Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

[1663]

Joachim Vadian an
Bullinger
St. Gallen,
19. September 1542

Autograph: Zürich StA, E II 351r.-v., 12 (Siegelspur)

Hat die restlichen Teile des Matthäuskommentars [HBBibl I 144] mit Zustimmung gelesen und schreibt es Bullingers sicherem Urteil und großem Geist zu, dass er dieses Werk in so kurzer Zeit veröffentlichen konnte; weiter ist es Bullingers fleißiger Lektüre und unermüdlicher Übung zu verdanken, dass er sich gewählt und gewandt auszudrücken und in ähnlicher Fülle zu schreiben vermag wie Varro, Cicero, Hieronymus, Augustin und vor allem Origenes. Vadian weiß sich einig mit Bullinger in der Frage des Abendmahls; Bullinger versteht es, sich dabei klar und bestimmt auszudrücken, ohne sich von den Ausdrucksweisen anderer Kirchen zu entfremden. Auch auf [Kaspar]Schwenkfelds Lehre hat er so umfassend geantwortet, dass

27 Im August waren in Venedig mehrere Bürger wegen des Verrats von Staatsgeheimnissen an den französischen Gesandten angeklagt worden; zwei von ihnen wurden nach einem aufsehenerregenden Prozess hingerichtet. Vgl. Jean Zeller, La diplomatie française vers le milieu du XVI e siècle d'apres la correspondance de Guillaume Pellicier, Paris 1881, S. 353-374.
28 Zur militärischen Lage in den Niederlanden
vgl. den Bericht von Louis de Praet vom 24. September in: Karl Lanz, Correspondenz des Kaisers Karl V., aus dem königlichen Archiv und der Bibliothèque de Bourgogne zu Brüssel, Bd. I, Leipzig 1844 (Nachdruck: Frankfurt a. M. 1966), S. 364-367.
29 Theodor Bibliander.
30 Vgl. oben Nr. 1657, 8-12.

sich eine weitere Replik erübrigt; den Heuchlern lässt er keinen Ausweg offen. Gott gebührt Dank für seine Gaben. Gruß.

[Gedruckt: Vadian BW VI 158f, Nr. 1257.]