Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2552]

Johannes Haller
an Bullinger
[Augsburg],
26. August [1546]

Autograph: Zürich StA, E II 370a, 571 (Siegelabdruck) Ungedruckt

Der Überbringer [Hans Großmann], ein ehemaliger offizieller Zürcher Bote, zog ohne Wissen der Obrigkeit [zum Heer]. Jetzt soll er Briefe und Geld nach Zürich bringen. Doch er befürchtet, dass man ihn dort zurückhält. Bullinger soll sich dafür einsetzen, dass er sich frei zwischen Zürich und dem Heer bewegen kann.

S. Qui 2 has tibi fert literas 3 tabellarius aliquando Tigurinae urbis publicus insciis dominis 4 discessit. Nunc ab exercitu 5 cum literis et pecuniis domum

876, Nr. 387), in der sich Karl V. eidlich gegenüber den Kurfürsten verpflichten musste. Zu ihrem Inhalt s. Alfred Kohler, Karl V. 1500-1558. Eine Biographie, München 2005, S. 73. — Sie wurde 1546 in mehreren Ausgaben nachgedruckt als Die Verschreibung und Verwilligung des aller Durchleüchtigisten großmechtigisten Herrn, Herrn Carle Romischer und Hispanischer Künig, etc., gegen dem Hayligen Reich, [Augsburg, Melchior Kriegstein, 1546] (VD16 Dl 146; ein Exemplar davon befindet sich in Zürich ZB, 18.1433/2; weitere Ausgaben VD16 Dl 144. Dl 149. ZV4436. ZV25004). - Am Ende der "Verwahrungsschrift" der evangelischen Stände (s. dazu Nr. 2538, Anm. 39) wird ferner ein Artikel der Wahlkapitulation paraphrasiert, worin festgelegt ist, dass der Kaiser die Stände nicht ohne Verhör mit der Acht belegen kann, sondern einen rechtmässigen Prozess führen muss.
1 Das Jahr ergibt sich zum einen aus der Erwähnung der Truppen unten Z. 2f, zum anderen aus der Beobachtung, dass dieser Brief keine Nachrichten enthält, weil solche schon mit Brief Nr. 2551 vom selben Tag mitgeteilt wurden.
2 Hans Großmann. — Diese Identifikation geht aus vier Beobachtungen hervor: 1. Aus unten Nr. 2596,116f. 2. Aus einer Angabe Heinrich Thomanns (aus dem schmalkaldischen Lager) in seinem Brief an den Zürcher Rat vom 16. September (Zürich StA, A 177, Nr. 35), laut dem der "Bote Großmann" sich für einige Zeit nach Augsburg u.a. zu Johannes Haller begeben habe. 3. Aus der Tatsache, dass Großmann in den Rechnungsbüchern Zürichs (Zürich StA, F III 32) unter den "Laufenden Boten" der Stadt Zürich nachgewiesen ist. 4. Aus der Feststellung, dass er von der zweiten Junihälfte 1546 ab für längere Zeit nicht mehr in diesen Rechnungsbüchern erscheint. — Großmann ist seit Juni 1537 als Stadtbote Zürichs nachgewiesen, zunächst sehr sporadisch. Zwischen November 1540 bis Juni 1545 kommt er sehr oft zum Einsatz, daraufhin nur noch im Mai und im Juni 1546. Zwischen Oktober 1548 und April 1550 wird er erneut, allerdings nur vier Mal, von der Stadt eingesetzt.
3 Den vorliegenden Brief und Nr. 2551.
4 Die Ratsherren von Zürich.
5 Die Truppen der Schmalkaldener, vielleicht besonders die eidgenössischen Fähnlein.


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missus valde anxius est, ne dimittatur iterum Tiguri. Rogavit, ut tibi scriberem, ut consulas ei, quo concedatur ipsi hoc unum, ut liber semper possit ad exercitum proficisci et redire. lusta est causa. Non puto dominos negaturos. Commendo ergo hanc tibi causam.

Vale. 26. augusti.

I. Hallerus.

[Adresse auf der Rückseite:] D. Bullingero.