Name: Johann II. von Avennes ,
| Graf von Holland, Zeeland, Westfriesland
und Hennegau, geboren aus der Ehe seines gleichnamigen Vaters
mit Aleida von Holland, einer Tochter des Grafen Floris IV., |
trat die Regierung
von Hennegau 1280 an, nachdem ihn schon 1276 Kaiser Rudolf von
Habsburg mit der holländischen Grafenkrone und 1281 auch mit Zeeland westlich
von der Schelde für den Fall des kinderlosen Absterbens von Floris V.
belehnt hatte. Die Geburt Johanns l. im J. 1283 vereitelte zwar für den
Augenblick seine Hoffnungen, aber nach drei Jahren sollte er doch zu seinem
Ziele kommen. Als Graf von Hennegau hatte er durch seine treffliche Regierung
sich einen ehrenvollen Platz unter den Fürsten seiner Zeit erworben und
als Regent in Holland und Zeeland hatte er die Liebe und Zuneigung des
Volkes derart gewonnen, daß er von den Städten nach dem Tode Johanns I.
(1299) sofort als dessen Nachfolger anerkannt wurde. Dagegen stieß er bei dem
zeeländischen Adel auf hartnäckigen Widerstand und als er ein Mitglied der Familie
Borselen . vor. Art.), Jan van Sense beleidigte, verweigerte ihm der
gesammte Adel den Gehorsam und vermochte selbst den Kaiser Albrecht, ihn
nach Nymwegen zu citiren, wo er sich wegen der Besitzergreifung der gräflichen
Krone von Holland und Zeeland verantworten sollte. Er erschien, aber mit
einem ansehnlichen Heere und dem Kaiser blieb nichts übrig, als ihn in seiner
Würde zu bestätigen (15. August 1800). Die zeeländischen Edeln gaben aber
deshalb ihren Widerstand noch nicht auf und als der älteste Sohn des Grafen,
Johann van Oostervant, und Witte van Hamstede, ein natürlicher Sohn von
Floris V., Zeeland mit Gewalt unterworfen hatten, wandten sie sich nach Flandern
und wußten den alten Feind Hollands zu bereden, Zeeland, das ein Afterlehen
von Flandern war , in Besitz zu nehmen. Da Guido von Dampierre
ohnedies auf J. II. erzürnt war, weil dieser Philipp den Schönen in seinem
Streit mit Flandern unterstützt hatte, so bot er bereitwillig den unzufriedenen
Edeln die Hand, im 3. 1305 drangen die Vlamingen in Zeeland ein und eroberten
dasselbe, so daß Avennes es sich gefallen lassen mußte, ganz Zeeland
mit Ausnahme von Zierikzee, das sich mit Erfolg vertheidigt hatte, und ebenso
Holland südlich von der maas an Guido abzutreten. J. II. war aber nicht
gesonnen, Guido im ruhigen Besitz seiner Beute zu lassen, er stellte seinen
jüngsten Sohn, Wilhelm. an die Spitze eines Heeres, das jedoch auf der Insel
Duiveland geschlagen wurde, so daß Holland bis Haarlem in vlamische Gewalt
fiel. Nur Dordrecht hielt sich und auch haarlem leistete noch tapferen Widerstand;
da erschien Witte van Hamstede aus Zierikzee in der Nähe von Haarlem,
schlug die Vlamingen auf dem sog. Mannenpad (Männerpfad) am 26. April
1804 dergestalt, daß innerhalb einer Woche ganz Holland gesäubert war. Bald
darauf waren die holländischen Waffen auch in einem Seetreffen bei Zierikzee,
wo eine französische Flotte unter Grimaldi sie unterstützte, glücklich (10. August
1804), so daß auch Zeeland in die Gewalt Johanns II. kam. Dieser überlebte
diese Ereignisse aber nur um wenige Tage, er starb am 22. August 1304
und wurde in Valenciennes beigesetzt. Sein Sohn Wilhelm III. folgte ihm.
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