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Autograph: Zürich StA, E II 357, 121f (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 351f, Nr. 1170
In Eile. Der Augsburger Bürgermeister [Hans] Welser bittet um ein Exemplar der Antwort
[,,Warhaffte Bekanntnuß"] auf Luthers [,,Kurtz bekentnis"] und lässt grüßen. — Welser
schreibt Folgendes: Er wird bald mehr über die spanischen Truppen bei Straßburg erfahren;
der Papst und die Seinen planen Großes und bedienen sich des Herzogs Heinrich von Braunschweig,
der Truppen wirbt. Man erwartet einen Angriff der Türken. Papst [Paul III.] hat
[Ferdinand I.] erlaubt, die Flotte auf die Donau zu verlegen. Kaiser [Karl V.] liegt für
mindestens acht Wochen krank in Brüssel darnieder. Die kaiserlichen Gesandten [am Reichstag]
zu Worms sind König [Ferdinand I.], der Kardinal von Augsburg [Otto Truchsess von
Waldburg], [Nicolas Perrenot, Herr von] Granvelle, Friedrich [II.] von Fürstenberg undBriefe_Vol_15_147 arpa
[Johann von]Naves. Der Papst hat den Kardinal von Trient [Cristoforo Madruzzo]als seinen
Legaten zum Reichstag geschickt. —[Wolf oder Wolf Dietrich] von Homburg, der von Worms
kam, berichtete, dass [Karl V. ] todkrank sei, und dass Landgraf [Philipp von Hessen] den
Grafen [Anton I. ] von Oldenburg[-Delmenhorst], der Heinrich [von Braunschweig] unterstützt,
sowie 13 weitere Personen gefangengenommen und zur Befragung nach Kassel gebracht
habe. — [Martin] Frecht empfiehlt sich und schreibt, dass Philipp von Hessen und
[Kurfürst Johann Friedrich] von Sachsen über die Unterstützung des Kurfürsten von Köln
[Hermann von Wied] beraten. —Gruße, besonders an Theodor [Bibliander] und Gwalther.
Blarer dankt für die übersandten Büchlein. —Das [,,Warhaffte Bekanntnuß"]scheint etwas zu
lang und wird viele von der Lektüre abschrecken; einige Kapitel hätten zusammengefasst
werden sollen. —Grüße von [Thomas Blarer] und [Konrad] Zwick Blarer hat die [,,Warhaffte
Bekanntnuß"] noch nicht gelesen, da er es einem Freund [...]weitergeleitet hat. Er
bittet um den letzten Teil der deutschen Fassung und empfiehlt den Briefüberbringer [...].
Properiter. Welserus, consul Augustanus 1, nudius tertius datis ad me literis 2 obnixe petit, ut quamprimum ad se mittam responsionem vestram 3 ad Lutheri libellum 4 ; interim diligenter admonet, ut te suo nomine officiose salutem.
Scribit inter cetera: "Wa die 4000 Spanyer hinauß wellen, die nitt weyt von Strasburg ligend, will ich gar bald vernemen. 5 Es sind groß practica vorhanden vom papst 6 und desselbigen a anhang; brauchend hertzog Hainrichen von Braunschwig 7 ; der stat in werbung, emporung zemachen. 8 Der Türk 9 soll gewiss kommen, und der papst hat dem romischen konig 10 bewilliget, die armada 11 zuverlegen auff der Tonauw, on zweyfel, dass er inn dest baß 12 by seinem glouben erhalte. 13 Kai. mt. 14 lygt zu Pryssel im holtz; 15 muss auffs wenigst 8 wochen haben zu beholung der gsunthait. 16 Die kaiserliche commissari, gen Wurmß verordnet, seind dise: 17
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der römisch könig der cardinal von Augspurg (id est jr bischoff 18. , den er zu ainem cardinal gemacht 19 ) der Granvela 20 grauff Friderich von Furstenberg 21 der von Navis 22 .
So hat der papst den cardinal von Trient 23 zu seinem legaten uff den reychstag verordnet. 24 "
So ist der von Honburg 25 yetz von Wurms herauss 26 kommen; sagt, es seye gewisß, das kai. mt. tötlich kranck seye. 27 So hat der landgrauff 28 den grauffen von Oldenburgs, 29 der dem von Braunschweig gar gehaim und im in allen sachen hilfflich und rätlich gewesen, gefangen und ander 13 personen mitt im, sy gon Cassel gefürt, dardurch man in allerlay sachen erfarung komen wurt. 30
Frechtus datis ad me literis 3 valde petit, ut se vobis officiose commendem. Scribit Saxonem 32 et landtgravium iam deliberare et constituere de iuvando electore Coloniense 33 34
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||122 Non potui praeterea quicquam, mi venerande et chari[ssime]b Bullingere. Salutabis amantissime fratres et ami[cos], inprimis Theodorum 35 et Gvaltherum vestros. Pro missis l[ibel]lis 36 maximas ago gratias, atque utinam sit ali[quando], unde vicissim gratificari et paria facere queam!
Germanica responsio 37 plus equo prolixa videtur et quamplurimos a legendo absterrebit. Utinam etia[m] capita quedam illius in breve quoddam summariu[m] contracta! Esset ea merx vendibilior et plurib[us] usui.
Salutant te germanus frater meus 38 cum Zviccio 39 . Bene vale, mi charissime anime.
11. martii 1545.
Ego nihil etiamnum legi vestrae responsionis 40 ; cum ea affer[ebatur]c , commodum aderat nuncius 41 , per quem hanc ad singular[em] quendam et optimum amicum 42 misi. Postremam partem Germanica responsionis desyderabam ab d 16. octernio[ne]43 . Commendo tibi bonum hunc fratrem
Tuus Ambr. Bl.
[Adresse darunter:] Clarissimo viro domino Heinricho Bullingero, venerando suo atque charissimo in Christo fratri. Tiguri.