Name: Johann I. (san),
| der letzte Graf von Holland, Zeeland und
Westfriesland aus dem ersten Stammhaus, war der einzige Sohn des Grafen
Floris V. und seiner Gattin Beatrice, Tochter des vlämischen Grafen Guido
von Dampierre. Geboren 1283, wurde er schon als Kind mit Elisabeth, Tochter
König Eduards I. von England, verlobt, weshalb er auch an den englischen
Hof geschickt wurde. |
Als aber sein Vater 1296 ermordet worden war und er
die Regierung antreten mußte, kehrte J. mit seiner jungen Gattin 1297 nach
Holland zurück. Körperlich und geistig schwach, wie er war, kam er bald vollständig
unter den Einfluß eines zeeländischen Edelmannes, des kühnen, aber ehrgeizigen
Wolfert van Borselen, der nach dem Tode von Floris V. den als Statthalter
des noch in England weilenden jungen Grafen ausgetretenen Johann von
Avennes zu entfernen wußte, aber sich bald durch sein herrschsüchtiges Benehmen
den Haß des Landes zuzog. Der Versuch, den jungen Grafen mit seiner Frau
nach Zeeland zu bringen, kostete ihm das Leben (1299). J. selbst aber starb
schon nach einigen Monaten, vielleicht an Gift, das ihm sein Erbe und Nachfolger,
Johann von Avennes , beigebracht. Mit ihm starb das holländische
Haus aus und das hennegauische trat an seine Stelle.
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