Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2688]

Simon Bing
an Bullinger
Im Feldlager bei Giengen,
21. November 1546

Autograph: Zürich StA, E II 363, 3 (ohne Siegel) a Ungedruckt

[1]Bing verdankt Bullingers Brief vom 5. November [nicht erhalten]. Zuvor hatte er Bullingers vorheriges Schreiben [nicht erhalten] auch gut empfangen und dieses ebenfalls beantwortet [mit dem nur teilweise überlieferten Brief Nr. 2666]. Er hatte Heinrich Thomann gebeten, diese Antwort [mit seinen Briefen] nach Zürich zu übermitteln, wo sie mittlerweile eingetroffen sein wird. [2] Den Anhang zu Bullingers Brief [vom 5. November] hat er hingegen nicht empfangen. In der Eile wird Bullinger wohl vergessen haben, ihn seinem Brief anzufügen. [3]Bullinger wird zweifellos von Thomann über den Kriegsverlauf informiert worden sein. Es kam in der letzten Zeit zu keinen nennenswerten Ereignissen. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Bing ist weiterhin bereit, Bullinger auf dem Laufenden zu halten.

Mein fruntwillig dienst, und was ich ehren, liebs und gutts vermag, altzeitt zuvor, erwirdiger unnd hochgelarter, besonder lieber herr und frundt. Ich hab ewer schreiben, des datum weiset den 5ten novembris 1 , entpfangen, inhalts verlesenn, unnd wil euch daruff hinwider nit verhalten, das mir ewer vorig schreiben, so ir an mich gethan, 2 auch ist zukommen. Hab euch daruff geantwortt 3 , unnd solch antwortt ewerm mitbürger Heinrich Thoman zugestelt, sie euch zu uberschicken. 4 Zweivelsfrei, sie werd euch numer 5 zukommen sein.

Sovil aber das vortragen, 6 davon ir mir geschrieben, betrifft, hab ich dasselbig bei ewerm schreiben nicht vernomen 7 , unnd achts darfur 8 , es werde solchs in eill von euch übersehen sein. 9

a Mit Schnittspuren.
1 Ein nicht erhaltener Brief, den Bullinger an Georg Frölich zur Weiterleitung an Bing gesandt hatte; s. Nr. 2684,42-46; Nr. 2693,34f.
2 Nicht erhalten.
3 Mit einem Brief vom 10. November (s. Nr. 2693,3-6), von dem nur die Beilage erhalten geblieben ist (Nr. 2666).
4 Thomann hat Bings Brief vom 10. November mit seinen beiden Schreiben an Zürich vom 10. November (Zürich StA, A 177, Nr. 130f) übermittelt; s. Nr. 2693,3-6 und Anm. 4.
5 nunmehr.
6 Gemeint ist damit Bullingers Bericht über den Tag zu Zürich (s. dazu Nr. 2606, Anm. 60), dem vermutlich eine Abschrift
des Schreibens der Vier Orte an die Fürsten des Schmalkaldischen Bundes vom 26. Oktober (s. dazu Nr. 2662, Anm. 12) beigelegt war; s. Nr. 2684,39-46; Nr. 2693,34-41.
7 bekommen; s. Georg Benecke, Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Bd. II/1, Leipzig 1863, Sp. 361a s.v. namen.
8 achts darfur: vermute.
9 Frölich hatte von Blarer diese Abschrift erhalten und sollte diese (oder eine weitere Abschrift davon) an Bing weiterleiten, sandte sie aber an Blarer zurück und leitete nur den Brief Bullingers an Bing weiter; s. Nr. 2684,39-46. — Siehe dazu ferner Nr. 2693,34-41.


Briefe_Vol_18-318arpa

Wie die kriegssachen bei uns alhie stehen, das werdet ir ane zweivell aus bemelt 10 Heinrich Thoman schreibenn vernomen b 3v. || haben. So hat sich auch ein zeit her bei uns nichts sonderlichs zugetragen. Was aber sich furtter 11 zutragen, wirdet die zeitt zu erkennen geben. Das wolt ich euch also hinwider 12 nit verhalten, unnd bin euch damit freuntlich zu dienen altzeitt gneigt.

Datum im veldlager bei Giengen, den 21. tag novembris anno, etc., 46.

Symon Bing, chamersecretarius zu Hessen.

[Adresse auf f. 2a,v.:] Dem erwirdigen und hochgelarten hern Heinrico Bullingero, der heiligen geschrifft lehrern zu Zurch, meinem besondern lieben hern und frundt.