Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2657]

Francisco de Enzinas an
Bullinger
Basel,
4. November 1546

Autograph: Zürich StA, E II 366, 47 (Siegelspur)

Druck: Francisci Dryandri, Hispani, epistolae quinquaginta, hg. v. Eduard Boehmer, in: Zeitschrift für die historische Theologie 40, 1870, 396f, Nr. 9;

Druck und spanische Übersetzung: Enzinas BW 132-135, Nr. 11

[1]Enzinas schrieb gestern an Bullinger [Nr. 2656] und vertraute seinen Brief Myconius an. 1 Er hatte seinem Schreiben einen Brief an [Hieronymus] Sailer beigelegt, welchen er noch in

1 Nämlich an Hieronymus Sailer; vgl. Nr. 2657.
2 Dieser Brief wurde zusammen mit Enzinas' Brief Nr. 2657 und Myconius' Brief
Nr. 2658 nach Zürich geschickt; s. Nr. 2657, Anm. 1.
1 Myconius wird Enzinas' Brief Nr. 2656


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Lindau vermutete. Danach erhielt er aber einen Brief von Sailer, durch den er erfuhr, dass Letzterer nach St. Gallen 2 gezogen ist, was Bullinger möglicherweise bereits wusste. Bullinger möchte also den Brief an Sailer sowie den beiliegenden Brief an [Joachim] Vadian 3 nach St. Gallen befördern. Sonst wartet Enzinas weiterhin auf die Dekrete des Konzils von Trient und auf Diaz' [Glaubensbekenntnis]. [2] Verbürgtes kann er nicht melden. Jeder erzählt, was ihm gerade einfällt und was seinen Vermutungen bzw. Erwartungen entspricht. Man weiß, dass Lügen sich lohnen. 4 Aber solch dummes Gerede können nur maßlose und fürchterliche Menschen verbreiten! Hoffentlich erfährt man aus Zürich Erfreulicheres, besonders den Tod dieses schrecklichen Machthabers [Kaiser Karls V.], dessen Frechheit doch nicht ungestraft bleiben kann! [3]Grüße.