blarer am 16. Juli gesandt hatte; s. Nr. 2503,42-48.
72 wol troffen: richtig verwendet.
73 Offensive. — Bullinger wird sich wohl nochmals (s. schon Nr. 2496,76-78) nach dem Zug von Landgraf Philipp von Hessen in Richtung Süddeutschland erkundigt haben.
74 der Landgraf.
75 vorhat.
76 Sobald.
77 Nicht ermittelbare Angelegenheit.
78 Die Schmalkaldener.
79 man hette den beltz zu vyl gefydert: man hat zu viel daraus gemacht; s. SI I 680.
80 wie im ze thain werd sein: wie darin verfahren werden soll.


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von huren und trossbuben 89 . Sind ainlyff 90 fendlin. Man hat inn 91 nun ze lang zagesechen.

Gott geb rechten ernst und eyfer seiner ehren, das man gegen disen gotsfinden, wie sich gepurt, handle. Dann will den unsern nitt recht ernst sein, dapffer ze handlen, so wirt ainem anderen ernst sein. Aber die farlesikait wirt sich selbs strauffen. Dann lang in sölichem kosten lygen und nichts usrichten wirt unlidlich 92 sein.

Wolan! Ich hoff zu gott, er werd den landtgrauffen zu grossen sachen brauchen. Is scripsit nostris se aut celum pro terra accepturum aut defensurum ab antichristis populum dei.

Gott mitt euch hie und dort. 20. iulii 1546.

[Ohne Unterschrift.]

[Adresse auf der Rückseite:] Domino Heinricho [Bul]lingero d suo. Tiguri. 93