Name: Hanke: Vorname: Henriette H.
| geb. Arndt, Romanschriftstellerin, geboren den
24. Juni 1784 zu Jauer, genoß eine sorgfältige Erziehung und heirathete
1814 den Prediger Hanke zu Dyhernfurth, durch dessen Verkehr mit der Ministerin
Hoym sie in die höheren Gesellschaftskreise eingeführt und mit dem Leben
in der Welt bekannt wurde. |
Durch den Tod ihres Gatten (1819) in die Nothwendigkeit
versetzt, dessen fünf Kinder aus früheren Ehen erhalten zu müssen,
wurde sie zur Romanschriftstellerei gedrängt, die sie seit 1821 bis gegen ihr am
5. Juni 1862 in ihrer Vaterstadt Jauer erfolgtem Lebensende fortsetzte. Sie verfaßte
eine bedeutende Anzahl von Erzählungen und Romanen, welche in der Ausgabe
letzter Hand (1841-57) 126 Bände umfassen und im zweiten Viertel des neunzehnten
Jahrhunderts eine beliebte Damenlectüre bildeten, bald aber in völlige
Vergessenheit geriethen. Sie verdankten die große Verbreitung nicht sowol
reicher und geistvoller Erfindung, als vielmehr der reinen und gefühlsweichen
Darstellung einfacher Familienverhältnisse, die sie zur Befriedigung des Lesebedürfnisses
deutscher Jungfrauen besonders geeignet machte. Die Familie bildet
den Hintergrund, Entsagung oder Verlust theurer Güter und Ersatz durch inneren
eigenen Werth ein Hauptthema ihrer Gemälde, unter denen "Claudie" , "Die
Schwiegermutter", "Die Schwester" , "Die Perlen" , "Die Witwen" , "Ehen
werden im Himmel geschlossen" die bekanntesten sind.Goedeke III. 707.
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