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Schweizer Märchen Sagen und Fenggengeschichten


Neu mitgeteilt von Curt Englert-Faye

1984

ZBINDEN VERLAG BASEL


Der Chnab ufern Fluß

Es ischt emol en Chnab im e Schiffli me gsässe-n-und gfahre-n-ufeme Fluß, wo vil breiter gsy ischt weder d'Töß. Er hät welle-n-überdure zu syre Liebschte, eme gstaats Mäitli, wie's wyt und breit ekeis meh gha hät. Wo-n-er i d'Mitti use cho ischt, so hät er öppis ghört rüefe, wie wänn öpper am Vertrinke wer. Er lueget urne und gseht en ahi Frau zable, wo's Wasser am tüüfschten ischt. Er git aber nüt drum und ficht, se vil er mag, das er bald überänne seig. Die



Schw. Maerchen Sagen-172 Flip arpa

Stimm rüeft äisig no, aber vil lysiger und schwecher. Underdesse schwimmt die alt Frau hert am Schiffli durre-n-und durab, und's Rüefe nimmt en And.

Aber äismols, chuum e paar Chiofter vom Schiffli ewäg, stygt öppis usem Wasser uf, wie-n-e wyßes Näbeli. 's ischt e Wyb, aber kä b'rumpfeni Alti, näi: 's schönscht Mäitli, wo me hett chönne gseh, no vil, vii schöner, als syni Liebschti, wo scho dänne bym Wuer gschtande-n-ischt und gwunken-und planget hät. De Chnab achtet's aber erscht, wo das Mäitli uf cm Wasser rüeft: «Fahr alliwyl, fahr zue in Ebigkeit!» Wo-n-er umelueget, se gseht er, wie die schöni wyßi Frau langsam durabschwimmt, wie-n-en Schwan. Und im wird's öd und bang um's Herz, s'ischt nid zum säge; e gränzelosi Sehnsucht chunnt über ne no dem frömde wyße Mäitli; und er vergißt sy Liebschti däne-n-am andere Bort und ruederet der Frömde nohe, wo äisig glychwyt von im ewäg vorusschwimmt und nüd loset, wie-n-er jez rüeft und ahalt. sie seil cm warte. Nu dann und wann chehrt si ihres Gsicht. 's helischt wo me hett chönne gseh, gäge-n-im zue - aber nüd früntli, sondern gar ernscht und bös.

Und dewäg isch dänn de Chnab durabgfahre Tag, Wuchen und John lang; aber das frönd wyß Mäitli hät er nie mögen erlange, und eso ischt er gfahre svs ganz Labe dur bis i d'Ebigkeit je.


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