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Die Geschichte vom weifen Njal


Mit einer Karte


Übertragen von Andreas Heusler

Verlegt bei Eugen Diedrichs in Jena 1914


10. Hallgerds erste Heirat

Höskuld erzählte der Hallgerd den Handel. Sie sagte: "Jetzt hat sich mir bestätigt, was ich schon lange geargwöhnt habe, das du mich nicht so lieb hast. wie du immer sagtest, da dus nicht der Mühe wert fandest, daß diese Sache mit mir besprochen würde! Auch find' ich diese Heirat nicht so großartig, wie Ihr mirs versprachet." Man merkte's ihr gut an, daß sie sich weggeworfen fand. Höskuld sagte: "So viel geb' ich nicht auf deinen Hochmut; daß er meinen Geschäften im Wege stände. Ich befehle, und nicht du, wo wir andrer Meinung sind." "Du und deine Verwandten habt so viel Hochmut ," sagte sie, "da ist es nicht verwunderlich, daß ich auch mein Teil habe." Damit ging sie fort.

Sie suchte ihren Ziehvater Thjostolf auf und sagte ihm, was man vorhatte, und war niedergeschlagen. Thjostolf sagte:"Sei nur guten Muis: Du wirst ein zweitesmal verheiratet werden. und dann wird man dich vorher fragen. Denn überall werd' ich nach deinen Wünschen handeln, außer wo es deinem Vater gilt oder Hrut 1 ." Weiteres sprachen sie darüber nicht.

Höskuld rüstete das Gelage zu und ritt, die Leute einzuladen, und kam nach Hrutstätten und ließ Hrut herausrufen. Der kam heraus, und sie traten zum Gespräch beiseite, Höskuld sagte ihm den ganzen Handel und lud ihn zur Hochzeit; "ich möchte auch, du nähmst's nicht übel, daß ich dir keine Nachricht gab, als man den Handel schloß." "Mir wäre lieber, ich bliebe dem Ganzen fern," sagte Hrut, "denn Glück wird dieser Handel keinem bringen, weder ihm noch ihr. Aber auf die Hochzeit kommen will ich, wenn dich das ehrt." "Gewiß tut es das.



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sagte Höskuld, und ritt nach Hause. Auch Oswifr und Thorwald luden Leute ein. Nicht weniger als hundert wurden eingeladen.

Es war ein mann namens Swan. Er hatte seine Wirtschaft in der Bjömsföhrde auf dem Gute Swansbühl; das liegt nördlich von der Steingrimsföhrde 1. Swan war sehr zauberkundig. war ein Mutterbruder der Hallgerd. Er war unverträglich und schwierig im Umgang. Ihn lud Hallgerd zur Hochzeit ein und schickte den Thjostolf nach ihm; als der hinkam, stand er sich von Anfang an gut mit ihm.

Nun kamen die Leute zum Fest, und Hallgerd nahm ihren Platz ein auf der Querbühne 2. Die Braut war sehr vergnügt; fortwährend kam Thjostolf und sprach mit ihr, aber dazwischen sprach er mit Swan, und den Leuten fielen diese Gespräche sehr auf. Das Fest verlief gut. Höskuld erlegte die Mitgift der Hallgerd mit größter Bereitwilligkeit. Dann fragte er den Hrut: "Soll ich etwa noch Geschenke zulegen:"Hrut antwortete:""Du wirst reichlich Zeit haben, dein Geld für Hallgerd loszuwerden 3 : laß es hierbei bewenden."


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