Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2488]

Johannes Comander
an Bullinger
Chur,
6. Juli 1546

Autograph: Zürich StA, E II 343a, 329 (Siegelabdruck) Druck: Graubünden, Korr. I 97, Nr. 72

Comander kann nicht viel schreiben, weil der Bote [...]1 es eilig hat, doch nur deshalb, weil er Bullinger treffen will! Er wird Wissenwertes aus der Lombardei und aus Italien mitteilen. 2 Die Zürcher sollen die ihnen bekanntgewordenen Nachrichten übermitteln. Grüße.

a Textverlust infolge beschädigten Papiers.
dieses Briefes befand er sich in Ichtershausen (Ilm-Kreis, Thüringen), wo er und Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen sich über ihre Gegenwehr berieten und ein Schreiben an Kaiser Karl V. (s. Nr. 2514, Anm. 58) verfassten, das zur Verhängung der Reichsacht über sie führte.
1 Nicht der Gesandte der Drei Bünde (Hans von Marmels, Herr zu Razüns), der schon vor dem 4. Juli zur Tagsatzung nach Baden mit einem auf den 28. Juni datierten Brief der Drei Bünde an die Dreizehn Orte der Eidgenossenschaft (Zürich StA, A 248/1, Nr. 139) geschickt wurde (s. Rat zu Chur an den Rat zu Zürich, 4. Juli 1546, Zürich StA, A 248/1, Nr. 140) und in den Akten des Treffens
bezeugt ist (s. LA IV/1d 634 i.7; 645 zu cc), sondern der namentlich unbekannte Bote aus Chur, der damals die Briefe des dortigen Rates vom 4. und 5. Juli an den Rat zu Zürich überbrachte (Zürich StA, A 248/1, Nr. 140f).
2 Vielleicht brachte der Bote u.a. den in Nr. 2494,6-8, bezeugten Brief von Marx Schultheß mit Nachrichten über Italien. Solche wurden am 1. Juli 1546 auch von Ludwig Hager (der gerade aus Mailand zurückgekommen war) aus Lugano (Lauis) an den Zürcher Stadtschreiber Hans Escher vom Luchs (Zürich StA, A 177, Nr. 6) übermittelt. Weitere Nachrichten aus Italien finden sich im Brief des Konstanzer Rats an den Zürcher Rat, 2. Juli 1546 (aaO, A 205/1, Nr. 215).