Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[3196]

Bullinger
an Leonhard Serin
Zürich,
Samstag, 28. April 1548

Autograph: Basel UB, G I 26,31, Nr. 36 (Siegelspur) a Ungedruckt

[1]Bullinger schickt Serin das Manuskript von dessen Schrift ["De Naemanni adoratione"] zurück, da sich dafür weder in Zürich noch in Basel (wie den beiliegenden Ausführungen von Johannes Gast zu entnehmen ist) ein Drucker finden ließ. Er übermittelt das Exemplar nun auch an Ambrosius Blarer nach Konstanz. Dieser wird Serin selbst berichten, ob er einen Drucker finden konnte. -[2]Aus Zeitmangel konnte Bullinger sich keine Abschrift von Serins Schrift anfertigen. Wenn dieser ihm aber eine solche zukommen ließe (darum bittet er inständig), wird er sich dafür mit einem Buchgeschenk bedanken -[3]Grüße. Mehr kann er derzeit aufgrund seiner Amtsgeschäfte nicht schreiben.

S. D. Non sine dolore, mi frater, remitto tibi utilem libellum 1 . Nam apud nos nulli receperunt imprimendum. 2 Basileam ergo ad Gastium meum ablegavi. 3 Is remisit,

a Ohne Schnitt- oder Nadelstichspuren.
13 Bullinger hatte vermutlich in seinem nicht erhaltenen Antwortbrief die in Nr. 3187 geäußerte Meinung von Vadian zur Erneuerung des Soldbündnisses zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft kritisiert. Daraufhin sah sich Vadian wohl zu der vorliegenden Klarstellung veranlasst, mittels der er wohl auch versuchte, sein Gesicht zu wahren.
14 Zum Überbringer des vorliegenden Briefs s. oben Anm. 3.
1 Zu Serins nicht erhaltener Schrift "De Naemanni adoratione" s. Nr. 3131, Anm. 1. - Bullinger vertraute John Butler den vorliegenden Brief das Manuskript der Schrift sowie wohl ein weiteres, nicht erhaltenes Schreiben für Ambrosius Blarer zur Übermittlung nach
Konstanz an. Im letztgenannten Brief wird er Blarer gebeten haben, sich wegen einer möglichen Drucklegung in Konstanz umzusehen und das Manuskript sowie das vorliegende Schreiben an Serin weiterzuleiten; s. unten Z. 3f und Anm. 7; Ambrosius Blarer an Bullinger, 4. Mai 1548 (Zürich StA, E II 357, 268).
2 Bullinger hatte die ablehnende Haltung der Zürcher Drucker bereits mit seinem Schreiben vom 15. Februar 1548 betont; s. Nr. 3139, 14-29.
3 In dem in Anm. 2 erwähnten Brief hatte Bullinger angeboten, sich in Basel nach einem Drucker umzusehen; s. Nr. 3139,30-34 und unten Anm. 7.


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sicuti ex presente b eius chirographo aut autographo legis. 4 Coepi et aliud consilium ac dedi exemplum Blaurero 5 nostro. Verum quid is effecerit, ipse significabit.

Si licuisset per temporis angustiam, profecto describi curavissem. Quod si tu mihi describi curaveris et descriptum exemplum ad me miseris, alium ego tibi librum pro hoc dedero. 6 Immo modis omnibus oro, ut mihi describi cures, et hactenus mihi gratificeris.

Vale aeternum. Nam per negotia in praesenti non potui plura. Tiguri, 28. aprilis 1548. Bullingerus tuu[s] c .

[Adresse auf der Rückseite:] D. Leonhardo Soeri[no]apud Ulmenses con[cio]nanti fratri dilecto. Ulm. 7

b In der Vorlage presento. -
c Hier und unten Textverlust durch Papierverlust.
4 Gast hatte Serins Schrift mit seinem Schreiben vom 20. April 1548 an Bullinger zurückgeschickt und ihm dabei mitgeteilt, dass sie nicht in Basel gedruckt werden könne; s. Nr. 3191, Anm. 1.
5 Ambrosius Blarer. - Zur Übermittlung von Serins Schrift s. oben Anm. 1 sowie unten Anm. 7.
6 Bullinger hatte Serin bereits am 15. Februar 1548 seine Werke "Iustificatio" von 1548 und die "Resurrectio" von 1545 als Buchgeschenke
übermittelt; s. Nr. 3139,35f.
7 Aus dem unter der Adresse von Serin vermerkten Empfangsdatum ("28. iulii redduntur e man [ibus] Blaureri") geht hervor, dass dieser das vorliegende Schreiben von Blarer erhielt, jedoch erst, nachdem er seinen nächsten Brief an Bullinger am 22. Mai 1548 (Zürich StA, E II 356, 74) bereits abgeschickt hatte. -Zur Briefübermittlung bis nach Konstanz s. oben Anm. 1.