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Autograph: Zürich StA, E II 336, 284 (Siegelspur) a Zusammenfassung: Henrich, Myconius BW 1016, Nr. 1130
[1]Myconius wartet [bis jetzt]vergeblich auf ein Schreiben von Bullinger, schreibt aber nun [erneut], da er von der Frau [NN] von Konrad Wedenschwiler darum gebeten wurde. -[2]Ihr Mann soll zusammen mit [Timotheus Schauber] aus Basel geflüchtet sein und sich nun in Zürich aufhalten, nachdem die beiden Männer einen Augsburger Studenten [N.N.] so schwer am Hals verwundet hatten, dass dieser laut den Wundärzten in Lebensgefahr schwebte. Seine Frau, die er samt dem Töchterchen in Basel zurückließ, möchte nun wissen, ob er in Zürich sei oder nicht, was er treibe und warum er nicht auf ihre drei Briefe geantwortet habe. Sie ist nämlich in großer Unruhe, weil sie nicht weiß, wo er steckt und was er vorhat. Der [verwundete]Schwabe beginnt sich zu erholen und es besteht Hoffnung, dass er einen öffentlichen Schadenersatz erhält. Wedenschwilers Frau befüchtet aber, ihr Mann könnte sich in seiner Verzweiflung den vielen eidgenössischen Männern anschließen, die sich, wie man hört, [in den Dienst] von Papst Paul III. begeben wollen. Es findet sich sicherlich ein Weg, wie er nach Hause zurückkehren kann, selbst wenn er [eine Strafe] zahlen muss! Soweit das Anliegen der Frau. -[3]Gestern traf eine Nachricht von einem jungen Schaffhauser [N.N.] aus Straßburg ein: Dieser hörte einen bedeutenden Mann [N.N.] sagen, dass die Zürcher, Berner, Basler und Schaffhauser durch Abgesandte bei Kaiser Karl V. um Frieden bitten. Als er mutig widersprach, wurde er beinahe geschlagen! So sehr beharrte der andere auf seiner Meinung. -[4] Von den Gerüchten, die gewisse üble Leute [N.N.] über das bis jetzt standhafte Konstanz verbreiten, weiss Myconius nichts. -[5]Grüße, auch an Rudolf Gwalther.
S. Desydero tuas, sed frustra. 1 Quod nunc scribo, rogatus facio.
Est Cunradus Wedenschwiler 2 apud vos, ut dicunt, qui una cum alio quopiam vulneravit collum hic Augustani studiosi tam periculose, ut vulnus minaretur iudiacibus
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chirurgis mortem. 3 Aufugit ergo ille cum socio relicta uxore 4 et fihiola. llla rogavit, ut scriberem ad te, si nosse possit, an Tiguri sit, an non, quid rerum agat, cur ternis literis uxoris non respondeat. Turbatur enim hec vehementer, quod ignorat, ubinam sit et quid in animo habeat. Incipit Suevus revalescere, et spes est, quod brevi sit usurus publico 5 . Rumor est ex Elvetiis milites exire ad papam 6 magna multitudine. 7 Timet uxor, ne et ille persuasus a desperatione pariter excurrat. Si manserit, non difficulter invenietur via, qua redeat in urbem, etiamsi quid numerandum sit. Habes, quod illa per me petit.
Venerunt heri litere ex Argentina scripte ab adulescente quodam Scafhusiano 8 . In his est se audisse ex viro magno 9 Tigurinos, Bernenses, Basilienses et Scafhusianos legationem habere apud cesarem 10 et petere pacem. 11 Dumque adulescens audacter negaret, periculum erat, ne verberaretur. Adeo constanter, quod narrarat, adserebat alter.
De Constantia hactenus constante nescio, quid mali quidam 12 murmurent. Vale in domino lesu cum Gvalthero. Basilee, 14. februarii anno 1548. Tuus Os. Myco.
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[Adresse auf der Rückseite:] D. Heinricho Bullingero, viro doctissimo, in domino suo. Zu [rich]b .