Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[407]

Bullinger an
Ulrich von Württemberg
Zürich,
4. Juli 1534

Abschrift von Heinrich Utinger a : Zürich StA, E II 338, 1366r.-1369r. Gedruckt: Kammerer 17-21

So wie Gott erwartete, daß das aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrte Volk Israel den zerstörten Tempel wieder auftaue, so wird auch von dem nach Jahren des Exils wieder in sein Herzogtum zurückgekehrten Ulrich die Wiederherstellung der Kirche erwartet. Unter Anführung der vorbildlichen Taten des Königs Josaphat ermahnt Bullinger den Herzog, dem Volk auf Grund der Bibel und mit Hilfe einer frommen, redlichen Pfarrerschaft zur göttlichen Wahrheit zu verhelfen. Er verteidigt den reformierten Glauben. Zum zweiten soll Ulrich, wie einst Josaphat, dafür besorgt sein, daß sein Land eine gottesfürchtige Gerichtsbarkeit und Verwaltung erhält, um so das Volk für sich zu gewinnen und des göttlichen Beistands sicher zu sein.

Durchlüchtiger, hochgeborner fürst und herr. Min willig, underthänig dienst syend üweren f[ürstlichen] g[naden] alle zit bevoran bereit.

Min ernstlich bitt und demütig begär ist, gnedigister herr, das ü. f. g. diß min getrüw, einfalt 1 schryben von mir unwirdigen diener deß evangelii Jhesu Christi enpfahen 2 , gütenklichen verlesen, ouch wol beraten welle, diewyl es nit vermessenlich 3 u. f. g. ze leeren 4 , sunder nun 5 zu erinneren fürgenommen ist dero dingen, die zu grossem heil, ouch träfflicher wolfart dienstlich sind. Hoff, es bedörffe für diß hin vor ü. f. g. nit vil vorredens me, als die mitt gschäfften beladen, das sy nit lange gesetzten reden erdulden mag.

Gott, das höchste und früntlichiste 6 gut, ein rechter 7 richter, ein herr von wunderbaren thaten und grosser erbermde, hat sin ußerkoren volk Ißrahel mitt gerechtigkeit und zu straff der sünden in schwere gefenknus durch den gwaltigisten küng der erden, Nabuchodonosor, füren und, als sibentzig jar der gfängnis erfüllt 8 , sich widerumm mitt siner erbermd zu imm gewendt und durch gunst, rat und hilf des herlichen küngs Cyri uß dem grossen ellend 9 ledigen 10 und in sin erb und vatterland widerumm ziehen lassen 11 , in

a Diakritische Zeichen über Vokalen, die nicht Umlaute oder Diphthonge bezeichnen, sind weggelassen worden.
1 einfaches, schlichtes (SI I 817f).
2 Bullingers Brief an Ulrich wurde zusammen mit jenem an Philipp von Hessen (oben Nr. 406) Wolfgang Mösel auf Hohentwiel übergeben, der sich bereit erklärt hatte, die Schreiben weiterzuleiten (s. oben S. 214, 10f). Da sich dazu keine Gelegenheit bot, blieben sie länger als einen Monat liegen und wurden am 12. August von Mösel wieder nach Zürich zurückgeschickt (s. unten Nr. 423). Den Brief an Herzog Ulrich sandte Bullinger am 4. September ein zweites Mal ab, zusammen mit einem erklärenden Begleitbrief (unten Nr. 433). Die Originale sind
ebensowenig erhalten wie eine Antwort Ulrichs; Kammerer 16: «Es ist anzunehmen, daß man sich damit begnügt hat, von diesen Zuschriften Kenntnis zu nehmen. War nicht dem Anliegen Zürichs dadurch Rechnung getragen, daß man neben dem Lutheraner Schnepf auch den unionistisch gesinnten Ambrosius Blarer berief... ?»
3 anmaßend.
4 belehren.
5 nur.
6 angenehmste, lieblichste (SI I 1307).
7 gerechter.
8 Vgl. 2Chr 36, 11-21.
9 Die ursprüngliche Bedeutung «Fremde, Verbannung» spielt noch mit.
10 befreien.
11 Esr 1.

disem allem nützid anders von imm begerende, dann das es in aller gfar und b allem lyden, das es nach luth der prophecy Danielis lyden mußt, gedultig, styff 12 an imm, ufrächt, trüw und redlich, insunders aber erkantlich und dankbar were, welches aber hernach nit nach gepür, und wie billich gewäsen, beschach, dann sy all gemeinlich und ouch sunders irer sachen warnemmend, ire huser buwtend und des tempels, ouch gottes hendlen sich wenig beludend; deßhalb sy ouch je lenger je mee gfar und mangels erlittend. Sicht man alles in dem propheten Haggeo 13 , der sy ouch hierumm bescholten und ernstlich ermandt hatt, gott dem herren dankbar ze sin, den tempel ze buwen, ungezwyflet 14 , gott wurde mitt inen sin, sy schirmen inn mitten aller iro vyenden und mitt der zyt den Messiam, unseren herren Jhesum senden, der den waren, rechten und grossen tempel ufbuwen und alle welt selig machen wurde etc.

|| 1366v. Sölichs alles, gnediger herr, ist allen christglöubigen zu trost, zu underrichtung und zu einem läbendigen byspil vorgeschriben, insunders aber u. f. g. fürgestellt, die glycher gstallt durch die hand gottes in groß ellend manich jar geworffen, vilerley kumbers und jamers erlitten, eintweders von sunden wegen 15 , die aber gott gnedenklich verzycht, oder das u. f. g. glych wie küng David ein herr uß dem land Ißrahels getriben 16 , durch mancherley trübsal, armut, lyden und angst geübt, ja wie gold im fhür bewärt, ze letst in sin land widerumb nit nun als ein herr, sunder als ein wyser, vil erfarner und getrüwer vatter sinem volk ingefürt wurde, ze fürdernis gottes er und aller gerechtikeit, zu trost und hilf des armen volks und zu ewigem lob, eer und pryß u. f. g. Dann je gottes krafft, trüw und gunst mitt krefftiger thatt, ouch durch ernstlichen bystand des christlichen thüristen fürsten ze Hessen, nit minder sich jetzund u. f. g. dann vor zyten Daviden und dem verkümmerten 17 Ißrahel durch den sighafften küng Cyrum herfür gethan 18 und mitt ußgestrektem arm ze hilf kommen ist. Imm sye sig, eer und pryß in die ewikeit. Hierumm wie er nützid anders von sinem volk domalen begert dann trüw und dankbarkeit, also begert er ouch jetzund von u. f. g. ungezwyflet anders nit, dann das sy 19 sin gerecht urteil, sin hertzlich erbermd, lieb und trüw erkenne, sich getrost in sin krafft, schirm und gnad gentzlich ergebe, inn einig 20 erkenne und anrüffe, imm anhange und von gantzem hertzen zu allen zyten dankbar sye, als dem allein gerechten richter, dem allein getrüwen, hertzlichen vatter, der u. f. g. bekümberet, betrübt, ernideret und geschlagen hatt, das er sy underwise, sines willens, truw und liebe verstendigite und jetzund zu siner zyt widerumb erfrowte und erhübe. «Dann er ists allein», wie Daniel spricht, «deß alle wyßheit und sterke eigen ist. Er verendret zyt und wyl, er setzt küng ab und setzt küng uf» [Dan 2, 20f], er

b in der Vorlage und wiederholt.
12 fest, verharrend (SI X 1426f).
13 Hag 1, 2-11.
14 im festen Vertrauen.
15 Bullinger denkt u. a. wohl an den Mord, den Ulrich im Mai 1515 an seinem Stallmeister Hans von Hutten verübt hatte.
16 Vgl. 1Sam 19-2Sam 5, 5. - Die Verbannung Ulrichs aus Württemberg dauerte von 1519 bis 1534.
17 bedrängten (SI III 302).
18 hervorgetreten ist, sich gezeigt hat (vgl. SI XIII 421f).
19 Herzog Ulrich.
20 ihn allein.

tödet und macht widerumb lebendig, sin ist das rych, die eer, sterke und gwalt ewenklich 21 .

Wie nun zu den zyten Haggei das schynbarist 22 stuk der dankbarkeit das ufbuwen des tempels was, also kan u. f. g. gott, dem getruwen, dankbarer stuk nit bewysen, dann so sy imm den waren, rechten || 1367r. tempel ufbuwt. Sölichs wirt ouch iro glük und heil sin, sidmal der verzug des ufbuwens Ißrahel zu grossem unheil reycht 23 ; wiewol ouch das buwen nit ane 24 besundere gfar was, erhielt sy doch gott mitt krafft in mitz der vyenden 25 . So vermag ouch die straff des verzugs nit, das jemands ze unzyten und unberathschlagt ützit 26 ze handen nemmen sölle; dann Paulus, der apostel, ernstlich vermandt, der zyt ze faren 27 , das jedes zu rechter gelegner zyt mitt fugen 28 ordenlich fürgenommen werde. Derglychen habend die uralten geredt, anfangs sölle man die handlung ernstlich erwegen und, demnach 29 man das best funden, tapfer und ane verzug enden. Also sol ouch u. f. g. mit dem ufrichten des tempels des herren weder zu vil ylen, noch ze vil verziehen. Der tempel aber, von dem wir redend, ist nit ein steiniger oder höltziner tempel, sunder die vile 30 und gmeind 31 der lebendigen menschen, u. f. g. land und biderbe 32 , arme lüt, diewyl ouch Paulus spricht: «Ir sind der tempel gottes 33 .» Sömlicher tempel wirt gesübert und gebuwen zu gottes lob und eer mitt dem wort der warheit, mitt billichem gericht und unverfelschter gerechtikeit. Darumm ouch die frommen küng Juda, David, Ezechias, Josaphat und Josias iro küngrych, das inen von gott ze verwalten befolhen, anfangs und zum fürderlichisten, wenn es fug hatt, mitt gottes wort versähend und mit gutem gericht und recht versorgetend. Von dem frommen und redlichen küng Josaphat schrybt der biblische chronicschryber im anderen buch der Chronica am 17. capitel [2-10]: «Josaphat legt kriegsvolk in alle veste stett Juda und satzt amptlüt im land Juda und in den stetten Effraim, die sin vatter Asa gewunnen hat. Und der herr was mitt Josaphat, dann er wandlet in den vorigen wegen sines vatters Davids und sucht nit Baalim, das ist fremde gott und götzen, sunder den gott sines vatters und wandlet in sinen c gebotten. Darumm bestätiget 34 imm der herr das küngrych, und das gantz Juda gab Josaphat gaaben, und im fiel vil eer und rychtumb zu. Und do sin hertz getrost ward in den wegen dess herren, thett er ab allerley abgöttery. Und im dritten jar sines küngrychs sandt er sine fürsten, das sy gsatzten 35 gäbind in den stetten, und mitt inen die leviten und priester, die lartend in Juda und hattend das gsatztbuch dess herren mitt inen und || 1367v. zugend umbher in allen stetten Juda und lartend das volk. Und es kam die

c sinen am Rande nachgetragen; ersetzt im Text gestrichenes den.
21 Vgl. 1 Chr 29, 11; Mt 6, 13.
22 deutlichste, sichtbarste (SI VIII 816f).
23 Siehe Hag 1, 7-11.
24 ohne.
25 Siehe Esr 4-6.
26 etwas.
27 auf Zeit und Gelegenheit zu achten (SI I 885); vgl. Eph 5, 16.
28 auf passende Art und Weise (SI I 700).
29 nachdem.
30 Menge (SI I 777f).
31 Gemeinschaft.
32 rechtschaffene.
33 Vgl. 1 Kor 3, 16f.
34 stärkte (SI XI 1828f).
35 Gesetze.

forcht dess herren über alle küngrych in den landen, die umb Juda har lagend, das sy nit strittend wider Josaphat.»

Hie sicht u. f. g., wie der fromme fürst Josaphat den tempel gottes ufgebuwen, was eer und pryß er damitt erlanget, was reformation er getan und wie er vor allen dingen sin volk mitt guten gesatzten und mitt dem wort der warheit versähen. Daruß u. f. g. erlernet glycher gestallt ouch vor allen dingen, gottes volk, dem u. f. g. von gott fürgestellt, mitt dem wort der warheit, das ist mitt der leer beder testamenten, ze versähen durch sömliche priesterschafft, die gottsförchtig, fromm, warhafft 36 , geleert, begnadet, züchtig, ernsthafft, trüw, tapfer, redlich, bescheiden, fridsam und fürsichtig sye, die nit ze hochfarten 37 ze , prangen 38 mitt der leer, ze balgen 39 , hochen 40 ze , ufruren oder secten zu erweken, oder ouch der welt ze ougendienen 41 geneigt, oder gut und gelt ze samlen gericht 42 , sunder allein gottes eer, friden, ruw, zucht und alles guts, ghorsame und frommkeit ze pflantzen geneigt sye. Dann wo sömliche lüt angestellt zu leeren, die ane anfechtung allein gottes eer, des herren Jhesu lieb und trüw, gemeine zucht und wolstand, ouch ewige belonung ansähend und mitt der wahrheit und krafft des lydens und der krefftigen 43 urstende 44 Jhesu Christi ernstlich, doch früntlich, tringend 45 , das menglich sehen mag 46 , das es die gruntlich 47 ewig warheit ist, wirt u. f. g. sehen, wie ring 48 die mißbruch, so mitt der zyt durch unsorgsame und mißverstand der geleerten ingerißen, abzetun und das uralt, das besser und göttlicher widerumb ufzerichten wirt. Dann unser leer, die wir das ewangelium Jhesu Christi predigend, nit zu zerstörung, zu zerrüttung aller guten sitten, ordnungen und rechten, wie man von uns ußgibt, gericht ist, nit zu stürmen 49 die helgen sacramenten, ze bewaltigen 50 gottes worts, erregen den gmeinen man über die klöster und oberkeiten oder zu abtillgung 51 ||1368r. guter künsten geneigt ist, sol unß u. f. g. ungezwyflet 52 glouben, sunder zu besserung ist sy warlich gericht, namlich das alles, das in der kilchen gottes mißbrucht ist, recht gebrucht werde, das falsch dannen getan und das gut behalten, item wo ein böses dannen than, ein bessers an die statt gestellt werde. Und das in disem allem nit unser gutdunken, sunder helige biblische gschrifft richter sye, möchte 53 ich jetzund nach der lenge 54 mitt ettlichen byspilen, darumm diser zit der span 55 ist, bewysen, wo es die zyt und muß zuliesse, ja wo mir nit u. f. g. gloub und verstand imm ewangelio Christi von loblicher gedechtnus Huldrychen Zwyngli 56 , minem vorfaren, in der leer

36 aufrichtig (Grimm XIII 818).
37 Hoffart treiben (SI I 1033).
38 prahlen (SI V 687).
39 zanken, schelten (SI IV 1211).
40 aufbegehren, schelten (SI IV 969f).
41 schöntun, schmeicheln (SI XIII 148. 163).
42 bestrebt (SI VI 376).
43 wirksamen, wirkungsvollen.
44 Auferstehung (SI XI 984).
45 sich sehr einsetzen, sich bemühen (SI XIV 1106).
46 kann.
47 sichere, zuverlässige (SI II 779).
48 leicht, mühelos (SI VI 1062-1065).
49 im Sturm angreifen (SI XI 1508).
50 vergewaltigen (vgl. Grimm I 1766).
51 Beseitigung (SI XII 1735).
52 fest.
53 könnte.
54 ausführlich (SI III 1337).
55 um die zu dieser Zeit gestritten wird.
56 Die persönliche Beziehung zwischen Herzog Ulrich und Zwingli nahm im Winter 1524 ihren Anfang, als der Herzog nach Zürich kam, um für Unterstützung zugunsten seiner Wiedereinsetzung in Württemberg zu werben. Damals besuchte er fleißig die Predigten des Reformators,

Christi dermaß langist 57 und vilfalt verrümpt, das ich nit vermeindt wil bewernus not sin 58 .

Das ander stuk aber, damitt das volk gottes wol und zu gotts eer mitt nutz und lob dess fürsten erbuwen wirt, ist gut gericht und rächt. Darumm abermals in obgemelter Chronica am 18. cap. von Josaphaten also geschriben stat: «Und er zoch widerumm uß under das volk von Bersaba an untz 59 an das gebirg Ephraim und bracht sy wider zu dem herren, irer vätteren gott. Und er bestallt richter im land in allen vesten stetten Juda, in einer jetlichen statt ettliche, und sprach zu den richteren: Sähend zu, was ir tüyend, dann ir haltend das gericht nit den menschen, sunder gott, und er stat by üch im gricht. Darumm lassend die forcht des herren by üch sin und hütend üch und thunds, dann by dem herren unserem gott ist kein unrecht noch annemmen der person. Er nimpt ouch keine gschenckten» etc. [2Chr 19, 4-7]. Also geburt jetzund ouch u. f. g., diß gut dem armen volk ze thun, das inen regenten, obren, vögt, richter und amptlüt gesetzt, die gott lieb und sin wort werd habind, die aller zucht, frieden und frommkeit hold syend, die bösen schälk, gottes verachter, schender, schmeher, gwaltsamer und wüste unreine menschen hassind, die frommen, fridsamen, gotzförchtigen liebind, || 1368v. also früntlich den guten und grusam den bösen syend, die stät und styff an guten gsatzten haltind, glych dem armen und rychen richtind, nach gstallt der sach, nit uß ansehen der personen oder bewegung der gaben, die ouch u. f. g. mitt iro unordnung by dem volk nit verhassdt machind, sunder die gantz redlich, trüw und fromm syend an gott, an u. f. g. und gantzer gmeind 60 . Dann mitt ernst und trüw, mitt gericht und recht wirt ein volk also gewunnen. Gott selbs wirt ouch dermaß bewegt, mitt sinen gnaden sömlichem frommen fürsten byzestan, das er 61 in die ewikeit nach luth und sag des 72. psalmen nit bewegt 62 wirt.

Sölichs alles welle u. f. g. ernstlich bedenken und ze hertzen setzen, nit achten der kleinfüge 63 dess, der diß schrypt, sunder der untödtlichen warheit, die warlich alle die erhaltet, so iro truwend und uff sy buwend; ungezwyflet so u. f. g. mitt allem ernst den tempel gottes der gstallt wie gehört ze buwen understat, gott der ewig und warhafft werde iro rych bevestnen, und 64 ob er das schon mitt mancherley anfechtung bekümmeren 65 , wirt er es doch zu glükseligem end schiken 66 , das nit nun u. f. g. ellend zu grossem namen kommen, sunder ouch die eer und pryß iro ggeben, das sy getrost mitt sampt dem christenlichen und thüristen fürsten ze Hessen, mines gnedigisten

mit dem er sich auch privat traf, s. HBRG I 239.
57 seit langer Zeit (SI III 1323).
58 daß ich nicht der Meinung bin, eine Begründung (der Richtigkeit von Zwinglis Lehre) werde notwendig sein. - Eine zusammenfassende Rechtfertigung der zwinglianischen Abendmahlsauffassung holt Bullinger allerdings im zweiten Brief an Herzog Ulrich vom 4. September 1534 doch noch nach (s. unten S. 302f, 28-40), vermutlich weil unterdessen der
Religionsartikel des Friedens von Kaaden bekannt geworden war, s. oben S. 233, Anm. 14.
59 bis (SI I 360).
60 Gemeinschaft des Staatswesens.
61 der fromme Fürst.
62 unverrückt, unangefochten bleiben.
63 Geringheit, unbedeutendes Ansehen (vgl. SI I 701).
64 wenn auch.
65 beeinträchtigt (SI III 302).
66 bringen (SI VIII 503 f.

herren, inn disen gefaren und bösen zyten das liecht der warheit und gmeine grechtikeit durch anschikung 67 gottes in tütschen landen uffgestellt. Sölicher zuversicht zu u. f. g. sind alle gotsliebhabende menschen by uns, bittend ouch mitt ernst, das gott der barmhertzig üwer beder fürsten weg leyte, das wir vor imm unserer hoffnung nit zu schanden werdind, das u. f. g. sich des sigs nit ze vil erhebe 68 , sunder allweg in demut in ernstlichem rüffen zu gott und in gottes forcht beharre, damitt gottes nam gebrisen, der ware gloub gefürderet und u. f. g. || 1369r. zu rechten ruwen und gebürlichem lob by menglichem, jetzt und by unseren nachkommen gelangen möge. Welle u. f. g. von mir als einem träffenlich günstigen und unverdrossnen diener, wo ich gut were, ufnemmen.

Datum Zürich, des 4. tags im höwmanot des 1534. jars.

U. f. g. underthäniger gantz williger

Heinrych Bullinger,

diener der kilchen Zürich.

[Adresse von Bullingers Hand darunter:] Dem durchluchtigen hochgepornen fürsten und herrenn h. Ulrychen, hertzogen ze Wirtemberg und ze Teckh, graven ze Mimpelgart, sinem g.h.