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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_12-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Der gestohlene Sonnenaufgang (Bena Lulua; Baqua Nputu, Luehlagebiet)

Der Mann Kalama Nschilla (Hin- und Hergehen, Weg) ging zwischen einem Dorf und dem andern immer hin und her. Auf dem Wege traf er eine kleine Kapao (geflochtener Deckelkorb) mit Messern, Kauri, Perlen, Stoffen usw. Er nahm die Kapao mit sich in das Dorf. Abends legte sich alles zum Schlafen nieder. Es schlief alles. Es kam kein Morgen, es blieb Nacht, alles schlief und schlief. Ein Mann stand auf und nahm die Tschondo (Trommel). Er sang:

"Er hat den Korb Fidi Mukullus ergriffen;
es bleibt Nacht; der Morgen kommt nicht."
Der Mann, der den Kapao genommen, blieb im Dorf und machte
seine Wanderungen nicht. Alle Leute schliefen, kein Mensch kochte.
Die Menschen aßen nicht, sie wurden dünner und dünner.

Da gingen die Menschen zu dem Mann und sagten: "Du hast die Kapao Fidi Mukullus genommen. Bring sie wieder zurück !"Der Mann nahm eine Ziege und brachte sie mit der Kapao an den Weg zurück. Da kam der Morgen, alles erwachte, kochte, aß. Der Mann machte seine Wanderungen zwischen den Dörfern nicht mehr.


Copyright: arpa, 2015.

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