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Original von der Hand Hemmann Haberers: Zürich StA, E II 441, 559a r.-v. (Siegelspur) Teildruck: Kessler, Sabbata 437f. —Teilübersetzung ins Französische: Gilliard, Les combats 8f
Wird Brief und Bücher an Berchtold Haller weiterleiten. Berichtet über den Zug der Berner Freischärler, die unter der Führung von Jakob Wildermut aus Neuenburg und Erhard Burger aus Nidau den bedrängten Genfern zuziehen wollten, jedoch [bei Gingins], in der Nähe von Nyon, in einen savoyischen Hinterhalt gerieten und -nachdem sie das Gefecht siegreich überstanden hatten - von den Berner Gesandten Ludwig von Diesbach und Hans Rudolf Nägeli sowie vom savoyischen Landvogt in der Waadt [Aymon de Genève-Lullin] wieder nach Hause geschickt wurden. Die Genfer haben einen Ausfall unternommen, um gestohlenes Vieh zurückzuholen, und dabei ungefähr ein Dutzend [Savoyer]getötet.
Min früntlich, guttwyllig dienst bevor, insonders günstiger herr.
Üwer brieff sampt den büchern, her Berchtold 3 zuhörig, hab ich entpfangen 4 . Sy söllend ouch mit guter sicherheytt im überantwurtt wärden.
Denne 5 der handlung zu Niews in Saffoy 6 halb so wüssend, das Jacob Wildermut
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7 von welschen Nüwenburg 8 und Erhartt Burger 9 von Nydow 10 , zwen houbtman, zu trost 11 den Jänfferen 12 uffgnommen und besamlett haben 415 man, allso a sagend die, so hie by und mitt gesyn, das sy in abzellung nit eins me noch minder befunden haben, und hand disse all von und b uß innen selbs 13 sich zamen versamlett, der mertell uß miner herren von Bernn gebiett, alls uß der statt, den vier landtgrichten 14 , Bürren 15 , Erlach und anderschwo, deßglychen ouch ettliche von Biell und welschen Nüwenburg. Und ursach söllichsse sind ettlich botten c von Genff, zu welschen Nüwenburg gelägen 16 ,
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die mitt obbemellten 17 houptlütten söllichen anschlag 18 zewägen bracht. Sind allso söllich 415 man mitt ein anderen hinin durch gebirg gezogen, keinen rächten wäg, ettlich nütt bewertt dan allein ir schwertter getragen, ouch nitt me dan vier in harnisch. Hand sy ouch ir vier, so solltend Jänffer syn 19 , gefürtt. Die aber ir verretter gewäsen, deren einer sy vor dem angriff zetod gehouwen hand, und sind innen die dry entrunen zu der finden huffen 20 . Alls sy nun noch gan Jänff zu kommen und in dryen tagen nütt geessen habend, an einem sontag frü 21 , ouch den Jänffren am samstag zu nachtt fürgäben 22 , in meinung, das sy jetz hinuß zu inen kommen und hin in beleytten solltentt, und sy sich vom gebirg hinab an die straß durch ein d gassen gelassen, sind die find under der gassen wol gerüst und gewertt mitt 3000 e manen in zwöen huffen und ir schützen hinder eim starcken grun hag gelagen, darzu die fiend gutt stein in henden gehebtt, uff sy geschossen und geworffen und nit anderst verwändt 23 , dan es söllte ir keiner entrünnen. Hatt Erhartt Burger, der die schützen gefürtt, deren ouch by 100 gesyn, noch dem enner 24 uff sy abgeschossen, geworfen und gefällt, syner knaben 25 under dem hag umb gefürtt und näbent dem hag inhar an sy kommen und ir schütz wol angeleytt 26 , dan wenig under inen me dan einest hatt mögen zuschiessen kommen. Die andren durch den ||559a v. hag gebrochen und allso zu sammen kommen, und doch disse lütt inn söllichem fortell und weri gefunden und besonders die edlen, so zu fuß und roß uff sy gehallten 27 , das die thatt die unßren nieman dan gott allein zumessend, ders dan ouch allein gethan hatt. Sind allso in sy trucktt und ir gewalltig worden 28 und haben inen erschlagen verzellter mannen, so uff der waldstatt beliben, 440 man; sagend wol, das es aller sammen, so allenthalb noch gestorben und gefunden, by 600 mannen syend umbkommen. Alls nun inen gott das glück gäben, sind sy inen nitt lang nochgelouffen, sonder sich widrumb zusammen versamlett in meynung, irre reyß gan Jänff zu zevolstrecken, und da gar vom find nütt genommen, dan 29 sich widrumb bewertt, sind ouch f inen büchssen, schäfftt und wery fast alle gebrochen. Wie sy nun gan Jänff zu zogen, do sind unser g[nedigen] h[erren] botten, juncker g Ludwig von Dießbach und juncker Hans Rudolf Nägely 30 , mitt dem landvogtt in der Wadt 31 ongefärd
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32 zu inen kommen, die sy so vil vermögen, das sy widrumb hindersich heim gekertt, und inen gutt essen, trincken vergäben und gutt gelydtt durchs land hinuß verschaffett haben. Ursach, das min herren darzu verursacht 33 , ist, das noch ein huffen Saffoyer zwüschen inen und Jänff gelägen, ouch der sturm im land gangen 34 und allenthalben über see sich das landvolck versamlett hatt, da man besorgtt 35 , sy wurdend inen nit mechtig gnug syn, die wyl sy jetz gantz heilig 36 und müd. Und ist allso uff ein anstand 37 gestellt und nit anders gangen, ouch uff unser sytten umbkommen 7 man, 2 buben und ein wyb; deren sind von Bürren 2 man und die frow, die doch, eb 38 sy erlegen, vor 39 irer 3 man hatt nider geleydt.
Sidhar sind die Jänffer abbermalls (alls inen fych genommen) haruß gefallen, innen daß fich widrum gnommen und innen by eym doczen erschlagen und inen einer umbkommen; doch habend enner nit wellen beytten 40 , sonder erzytt 41 die fluchtt gnommen 42 . Nitt wytter jetz, dan gott allweg mit unß allen.
Datum sontag vor Katteryne.
Sulpitius Haller, obervogtt
uff Lentzburg, ü[wer]allzyt guttwilliger.
[Ohne Adresse.]