Name: Paumgartten: Vorname: Karl, Reichsritter v. P.
| wurde am 24. October 1796 zu
Wien geboren, wo sein Vater Sigismund v. |
P. als Hof und Gerichtsadvocat
und als Hofrichter des Stiftes Schotten fungierte. P. verlor schon im 13. Jahre
seinen Vater, und seine Mutter, eine geb. v. Sonnleithner, konnte bei ihrem geringen
Vermögen nur darauf bedacht sein, ihre 7 unversorgten Kinder in irgend eine
fremde Versorgung zu bringen. P. wurde nach Absolvirung der Gymnasialstudien
auf den großen Gütern des Grafen Hoyos als Praktikant aufgenommen,
worauf er nach einer Praxis von drei Monaten zum Kanzleischreiber befördert
wurde. Er setzte seine Studien Privatim fort, bis er zu Anfang des Jahres
1815 den Dienst des Grafen verließ und mit dessen Unterstützung als Privatcadett
ins 49. Infanterieregiment eintrat, um gegen Napoleon zu kämpfen.
Er wohnte mehreren Gefechten bei. wurde bei Mantua verwundet, nahm im
März 1816 seinen Abschied und kehrte in die Dienste des Grafen zurück. Er
wurde in seiner früheren Eigenschaft auf der Herrschaft Horn angestellt, nach
4 Jahren zum Controlleur der Herrschaft Hohenberg ernannt, 1821 in gleicher
Eigenschaft in die Grafschaft Guttenstein und 1824 als Controlleur und Gerichtsactuar
in die Herrschaft Drosendorf versetzt. Im Jahre 1826 legte er die
Richteramtsprüfung ab, trat im April desselben Jahres als Praktikant bei der
k. k. Tabaks- und Stempelgefällenadministration in den Staatsdienst, wurde im
Mai 1827 zur provisorischen Leitung des k. k. Gefällen-Inspectorats zu
Korneuburg berufen, 1829 zum wirklichen Administrator dieses Inspectorats befördert,
erhielt 1833 nach Auflösung des Inspectorats die zweite Commissarsstelle
bei der Cameralbezirksverwaltung daselbst, 1840 die erste Stelle, 1841
eine gleiche Stelle in Wiener Neustadt und 1844 in Wien. Im Jahre 1851
zum Finanzrath und Finanzbezirksdirector zu Unghvar in Ungarn ernannt, trat
er 1856 wegen geschwächter Sehkraft in den Ruhestand und siedelte nach seinem
Gute Grassachhof bei Pernitz in Niederösterreich über, wo er sich, soweit dies
sein geschwächtes Augenlicht zuließ , mit litterarischen Arbeiten beschäftigte und
am 19. August 1877 starb. — P. war als Schriftsteller auf juridischem,
cameralistischem, Politischem und poetischem Gebiete thätig. Sehr beachtenswerth
ist seine "Erklärung des Strafgesetzes über Gefällsübertretungen" (1838). Von einer
großen Anzahl Dramen ("König und Künstler" .-- "Aus dem österreichischen
Alpenleben" .
— "Des Verschwenders Ende" .
— "Liesli '. — Der Dorfnotar"
u. a.) sind nur zwei dem Publicum durch den Buchhandel zugänglich
gemacht worden: "Rudolf von Habsburg. dramatisches Gedicht in 5 A. (1859)
und "Franz Rakoczy, dramatisches Gedicht in 4 A. (1859).Kehrein, Biographisch-litterarisches Lexikon, 2. Bd., S. 4.
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