[1]Bullinger hat den Brief [Nr. 289]] von Blarer erhalten, mit dein dieser ankündigte, künftig nur dann schreiben zu wollen, wenn es verbürgte Nachrichten gäbe. Doch hält Bullinger das Schweigen seines Korrespondenten kaum aus, zumal so viele Gerüchte in Umlauf sind. -[2]Einmal verkündet man die Gefangennahme von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, dann wieder seine Befreiung. Ein andermal heißt es, er sei besiegt und Wittenberg völlig zerstört, dann wiederum, er habe gesiegt und Wittenberg feiere den Sieg. Es heißt auch, dass Kaiser Karl V. Kanonen verloren habe und sich neue verschaffe oder dass sein Heer zerstreut sei und er ein neues sammle. - [3] Da ail das stets mit dein gleichen Nachdruck behauptet wird, ist es völlig unklar, wem man glauben soll. In Zürich erfährt man nichts Sicheres. Vermutlich steht es um den Kurfürsten. schlecht. Doch entspricht dies den Plänen Gottes. Man muss beten! Blarer möge sowohl Mutmaßungen als auch Verbürgtes mitteilen. Ihm sei Christoph Froschauer empfohlen. -[4]Gruß.

S. D. Quamquam postremis tuis' ad me testatus sis, frater in domino venerande, te non scripturum amplius, nisi cum habueris certissima, ² neque quicquam dubitem de tua fide et diligentia, tamen dictu mirum est, quam impatienter feram tuum silentium, praesertim in tanta varietate rumorum.

Nunc pro certo dicitur elector 3 captus, modo liberatus iterum, iam dicitur victus et Wittenberga ⁴ deleta funditus, modo praedicatur victor et trium