Name: Pauteren: Vorname: Johann v. P.
| oder Despautere, Pädagog und bedeutender
Sprachkenner am Anfange des 16. |
Jahrhunderts, gehörte dem Kreise der Brüder
des gemeinsamen Lebens an, und war während mehrerer Jahre Lehrer zu Ryssel
(Lille), Herzogenbusch, Winorbergen und Commines. Er war Schüler des verehrten
Lehrers Gerard Cannyf gewesen, welcher noch 1512 an der Fraterschule
zu Herzogenbuw lehrte, und folgte ihm dort als Lehrer. Seine Verdienste
wurden sehr hochgehalten und die von ihm herausgegebene Sprachlehre wurde
sogar von einer zu Mecheln am Anfang des 16. Jahrhunderts abgehaltenen
Kirchenversammlung für den allgemeinen Gebrauch beim Unterricht autorisiert.
Wiewohl ihm das eine Auge fehlte, wie Vossius scherzend meinte, hatte er,
weit schärfere Einsicht in die Sprachlehre als die meisten Gelehrten seines Zeitalters.
Dies machte nicht nur ihm selbst einen großen Namen sondern trug
auch sehr zur Blüthe der Fraterschule Herzogenbusch bei, welche damals mehre
hundert Zöglinge zählte. Um 1620 muß er gestorben sein; in Georgius
Macropedius fand er einen vorzüglichen Nachfolger. Einige seiner Schriften,
von Fabricius in seiner Bibliotheca medii aevi (II 67) erwähnt, wurden
schon 1512 und 1514 gedruckt.Delprat, Broedersch. y. G. Groote, Bl. 129, Moll, Kerkgesch. y. Nederl.
II 2° st. Bl. 244 und Miraeus, Chronicon p. 336.
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