Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2678]

Heinrich Thomann
an Bullinger
Im Feldlager bei Giengen,
15. November 1546

Autograph: Zürich StA, E II 340, 165 (ohne Siegel) Ungedruckt

(1]Dieser Tage hat Thomann dem Landgrafen (Philipp von Hessen]den Brief Bullingers (Nr. 2651] überreicht. Nach dessen Lektüre sagte der Landgraf nichts, außer dass er Bullinger wieder schreiben wolle. Er unterhielt sich zudem freundlich mit Thomann und erkundigte sich nach dessen Gesundheit.

Erwirdiger, hochgelerter, sunders günstiger, vertruwter, lieber herr, üch syen min unverdrossen, willig dienst allzyt zuvor. Der tagen 1 han ich minem gnedigen herren, dem lanndtgraven 2 , 3 uwer schryben zu handen gstelt, und nachdem er den glesen, sagt er nüt anders zu mir, dann er wolt üch wider schryben 4 . Unnd redt sunst gnediger meynung mit mir. Fragt mich, wie es gstalt miner krankeyt halb umb mich hett. 5 Welches ich üch nit wollen bergen, dann üch zu dienen, bin ich willig.

k Textverlust bei Entfernung des Siegels.
98 Zu dieser Wendung s. Nr. 2612, Anm. 31.
99 Theodor Bibliander.
100 Ulrich Kambli.
101 Haller übergab vorliegenden Brief an Hans Vogler d.J. Dieser sollte ihn einem Diener von Hieronymus Sailer anvertrauen, der vorhatte, am 15. November nach St. Gallen zu reisen. Doch Vogler verlegte oder verlor den Brief, ehe er ihn dem Diener geben konnte; s. Nr. 2685,1-6.
1 Nach Abfassung von Thomanns Brief vom 13. Oktober; vgl. Nr. 2674,7-9.
2 Philipp von Hessen.
3 Bullingers Brief Nr. 2651 vom 31. Oktober.
4 Eine Antwort des Landgrafen ist nicht bekannt.
5 wie es gstalt miner krankeyt halb umb mich hett: wie es mir in Bezug auf meine Krankheit ginge. —Zu Thomanns Erkrankung Anfang November s. Nr. 2664, Anm. 17. Am 10. November konnte dieser sich wieder für kurze Zeit ins Lager begeben (Zürich StA, A 177, Nr. 126), war aber am 12. noch immer nicht ganz wiederhergestellt (aaO, Nr. 133). Erst am


Briefe_Vol_18-288arpa

Datum im feldleger by Giengen, montag, den 15. novembris anno 46.

Uwer gantz williger Heynrich Domman.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem erwirdigen, hochgelerten herrn Heynrich Bullinger, helger 6 gschrifft Magister zu Zürich, minenn gunstigen, lieben herren.