[2018]
Autograph: St. Gallen Kantonsbibliothek (Vadiana), Ms 34 (VBS V), 305 a (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW II 312, Nr. 1137
Da [Regula Meier?], die Frau des ehemaligen Pfarrers von Stammheim, Lorenz Agricola [Meyer], zu ihrem Mann via Konstanz zurückkehrt, nimmt Bullinger diese Gelegenheit wahr, Blarer ein Schreiben Vadians mit Nachrichten zum abgeschlossenen Frieden [von Crépy] zwischen [Franz 1.] und [Karl V.] auszuleihen. Die am Vortag gehaltene Synode verlief gut und in einmütiger Stimmung. Im Namen Hans Rudolf Lavaters, des Zürcher Seckelmeisters, bittet Bullinger Blarer, einem seiner Freunde in Augsburg zu schreiben, um sich bei diesem über Lavaters Sohn Felix zu erkundigen; Letzterer soll sich an einem Schenkel schwer verletzt haben; ihm soll gegebenenfalls finanziell geholfen werden, um die beste Pflege zu ermöglichen; die entstandenen Kosten will der Vater zurückerstatten.
Gratiam et pacem.
Quia haec mulier, d. Laurentii Agricolae 1 , quondam Stammensium pastoris. 2 , uxor 3 , per Constantiam erat reditura ad maritum, non potui committere, quin tibi de pace inita 4 inter caesarem 5 et Gallum 6 communicarem haec, quae a d. Vadiano accepi 7 ; nam nostri interea nihil aliud vel audierunt vel acceperunt. Lecta remitte; ubi adhuc certiora habuero, dabo. De militibus Helvetiorum contra Anglos profectis nihildum ne ipsi quidem Lucernates habent; si quid accepisti fide dignum, fac, sciam, oro. 8
Celebravimus heri synodum, ac bene habent res omnes gratia Christo; summus est inter nos consensus in omnibus. 9 Christus adsit nobis sua gratia semper; ora tu quoque pro nobis dominum!
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Wyter ist min gar früntlich pitt an üch, ir wöllind mir und vorab minem lieben herren und gvattern 10 Hansen Rodolffen Lavatarn, seckelmeistern, den dienst thun. Er hatt einen son zu Augspurg; ist ein sattler, ein wandel gesell; heist Felix Lavatar 11 von Zürych; von dem vernimpt er durch ettlich lüt, das er ein schwerren oder bösen schaden an einem schenckel empfangen habe und kranck lige; der praest 12 ouch gfarlich sye etc. Diewyl ir nun vil guter herren und fründ zu Augspurg habend, ist unser gar früntlich pitt, ir wöllind dero einem, dem ir wol truwind, zu schryben und bitten, das er dem knaben wölle nach vragen und sich sinen annemmen, insonders aber verhälfen, das der schaden, so vil muglich und gott gfellig geweert, und nitt grösser werde. Da wil er erlich bezalen, was darüber gadt 13 , und die früntschafft und dienst willig beschulden.
Gott mitt üch.
22. octobris anno 1544.
H. Bullinger.
[Adresse auf der Rückseite:] Clarissimo viro d. Ambrosio Blauro[!], fratri incomparabili. b