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Basler Nachrichten

Briefkasten des Publikums.

Die Schweizerbahnen dem Schweizervolk! Den freien Meßmontag-Nachmittag benütze ich zu einem Besuch in meinem lieben Heimatstädtchen Liestal. Zur Rückfahrt benütze ich den Schnellzug, Abfahrt ab Liestal 8 Uhr 27 abends. Zum Lösen eines Zuschlagsbillets bleibt mir vor Abfahrt des Zuges leider keine Zeit. Ich bin der Meinung, die kleine Zuschlagstaxe könne ohne weiteres auch im Zuge bezahlt werden. Wie groß ist aber mein Erstaunen, als mir vom Kondukteur 1 Fr. Zuschlag für die einfache Fabri Liestal-Basel verlangt wird mit der Erklärung: Neben der Taxe von 50 Cts. haben Sie außerdem 50 Cts. Strafe zu bezahlen. Alle Proteste und Kunstausdrücke. wie Uebervorteilung, Ungerechtigkeit usw. sind zwecklos, es heißt einfach berappen.

Zweck dieser Zeilen ist nun nicht etwa, es möchte die zuständige Stelle der S. B. B. Remedur schaffen und die ungerechte Strafe fallen lassen, oder es sei eine solche Verfügung doch wenigstens zu publizieren. Nein, das wäre zu viel verlangt. Ich möchte durch meine Einsendung nur meine lieben Miteidgenossen davor bewahren, daß sie auf ähnliche Weise geschröpft werden. C. G.

Universitätsbibliothek Basel. (Mitg.) Den verehrlichen Einsender, der in der gestrigen Nummer seinem Bedauern Ausdruck gibt, daß der Lesesaal der Universitätsbibliothek abends von 5-7 Uhr geschlossen sei, machen wir darauf aufmerksam. daß seit Beginn des Semesters, d h. vom 22. Oktober ab, der Lesesaal an den Wochentagen von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends unterbrochen (Samstag bis 12 1/2 Uhr mittags) geöffnet ist. Eine darauf bezügliche Bekanntmachung ist seit 20. Oktober an der Lesesaaltüre und airi schwarzen Brett der Universität angeschlagen. Wenn in der Einsendung gesagt wird, daß der wißbegierige Laie, der um 5 Uhr sein Bureau verläßt, in der ganzen Woche keine Bücher holen könne, so ist die Sache denn doch nicht so schlimm, da jedermann. so lange die neue Bibliothek steht, mittags bis halb 1 Uhr im Ausleihezimmer seine Lektüre abholen kann, jetzt sogar von 12-2 Uhr den Lesesaal offen findet und dort bei schönstem Tageslicht und in größerer Ungestörtheit als abends seine Wißbegierde befriedigen und Bestellungen aufgeben kann. Allerdings hat die ununterbrochene Offenhaltung des Lesesaales noch nicht übermässig großen Anklang gefunden, da offenbar die meisten Wißbegierigen trotzdem über Mittag das nutrimentum corporis dem "nutrimentum spiritus" vorziehen. Der allgemein verbindlichen Verordnung zufolge ist der Lesesaal Samstag nachmittags geschlossen. Das ist, wir geben das zu, für die Benutzer ein weniger angenehmes novum: allein die Nichtoffenhaltung an diesem Nachmittag hat insofern ihr Gutes, daß die Räume in denen das Publikum verkehrt. einmal wöchentlich bei Tageslicht gründlich gereinigt werden können: eine solche Reinigung, besonders des kostbaren Bodenbelags im Lesesaal, ist durchaus notwendig. C. B.