Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2924]

Valérand Poullain
an [die Pfarrer von Zürich]
Basel,
3. Juni 1547

Autograph: Zürich ZB, Ms F 62, 448 (Siegelspur) Ungedruckt

[J]Auch wenn Poullain nichts Besonderes zu berichten hat, will er doch noch vor seiner Reise in die Heimat [Lille in Flandern] den Zürcher Pfarrern schreiben und sich für ihre Gastfreundschaft herzlich bedanken. Sollte er heil von seiner Reise zurückkehren (die Zürcher mögen dafür beten), würde er sehr gerne in die Zürcher Kirche aufgenommen werden, zumal er sie wegen ihrer Gelehrten (die er endlich sehen durfte) und deren Veröffentlichungen schon lange schätzt. lin Nachhinein begreift er nicht, wieso er diesen Besuch solange hinausgeschoben hat! Die Zürcher Kirche übertrifft nämlich alle Kirchen, die er zuvor kennenlernen konnte! Allerdings hätte er sich gewünscht, bei seinem Besuch nicht derart bedrückt gewesen zu sein. Es werden wohl Jahre und nicht Tage vergehen, ehe er wieder nach Zürich zurückkehren kann, und falls seine Reise einen glücklichen Ausgang nähme, wünschte er sich, eine Anstellung in Zürich zu erhalten! Die Zürcher sollen sich seiner in ihren Gebeten erinnern. -[2] Zur politischen Lage gibt es nichts zu berichten, das die Zürcher nicht schon wüssten. Gestern verließ der kaiserliche Gesandte [Jean Mouchet](ein Schwiegersohn von Nicolas de Perrenot, Herrn von Granvelle) Basel ziemlich unzufrieden, tun sich nach Schaffhausen und von dort aus vielleicht nach Konstanz zu begeben. In Basel hat er nichts anderes getan als in Zürich. Er hat schön geredet und viel versprochen. Doch nicht umsonst meinte jener [Horaz], dass viele Versprechen suspekt sind. Mögen die Helvetier sich vor der List des Spaniers [Kaiser Karls V.]hüten, aus dem Unglück der anderen lernen, an ihrer Freiheit festhalten und sich damit begnügen, diese Fürsten von Weitem zu bewundern! Dies ist nicht als Ratschlag aufzufassen, da die Zürcher eher seine Ratgeber sind. Damit möchte er nur zum Ausdruck bringen, dass er sich in ihrer Gegenwart wohlfühlt und gerne seine Gedanken mit ihnen austauscht. -[3] Poullain fürchtet sehr, dass Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen in die Hände eines unbarmherzigen Feindes gefallen ist. Der Herr tröste den Kurfürsten! Seine Kinder sollen überlebt haben. Zudem eilen ihm angeblich die Hansestädte sowie auch Christian III. von Dänemark zu Hilfe. Gott Zebaoth wird seine Kirche nicht verlassen und sie bald von diesem Tyrannen befreien, den er zu den wilden Tieren verbannen wird. Zuvor aber muss Gottes Volk sich bekehren und Busse tun. Der Herr erbarme sich aller und sporne aile zu einem besseren Leben an! -[4]Man sagt, dass bei Basel und Straßburg König Heinrich II. Söldner anwirbt. Die Zürcher werden dies bereits wissen und auch über die Absichten des Königs besser als die Basler informiert sein. Der vom König geplante Kriegszug ist wohl der Grund, warum jener seine Krönung um ein Jahr verschoben hat. Er wird mit dem dadurch gesparten Geld den Feldzug finanzieren wollen. Zudem scheint er zu denjenigen Menschen zu gehören, die nicht an Festen teilnehmen wollen, wenn sie einen Krieg planen. Aber vielleicht verbirgt sich da auch eine List. Der Herr wende alles zum Guten! -[5]Vorgestern verließ ein Adliger aus Brabant namens Nicolas Micault Basel. Zusammen mit seinem Schwager [Gilles de Nobili]und seiner Schwester [Adrienne]befand er sich auf einer Reise von Italien nach den Niederlanden. Wäre er allein gewesen, hätte er einen Abstecher nach Zürich eingelegt. Er empfiehlt sich den Gebeten der Zürcher. Sie sollen den Herrn bitten, ihm die Kraft zu verleihen, Babylon zu verlassen. Er hat Poullain die dem vorliegenden Schreiben beigelegten Briefe [Nr. 2874 und Nr. 2900] zur Weiterbeförderung nach Zürich anvertraut. -[6]Poullain sendet ein Blatt an John Hooper, auf dem Bucers neueste Ausführungen zum Abendmahl [die dieser

1 Die Empfänger gehen aus dem Briefinhalt hervor.


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im Juni 1544 auf József Macanus' Bitte hin schrieb]verzeichnet sind. Sollten sich die Zurcher fur den Text interessieren, können sie Hooper darum bitten. Allerdings hatte Poullain diese Abschrift in großer Eile angefertigt. Die Zürcher mögen also die schlecht lesbare Hand verzeihen. Er stieß beim Durchsehen seiner Papiere darauf als er seine vor einigen Monaten für die [französischsprachigen Protestanten] verfasste Schrift [Traicte tres utile du s. sacrement de la celle] überarbeitete. Nun wird diese veröffentlicht. Der Herr segne Poullains erste Abhandlung! -[7]Gruß. Die Zürcher Pfarrer sollen ihn zu ihren Jüngern zählen. Der Herr segne sie und ihre Gattinnen, ihre Schule wie auch die ganze Kirche!

S. P. Etsi nihil hoc tempore vestra prudentia et gravitate dignum habeam, tamen cum vestram illam omnium singularem erga rne humanitatem reputo, operae precium facturum me iudicavi, nunc in patriam 2 proficiscens, si brevi epistola vos omnes salutarem atque ita saltem testatum apud vos facerem animum hune nec vestri immemorem nec ita humiliter de vobis sentientem, quin omni vos (uti par est) amore, studio ac veneratione prosequar. Ac proinde nihil magis mihi nulle est in votis, si deus forte vestris precibus mihi prosperam hanc peregrinationem fecerit, quam huius ecclesiae 3 gremio excipi, quam hactenus semper et amore et reverentia singulari sum prosecutus, tum ob doctorum suorum eximiam cum pari pietate junctam eruditionem, tum ob universam ipsius eiusmodi politiam, qua facile, quas hactenus vidi aut de quibus audivi, omnes superat. Nec scio, quis genius a hactenus me impedivit, ne illam inviserem, cum tamen illam solam prae ceteris omnibus apud me dignam ecclesiae nomine iudicarem. Tandem hoc mihi datum est, ut tam chara mihi capita viderem et coram alloquerer non minore voluptate et fructu, quam antea solitus eram absens absentium monumentis 4 delectari et erudiri. Optarim equidem id alio tempore evenisse, cum non ita plenus turbarum essem. 5 Sed tamen vehementer gavisus sum, quod aliquando videre facies vestras sit mihi a deo datum. Anni itaque sunt, mihi credite, non dies, quos numero, priusquam perfectis negotiis ad vos redeam. Faxit Christus, ut utcunque faelici b huius peregrinationis b successu otium aliquod vel potius negotium apud vos obtineam. Vos omnes rogo, ut mei huius voti vestris in precibus memineritis. 6

Quae hic de rebus publicis ferantur, nihil est, quod vobis scribam. Ipsi enim eadem scitis. Adfuit caesaris 7 legatus 8 , Granvellae 9 gener 10 , qui heri 11

a Dem Wort genius geht ein überflüssiges me voraus. -
b-b Über der Zeile nachgetragen.
2 Flandern, genauer Lilie: s. Nr. 2898, Anm. 5.
3 Der Zürcher Kirche.
4 Gemeint sind die Zürcher Publikationen.
5 Anspielung auf Poullains Auseinandersetzung in Basel mit Jacques de Bourgogne, Herr von Falais, seit etwa Ende Januar oder Anfang Februar 1547; s. Nr. 2898, Anm. 2. - Dieser Stelle zufolge scheint Poullain kurze Zeit vor der Abfassung des vorliegenden Briefes auf Besuch in Zürich gewesen zu sein.
6 Zu einer Anstellung Poullains in Zürich kam es nicht.
7 Karl V.
8 Der kaiserliche Gesandte bei den Eidgenossen war Jean Mouchet, sieur de Chastelroilland. Er hatte Salins-les-Bains am 20. April 1547 verlassen (nachdem er zuvor acht Tage in Besançon bei Granvelle verbracht hatte), um im Namen des Kaisers als Gesandter eine Reise zu den Eidgenossen zu unternehmen. Seine Aufzeichnungen zu dieser Reise sind in Wien


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non admodum hilaris discessit Schaffusiam. 12 hune Constantiam audio cogitare. 13 Quid egerit, rogatis. Eadem, quae apud vos. 14 Quid retulerit? Idem quod attulerat: verba pro verbis. Utinam det Christus Helveticae genti prudentiam illam constanter retinere, ne sibi imponi facile sinant ab Hispano 15 . Habet speciem amicitiae et favoris, nec deest illi dexteritas magna promittendi. Sed quid ille 16 ? "Multa (inquit) fidem promissa levant." Et hic 17 , tam ambitiosus vestrae amicitiae ambitus, mihi pervalde suspectus est! Det dominus Jesus vobis semper prudentiam et constantiam, ut alieno periculo edocti omnes principes et regulos istos potius retineatis in admiratione quadam vestrae virtutis potius, quam temere vos alicui prodita libertate in servitium detis. Hec sunt mea, quae apud deum quotidie, vota, pro vobis facio. Non enim hec scribo consulens (quis enim esset hic consultor?) c , sed quia iuvat ita vestra humanitate abuti et familiarius colloqui.

De Saxone electore 18 vereor, ut nimis verum sit illum in manus inclementissimi hostis 19 venisse. Consoletur illum d. Jesus! Filios 20 tamen aiunt superstites et maritimas civitates cum Dano 21 et Daco 22 mittere suppetias.

c Klammern ergänzt.
HHStA, StAbt. Schweiz, K. 11, Konv. 3, erhalten. Am 25. April traf er in Baden ein. Von dort begab er sich via Bremgarten (wo er am 2. Mai von der Stadt empfangen wurde) nach Luzern, wo er am 3. Mai eintraf und von wo er am 17. wieder abreiste. Am 19. traf er in Zürich ein, am 20. eröffnete er dem Rat seinen "Furtrag" (Zürich StA, A 176.2, Nr. 168), am 21. verließ er die Stadt, um sich nach Bern zu begeben. wo er am 24. eintraf. Am 26. verließ er Bern und traf noch am selben Tag in Freiburg ein. Am Abend des 28. war er wieder in Bern, ehe er von dort am 30. Mai nach Basel aufbrach und am Abend des 31. dort ankam; s. ebd., f. 21v.-24r; EA IV/1d 813-815, Nr. 369.
9 Nicolas de Perrenot, Herr von Granvelle.
10 Ein Irrtum, der sich mit Nr. 2958, Anm. 7, erklären lässt. -Mouchet war mit Louise de Battefort vermählt; s. Jean-Joseph Expilly, Dictionnaire géographique, historique et politique des Gaules et de la France, Bd. 4, Amsterdam 1766, p. 162; Alphonse Rousset, Dictionnaire géographique, historique et statistique des communes de la Franche-Comté, Bd. 1, Besançon 1853, 5. 67.
11 Laut den in oben Anm. 8 angeführten Aufzeichnungen von Mouchet (ebd., f. 24r.-25r.), die in diesem Fall nicht stimmen können, weil sie mit seinen eigenen
Angaben über die Länge seines Basler Aufenthaltes im Widerspruch stehen, soll er Basel bereits am 1. Juni verlassen haben. Der 2. (wie hier angegeben) wird eher richtig sein.
12 Mouchet ging nicht nach Schaffhausen, sondern schickte aus Baden (vermutlich am 3. Juni) einen Boten dahin (ebd., f. 25v.). Am 6. verließ er Baden, übernachtete erneut in Bremgarten und traf am 7. in Luzern ein. Dort erfuhr er, dass Frankreich in Basel und Umgebung Söldner anwarb. Deshalb verließ er Luzern eilends am 10. und traf am Abend des 11. wieder in Basel ein (ebd., f. 26).
13 Dazu kam es nicht.
14 Siehe dazu oben Anm. 8.
15 Karl V.
16 Horaz. - Poullain zitiert hier Horaz, Epistulae, 2, 2, 10.
17 Karl V.
18 Johann Friedrich I. von Sachsen.
19 Karl V. - Siehe dazu Nr. 2894.
20 Zu deren Namen s. Nr. 2911, Anm. 24.
21 König Christian III. von Dänemark; vgl. Nr. 2911,56-58.
22 Damals konnte Dänemark auch als Dacia bezeichnet werden; s. Stolz I 116, Nr. 40.5. So erinnert z.B. Luigi Marliano in einer 1517 für den jungen aussichtsvollen Karl von Spanien (den späteren Kaiser Karl V.) verfassten Lobrede (VD16


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Sed deus sabbaoth 23 suam ecclesiam non deseret et brevi aderit, ut tyrannum hunc 24 tanto successu superbientem prosternet atque inter feras abiiciat! 25 Sed unum antea fieri oportet: Nondum enim populus dei ad cor rediit 26 ut anteactae vitae paenitentiam agat. Dominus Jesus nos benignus omnes aspiciat et ad purioris vite studium revocet!

Gallo 27 conscribuntur hic et passim, etiam apud d Argentinam, milites. 28 Vos idem nostis et forte, quid instituat, certius quam nos. hec illa est causa extractae in annum coronationis. 29 Audio enim satis rerum suarum esse consultum. Praestitit itaque, si bellum hoc in animo habebat, sumptus illos, qui fuissent in inauguratione illa faciendi, in milites conferre. Et generosi animi est fortasse noluisse qui, cum hostilem animum gerat e , illum f interesse tantae laetitiae. Attamen aliquid, vereor, ne lateat mali consilii. Dominus Jesus omnia in gloriam suam et suorum salutem convertat!

||v. Nudiustertius hinc discessit nobilis quidam Brabantus ex Italiam reversus, homo sane pius et eruditus, Nicolaus Micault 30 . Is magno vestri omnium desider[io]g tenebatur. Nam sororius 31 , qui cum uxore 32 una Inferiorem Germaniam petit, impedimento fuit, quominus ad vos deflecteret. lussit vos quam officiosissime salvere postulans etiam vestris precibus iuvari apud dominum, ut aliquando possit Babylonam deserere. 33 Literas his inclusas 34 dedit vobis mittendas, quas tamen praeoptasset ipse reddidisse.

d Über der Zeile nachgetragen. -
e In der Vorlage geras. -
f Über der Zeile nachgetragen. -
g Hier und unten Textverlust durch Papierbeschädigung.
M 1034 - dort auf f. a iv r.), dass dieser in seiner Verwandtschaft so manche Könige zählen durfte, darunter , ,sororius Dacarum" (Christian II. von Dänemark, der mit Karis Schwester Isabella von Österreich verheiratet war).
23 Aus dem hebräischen "zebaoth"(Heere). In der Vulgata unübersetzt als "Dominus Sabaoth"wiedergegeben.
24 Karl V.
25 Anspielung auf Dan 4.
26 Vgl. Jes 46, 8.
27 König Heinrich II.
28 Vgl. dazu oben Anm. 12: Nr. 2923,2; PC IV/I 711, Nr. 631f und Anm. 3.
29 Ein falsches Gerücht. -Heinrich II. wurde in Reims am 26. Juli 1547 vom Erzbischof Karl von Lothringen (Guise) zum König gesalbt und gekrönt; s. Le Fur, Henri II 203-207.
30 Nicolas Micault, geb. 17. September 1518, gest. 16. August 1589, gehörte wie Poullain dem niederen burgundischen Adel an. Vermutlich hatte Poullain schon Nicolas' Vater, Jean Micault (gest. 7. September 1539), der wie Poullains Familie ein Haus in Lilie (spätestens 1510)
besaß, als Kind kennengelernt. Anlass zu Nicolas' Italien-Reise, bei der er (wie weiter unten deutlich wird) eine Schwester und ihren Mann nach Brabant zurückbegleitete, wird der Tod der Mutter Livine van Welle am 2. April 1547 gewesen sein. - Nicolas trat nicht zum Protestantismus über. Wie sein Vater diente auch er als Staatsbeamter: s. Christiane van den Bergen-Pantens. Le "Triptyque Micault" de J.C. Vermeyen. Etude historique, in: Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique. Bulletin, XX, 1973. S. 41. 44. 48f.
31 Vermutlich Gilles (Gilio/Egidio) de Nobili (da bei Nicolas' anderen Schwestern kein offenbarer Bezug zu Italien besteht), der 1556 in Ferrara nachgewiesen ist. Es konnte nichts Weiteres über ihn ermittelt werden; s. van den Bergen-Pantens, aaO, S. 52 und Anm. 75.
32 Adrienne, Nicolas' Schwester; s. ebd.
33 Vgl. Apk 18, 2-5.
34 Vermutlich die Briefe Nr. 2874 und Nr. 2900 von Bartolomeo del Prato bzw. Baldassare Altieri.


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Mitto d. Hoppero 35 chartulam, in qua novissimum Buceri de caena commentum habetur. 36 Si lubet, ab illo postulabitis, sed excusate vitia scriptur[ae] 37 ; iam enim forte incidit in manus, cum chartas recolligerem, nec vacat denu[o] describere. Valde enim iam occupatus sum in repurgando scripto aliquo meo, quod ante aliquot mensem in gratiam nostratium 38 scripseram, quod (quia simpliciter et nude ibi omnia conati sumus tradere) h iam in lucem edimus, primitias nostrorum studiorum domino Jesu Christo commendantes. 39

Itaque valebitis in Christo, vin praestantissimi, et me inter discipulos numerabitis. Orate dominum pro me; ego vicissim pro vobis. Dominus Jesus vos et vestras uxores, charissima pign[ora], vestram scholam i et universam ecclesiam suo spiritu foveat et dirigat in obedienti[am] suae voluntatis. Basileae, stans fere pede in uno. 40 Tertio nonas iunias anno 1547. Vestri amantissimus ac studiosissimus discipulus et frater in Christo

Valerandus Pollanus.

[Ohne Adresse.]

h Klammern ergänzt.
i - In der Vorlage schola.
35 John Hooper, mit dem Poullain sich gut verstand; vgl. Nr. 2911,39f.
36 Da diese Abhandlung nur ein "Blatt" - also (wie damals üblich) ein in zwei gefaltetes Blatt (vier Seiten) -beanspruchte, ist hier zweifelsohne das genauso lange Abendmahlsbekenntnis Bucers gemeint, das der Ungar József Macanus diesem in Straßburg Anfang Juni 1544 abverlangen konnte; s. dazu (mit Textausgabe des Bekenntnisses) Reinhard Bodenmann, Martin Bucer und der adelige Ungar Joseph Macanus, in: Schweizer Kirchengeschichte neu reflektiert. FS Rudolf Delisperger zum 65. Geburtstag, hg. y. Ulrich Gäbler, Martin Sallmann und Hans Schneider, Bern 2011, 5. 147-191.
37 Poullain hatte also dieses Bekenntnis eilends abgeschrieben. Die Abschrift wird während seiner Straßburger Zeit anzusetzen sein, in der er den Macanus kennengelernt haben wird. - Die Zürcher kannten schon Bucers Bekenntnis. Konrad Pellikan hatte es abgeschrieben; s. Bodenmann aaO, S. 153-160. 166.
38 Der frankophonen Protestanten.
39 Anspielung auf Poullains Traicte tres uti
le du s. sacrement de la cene. Man kennt derzeit drei Ausgaben davon (VD16 ZV12174-12176), die alle keinen Druckort anführen. Laut VD16 sollen sie alle in Basel entstanden sein. Zwei der Drucke tragen die Jahresangabe 1547. Im nicht datierten Druck wird der Name des Autors auf der Titelseite angeführt. Bei den zwei anderen Drucken ist einmal das Vorwort mit "lan de Rochefort", das andere Mal mit "Valérand Poullain" unterschrieben. Bei den zwei letzten Drucken wird es sich um Zwitterdrucke handeln, während der dritte, undatierte Druck wohl später entstanden ist. - Die Bezeichnung dieser Schrift durch deren Autor als "primitias nostrorum studiorum" schließt wohl Poullains Autorschaft für die in Straßburg, vermutlich 1545, anonym erschienenen Oraison chrestienne au Seigneur Dieu (VD16 P4519) aus, und dies entgegen der in Higman, Printing 347, P35, ohne irgendeinen Nachweis geäußerten Vermutung.
40 Weil seine Abreise unmittelbar bevorstand; s. oben Z. 3.