Name: Johann III.,
| Bischof von Osnabrück, 1424 —37 , war ein Sohn des
Grafen Konrad von Diepholz. |
Seine Wahl vollzog das Domcapitel ohne
Mitwissen des Landes; Rath und Bürgerschaft erzwangen durch eine Belagerung
des Domhofes die dauernde Anerkennung ihrer mitwirkung bei dem Wahlgeschäfte
und wurden zugleich bei dieser Gelegenheit von der lästigen Abgabe
von Heergewedde und Gerade bei Sterbefällen an den Bischof befreit. Dagegen
verfocht der Clerus sein Recht bei dem päpstlichen Stuhle und erwirkte den
Bann, welcher erst im J. 1426 aufgehoben Wurde. Johanns Regierungszeit
ist erfüllt von Fehden mit der Nachbarschaft und auswärtigen Kämpfen aller
Art; auf einem Zuge nach Ostfriesland erlitt er mit zahlreichen anderen Fürsten
des Landes eine empfindliche Niederlage; Kämpfe mit Hoya, mit der Stadt
Herford, mit dem Hochstifte Minden und zahlreiche andere Händel der fehdereichen
Zeit werden in Erdmann's Chronik umständlich überliefert. Daneben
hatte J. mit Feindseligkeiten im Schooße des Domcapitels zu kämpfen; gleichzeitig
erfuhren die alten Rathsgeschlechter Angriffe auf ihre Stellung gegenüber
der Gemeinde, welche in langwierigen Processen zurückgewiesen wurden. Nach
keiner Seite hin bieten diese Jahre bemerkenswerthe Züge einer erfreulichen Entwickelung
dar. J. starb am 22. März 1437.(Friderici und Stüve), Geschichte der Stadt Osnabrück, II. S. 48 —79
und Urkunden N. 135 —146: Stüve, Geschichte des Hochstifts Osnabrück, le
S. 317-342; Reimchronik Osnabrückischer Bischöfe, Mittheilungen des hist.
Vereins zu Osnabrück, Bd. VII. S. 16 —18.
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