Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2025]

Eberhard von Rümlang an
Bullinger
Bern,
28. Oktober 1544

Autograph: Zürich StA, E II 346, 141f (Siegelspur) Ungedruckt

Der laufende Bote [Heinrich Tischmacher?] hätte ihm nicht gelegener kommen können; Bullinger kennt die Kontroversstimmung in [Bern], und Rümlang will ihm auch nicht schildern, wie man sogar unter hervorragenden Bürgern beinahe handgreiflich wurde. Ein kampflustiger Barbier [...] aus Zürich, jetzt Berner Bürger, hätte bis auf Leben und Tod für die Buceraner gekämpft, wenn andere nicht eingegriffen hätten; ein guter Mann, nichts Böses ahnend, wurde verletzt und auf feindselige Art gewarnt; im Streit ging es um die [Berner]Disputation [von Januar 1528], die der Zürcher bekämpft. Die [Berner] Kirchenmänner beider einander feindlich gesonnener Parteien werden aufeinanderstoßen, sobald der Rat das Zeichen dafür gibt; der Rat kennt die Lage, zögerte deshalb seinen Entscheid so lange heraus, bis es nun zum schlimmsten Ende kommt; der Rat fürchtet einen Aufruhr; es ist bedauerlich, dass sich niemand dazwischenschaltet; wenn Bucer davon wüsste, wäre er sofort kampfbereit. Am vergangenen Freitag [24. Oktober] hat der Kleine Rat die Prediger vorgeladen und die Parteiungen aufgefordert, Frieden zu halten, bis die derzeit abwesenden Patrizier wieder zurück sind; dann soll die Angelegenheit im Rat verhandelt werden; wenn niemand eingreift, steht die Sache auf der Kippe, denn auch die Papisten dürfen ihre Meinung sagen. Er weiß, dass die Buceraner - [Simon] Sulzer und Beat [Gering] - beharrlich auf eine Synode bestehen werden; sollten sie diese erwirken, muss Rümlang die Stimmabgabe der einfachen [Gemüter]fürchten, denn viele versprechen sich materielle Vorteile von denen, für die sie stimmen; es wird viel geschmeichelt, und nur wenige sind sich der Folgen bewusst. Bittet daher [die Zürcher] um Hilfe; es wird [in Bern] behauptet, dass man in größerer Gefahr stehe als jemals seit Beginn [der Reformation]; [die Zürcher] sollen handeln und nicht abwarten; da es bei den Streitigkeiten über das Wort Gottes, das Sakrament der Eucharistie und die Autorität der Schrift letztendlich um die Autorität der [Berner]Disputation geht, sollte diese Angelegenheit dem [Zürcher] Rat angezeigt werden; angesichts der unruhigen Lage sollte man diesen überzeugen, dem [Berner] Rat zu schreiben und vermittelnde Hilfe anzubieten; auch die Gelehrten Zürichs sollten dies tun; die Angelegenheit des Glaubens kennt nämlich keine Territorialgrenzen. Der [Berner]Rat ist ängstlich, aber die Zürcher stehen in gutem Ansehen und werden Gehör finden, da die Zürcher sonst den Bernern vorwerfen könnten, diese hätten ihren Rat abgeschlagen; vermutlich wird auch der [Zürcher] Rat diese Bitte nicht abschlagen können, da er den [Bernern] in weltlichen Dingen alles schuldet; warum sollte er nicht Christi Angelegenheit fördern, er, der ja dem Feind [Karl V.] zur Hilfe gekommen ist; Bullinger wird wohl wissen, dass alle Buceraner [in Bern]ebenfalls den Kaiser unterstützen und dass die anderen die entgegengesetzte Partei befürworten; doch gibt es viele gemeinsame Interessen zwischen [Zürchern und den zwinglischen Anhängern in Bern], und [unterdessen] kann man über die Beilegung des Kriegs froh sein; wie ist man aber dazu gekommen, diesen Kaiser, der Deutschland so geschwächt und entvölkert hat, so zu fürchten? [Die Zürcher] haben Einfluss und eine große Anzahl an Gelehrten; diese sollen sich nun [für die Berner] einsetzen. Bullinger möge [Rümlangs] Namen nicht preisgeben, weil diesem alles zum Negativen ausgelegt werden könnte. Bullinger soll ferner wissen, wie die Buceraner argumentieren: Alles, was einfachste und vollkommenste Wahrheit ist, muss der [Heiligen] Schrift zugeschrieben werden; da aber kein Mensch das

1 Auszug gedruckt in: Corr. des réformateurs IX 359, Anm. 5.


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Göttliche vollkommen erkennen kann, darf das vom Menschen Gesprochene oder Geschriebene nicht der Heiligen Schrift gleichgestellt werden; deshalb darf man auch von keinem verlangen, dass er sich der [Berner]Disputation so verpflichtet, als wäre diese eine einfache und vollkommene Wahrheit. Rümlang empfiehlt sich allen Gelehrten und den Ratsherren [Johannes] Haab und [Hans Rudolf]Lavater; sehnt sich nach Zürich und beklagt sein Schicksal; bittet um Antwort auf diesen und den letzten Brief [Nr. 2017]; er widmet sich zur Zeit wieder dem Studium der Medizin; doch im mittleren Alter überlegt man es sich zweimal, Arzt zu werden. Die vertraulichen Überlegungen [in Zusammenhang mit Rümlangs Zukunft] sollen geheim bleiben, und Rümlang bittet [nochmals] um Rat. Grüße an Pellikan, von dem man sagt, dass er Myconius neulich in Basel in einem privaten Gespräch in Aufregung versetzt haben soll; auch an Gwalther, der [Myconius] durch ein Schreiben gleichfalls aufgebracht habe; an Erasmus [Schmid]; an Theodor [Bibliander], der seinem Taufpaten Beat [Gering] nicht allzuviel Glauben schenken soll - es gibt Täuschungen und Intrigen; sollte [Gering]tun, was [die Zwinglianer in Bern] vernommen haben, wäre mit Letzteren Schluss; die Sache ist wohl bekannt -; Grüße auch an Kaspar Megander und [Konrad] Gessner, der sich lieber mit ernsten Themen als mit Dichtung befassen soll; desgleichen an [Johannes] Fries und an [Georg] Binder.

S. Nunquam potuisset mihi, optime Bullingere, cursor 2 , qui literas ad te perferret, obtingere oportunius quam hoc tempore. Nosti satis, cuiusmodi controversiae inter nos existant, quas eo, scias, erupisse vesana intemperie, ut incendia dissidiorum apud nos seviant et grassentur pernitiosissima. Nolo tibi referre et primatum quorundam contentiones in tribunitiis compotationibus et comissationibus a tantum non ad pugnas exarsisse. 3

Est Tigurinus quidam apud nos tonsor 4 , iam b civis noster c , bellus scilicet homo, qui usus est pugnis et gladio. Depugnasset pro Buceranis, nisi intervenissent alii. Vapulabat bonus vir pugno ad sanguinis profluvia, qui nihil hostile suspicabatur, inique itaque occupabatur. Contentio erat de disputatione 5 nostra, quam Tigurinus impugnabat etc.

ecclesiastae nostri ab utraque parte instructa acie aperto d Marte 6 et hostili animo e congressuri consistunt, ubi primum senatus classicum canet; inter quos acerbissimis, apertis quoque morsibus et incessationibus diu velitatum est pro suggestu. Senatus novit dissidentia studia. Itaque rei tractationem reveritus prorogavit negotium usque dum iam ad extrema ventum sit et tumultum vereatur; querit itaque viam modumque ad animos pacandos. Dolemus, quod nemo se interponat. Si Bucerus sciret, ille esset in procinctu paratus etc.

a In der Vorlage comessationibus.
b-c Von iam bis noster am Rande nachgetragen.
d Vor aperto gestrichenes con.
e hostili animo am Rande nachgetragen.
2 Vermutlich Heinrich Tischmacher, laufender Bote, der im Herbst 1544 für Zürich nach Baden, Bern. Solothurn und Freiburg ging; s. Zürich StA, Seckelamtsrechnungen,
F III 32, 1544, S. 58. Sein Vorname ergibt sich aus den Rechnungen des Almosenamts zu den Augustinern; s. Zürich StA, F III 1 a, 1544, S. 351.
3 Siehe Hundeshagen 187 und Anm. b.
4 Unbekannt.
5 Die Thesen der Berner Disputation von 1528.
6 aperto Marte: Seneca, Oedipus, 274.


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Proxime praeterita die veneris 7 senatus minor 8 vocavit concionatores f omnes et utrique parti inducias pacemque g indixit, usque dum illi ex patritiis, qui in legationibus sunt, domum redeant et numerosior sit senatus; se tunc negotium hoc h tractandum suscepturum illosque i super lite sua contestata commissuros k 9 ; nam contentiones tales se diutius ferre non posse, potissimum hoc periculoso tempore. Si nemo se interponit, eventus profecto in ambiguo est. Nam et papistis liberum est loqui, quid sibi adprobetur. Ducimur affectibus, quibus nimium indulgemus; nec desunt, qui concordiam et res pacatas velint quomodocunque, etiam si id cum veritatis periculo existeret.

Novi, quod Bucerani l 10 -Sultzerus et Beatus -synodum urgebunt idque summis conatibus; hanc si acquirant et obtineant, ego profecto suffragia simplicium m verebor. Novi et multos studio private rei duci; sentiunt enim, qui illis astipulantur, ad pinguiora benefitia promoveri, reliquos negligi et pro stipitibus 11 , gardinibus n truncisque 12 censeri. Multis quoque ||141v. blanditiis imponitur; qui consequentia parum prospectant.

Oro itaque, rem iusta trutina 13 expendere velitis et nobis succurrere dignemini. Iactatur id apud nos, vulgo nos in maiori iam ex hoc dissidio periculo esse, quam unquam ab incremento evangelii fuerimus. lusti censeo esse hominis, ut fratri periclitanti per Christum suppetias ferat. Si o nimirum cunctamini, consilia vestra nobis p inauspicata sunt futura. 14 Nolo vos docere, sed id faciendum esse censeo. Quandoquidem nostra intestina dissidia sunt propter verbum dei, sacramentum eucharistie et scripturarum autoritatem in hoc tendentia, ut Disputationi habitae 15 autoritas sua adimatur, partium esse vestrarum id ad senatum vestrum referre eo pacto. Quandoquidem res apud nos talis hanc turbatam habeat faciem, vos vestram unanimiter deferre operam

f Buchstabe i in utrique korrigiert aus anderem Buchstaben.
g pacemque am Rande nachgetragen.
h Vor hoc gestrichenes h.
i-k Von illosque bis commissuros am Rande nachgetragen.
l Vor Sultzerus gestrichenes Sulzeru[s].
m Vor simplicium gestrichenes stolid[orum].
n In der Vorlage gardis. Gemeint sind hier wohl eher gardines (Viehhirten) als gardae (Wachen); s. Glossarium mediae et infimae Latinitatis, conditum a Carolo du Fresne, Domino Du Gange, Bd. IV, Niort 1885 (Nachdruck: Graz 1954), S. 32 s.v. "gardo".
o Vor si gestrichenes cuivis urgo.
p Vor nobis gestrichenes v oder u.
7 Am 24. Oktober 1544.
8 Der Kleine Rat, der (seit Ostern 1522)
montags, mittwochs und freitags zu Sitzungen zusammenkam; s. Studer Immenhauser 33. -Vgl. hierzu Bern StA, Ratsmanual 290 (A II 160), S. 77.
9 Vgl. hierzu Bern StA, Ratsmanual 290 (A II 160), S. 77. Geplant war eine Zusammenkunft auf den folgenden Mittwoch (also den 29. Oktober 1544). Wir danken Frau Dr. Barbara Studer, Bern, für freundliche Auskunft.
10 Beat Gering.
11 Tölpel.
12 Klötze.
13 Adagia, 2, 5, 82 (ASD II/3 460, Nr. 1482).
14 Mit einer ähnlichen Bitte und einem ähnlichen Dranggefühl sollte sich Simon Sulzer am 7. November 1544 an Calvin wenden; s. CO XI 767f.
15 Die Berner Disputation von Januar 1528.


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et studium, ut nostro senatui scribere dignentur: si vestra opera opus et sua quoque, vos omnes ad res nostras componendas, quo omnia ad tranquillitatem redigantur, paratissimos fore. Libere scribite dissensiones nostras dextro Mercurio 16 ad vos pervenisse; quae vobis non parum doleant. Si libeat, et vos docti scribite vos paratos ad nostram pacem fovendam et alendam, nec id q absque praeconio vestrae concordie. Scio multis id comprobatum iri et vacillantes inde cordatiores reddi. Negotium fidei universorum est nec eo iure r et limite, quo iurisditiones terminatur. Expendite, oro, bene.

Novi mentem senatus nostri nonnihil in hoc subtrepidantem periculi magnitudine, et cum illustris vestra autoritas et concordia apud nos sit multumque valeat s , confido vos non negligi, ne, si quid adversi contingat, obiicere nobis possitis id merito nostro factum, quod vos neglexerimus. Qui fieri posset, ut senatus vester id se facturum negaret, cum alioqui in secularibus seipsos totos nobis debeant? Qui non in Christi negotio promovendo apud nos operam vestram et sedulitatem impenderetis, qui alioqui in caesaris deß leiden Spangerlis 17 negotiis promovendis satis industrii estis, cum religionis nostrae sit apertus hostis? Omnes cesariani apud nos sunt Bucerani, partem reliquorum hinc sat nosti. Habemus multas causas easdemque non periculosas; gaudemus tamen bellum t hoc pacatum et deo propter id gratias agimus, quod caesaris conatibus, quos instituerat u , non ab omni parte successit. 142r.

|| Qui fit, das wir den tyrannischen Spanger, qui depeculator est Germanicae substantiae roborisque et virorum, sic exhorrescimus? v Itane virtus nostra emasculata est, quod ex successibus quibusdam eius deturbemur? Etc. Verum haec relinquantur.

Disquirite modum in Christi w negotio stabiliendo apud nos. Habetis autoritatem et frequentiam doctissimorum celeberrimam; efficite, ut et tales in nos exuberent vestra opera et industria. Confido dominum incrementum suppeditaturum 18 , qui naviculae suae fluctuanti et iamiam submersionem x reverenti adest. Confido eius gratia y et nos non destitui z tuta aa . Haec raptim et vere atque ex animo scribo.

Effice, ne nomen meum prodatur, quia enim nusquam tuta fides 19 ; vereor, ne apud vos fortassis delator existat, qui me traducat. Nam cum alioqui maxima gravet invidia, scio omnia mihi in deterius exposituros ab etc.

q id über gestrichenem q (für necq[ue]) über der Zeile nachgetragen.
r Nach iure gestrichenes quo.
s multumque valeat am Rande nachgetragen.
t Vor bellum gestrichenes rem.
u Nach instituerat gestrichenes paru[m].
v sic exhorrescimus? am Rande nachgetragen.
w Nach Christi ein angefügtes o gestrichen.
x Vor submersionem gestrichenes tantum
y In der Vorlage gratiam.
z Vor destitui gestrichenes destitutam korrigiert aus destituros.
aa In der Vorlage tutam.
ab Vor exposituros gestrichenes exponi.
16 Adagia, 4, 7, 2 (ASD II/8 75f, Nr. 3602).
17 des unguten kleinen Spaniers (Kaiser Karl V.).
18 Vgl. 1Kor 3, 6f.
19 nusquam tuta fides: Vergil, Aeneis, 4. 373.


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Nolo etiam te clam esse, cuiusmodi syllogismo utantur ad eludendam disputationem, idque praetextu scripturae autoritate vindicanda. Maior: ac Quicquid ad simplicissima et perfectissima sit veritas, 20 id scripturis conferendum. Minor: ae Quia af tamen fidem ad mensuram habeamus neque ullus homo perfectissime divina cognoscat neque ag quisquam omnia dona habeat, diversis siquidem diversa esse contributa. Motio seu complexio: th Itaque ai nullius hominis vel dictum vel scriptum sic extollendum, ut scripturis sacris aequari conveniat; omnia itaque humana et dicta et scripta huic 21 cedere debere atque succumbere et per consequens Disputationem 22 quoque iniuria ak cuiquam praescribi tanquam simplicem et perfectam veritatem, cui obstricti esse debeant etc. 23

Vale et me doctis omnibus commendato, senatoribus al quoque, inprimis consuli Habio 24 et Lavatero quaestori 25 . Gratulor mihi Tigurum patriam; non verbis expedire queam, quam eam incolumem optem et quam eam desiderem. Sepius apud me sortem meam deploro et apud deum conqueror, qui sat nimiumque acerbarum uvarum devoravi, unde dentes stupefiunt 26 . Genuinum 27 mihi cupiunt attritum et evulsum, ne remordeam 28 etc. Ad has et proximas meas literas responde, obsecro, potissimum ad appendicem priorem literarum breviusculam 29 ; distrahor nam et medicina, quae mihi aliquantisper frequentata am an - eo studio in gymnasiis oblectatus -; non parum arridet. At ao constans aetas 30 a praxi deterret, quod experimentum iuxta Hipocratem

ac Maior auf dem linken Rand ohne Einfügungszeichen eingetragen. Die jeweilige Unterstreichung des ersten Wortes jeder der drei Sätze des angekündigten Syllogismus erlaubt aber keinen Zweifel.
ad Quicquid unterstrichen.
ae Minor auf dem linken Rand.
af Quia unterstrichen.
ag Vor neque gestrichenes et.
ah Motio seu complexio auf dem linken Rand.
ai Itaque unterstrichen.
ak Vor iniuria gestrichenes im[?].
al Vor senatoribus gestrichenes senatu[i].
am-an Von eo bis oblectatus am Rande nachgetragen.
ao-ap Von at bis sit am Rande nachgetragen, teilweise auch auf dem unteren Rand von f. 141v.
20 simplicissima ... veritas; Vgl. Adagia, 1, 3, 88 (ASD II/1, 394f, Nr. 288).
21 scripturae.
22 Die Berner Disputation von 1528.
23 Diese Argumentation entspricht tatsächlich der der Berner "Buceraner"; s. Hundeshagen 188f; Sulzers Brief an Calvin vom 7. November 1544 in CO XI 767.
24 Johannes Haab.
25 Hans Rudolf Lavater.
26 Vgl. Jer 31, 29f; Ez 18, 2.
27 genuinum [dentem], den Backenzahn.
28 genuino mordere: Adagia, 2, 2, 59 (ASD II/3 173f, Nr. 1159).
29 Bezug auf den Brief vom 19. Oktober 1544 (oben Nr. 2017) und besonders auf dessen Schluß (Z. 26-29), der Bullingers Ratschlag für Rümlangs Zukunft erbittet.
30 constans aetas: Das mittlere Alter zwischen 42 und 56 Jahren (nach Cicero) bzw. bis 60 Jahre (nach Ptolemäus) oder 70 Jahre (nach Isidor von Sevilla); s. Irmhild Saake, Die Konstruktion des Alters. Eine gesellschaftstheoretische Einführung in die Alternsforschung, Wiesbaden 2006. - Hagener Studientexte zur Soziologie, S. 104. -Rümlang war damals über 40 Jahre alt.


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periculosum sit ap 31 Hec secreta 32 nolim evulgari; tu tamen consule mihi, cuius sententia ex tripode 33 prolata, imo ex oraculo dei profecta habebitur.

Vale cum universa familia.

Datum Bernae, 28. octobris aq anno 1544.

Tuus Eberardus a Rumlang. Oro ar , omnia boni consule; ardeo studio veritatis as .

||142v. Oro, nominatim Pellicanum salutare velis, qui fertur Myconium nuper Basileae privato colloquio turbasse 34 ; Gvaltherum quoque, qui et eundem scriptis exagitasse fertur 35 ; Erasmum 36 quoque; Theodorum 37 , quem admone, ne nimium Beato, compatri suo 38 , credat -puto at , quod se apud eum purget; tamen fraudes sunt et fallaciae; si fecit quas 39 , proh deum, nimium sentimus et palam periclitamur; res non est occulta -; Gasparum quoque Megandrum, integrum virum; Gesnerum item, quem admiror -hunc velim solidis scriptis se impendere ac non rhapsodicis 40 -; Frisium quoque et Binderum et in summa omnes, etc. Vale rursum optime.

Totus tuus Eb. a Rumlang.

[Adresse darunter:] Clarissimo integerrimo, fidelissimoque d. d. Heinrycho Bullingero, ecclesiastae primario Tiguri, viro amicissimo et in domino semper suspiciendo reverendoque, patrono suo insigni.

aq Vor octobris gestrichenes N[ov].
ar-as Von Oro bis veritatis am Rande nachgetragen.
at Puto über gestrichenem credo.
31 experimentum ... periculosum: Hippokrates, Aphorismen, 1, 1: greek greek greek greek
32 Die Wiederaufnahme des Medizinstudiums sowie (s. oben Nr. 2017, 26f) die Möglichkeit, als Prediger tätig zu werden.
33 Adagia, 1, 7, 90 (ASD II/2, 218-220, Nr. 690).
34 Pellikan war im Juli und August 1544 in
Basel. Am 8. August traf er dort u.a. mit Myconius zusammen; s. Pellikan, Chronikon 164. Über den Inhalt des Gesprächs ist nichts Näheres bekannt. - Vgl. auch oben Nr. 1978 mit Anm. 15.
35 Näheres wurde nicht ermittelt.
36 Erasmus Schmid.
37 Theodor Bibliander.
38 Beat Gering. - Zur Patenbeziehung ist nichts weiteres bekannt; s. jedoch HBBW XI 242 mit Anm. 5.
39 Vgl. oben Z. 31-33.
40 Vermutlich eine Anspielung auf Gessners Martial-Ausgabe; s. oben Nr. 1860.