Name: Koch: Franziska Romana K.,
| geb. Gieraneck , vortreffliche Sängerin,
geb. 1748 zu Dresden, † daselbst 1796. |
Die später so viel gefeierte Sängerin
begann ihre theatralische Laufbahn als Tänzerin, und zwar 1765 bei der Gesellschaft
H. G. Kochs (f S. 380). Nachdem sie sich aber 1766 mit dem Balletmeister
Friedrich Karl Koch (s. S 376) vermählt hatte, wandte sie sich 1769 dem Schauspiel
zu und gefiel ebenso wohl in Liebhaberinnen: wie ersten Operettenrollen. Eigentliche
Gesangsstudien machte sie indessen erst zwei Jahre später (1771) bei Schweitzer
in Weimar, wo sie bis 1777 am Hoftheater engagirt war. Nach dem Brande
desselben kam sie an die neubegründete Hofbühne nach Gotha, an der sie das
gesammte Fach der ersten Partien in der Oper und die ersten Liebhaberinnen
im Schauspiel übernahm und in OPern wie "Romeo und Julie von Georg
Benda, "Alceste" von Ant. Schweitzer, die ausdrücklich für sie componirt worden
waren, Vorzügliches leistete. Ihre Darstellung der von Wieland verfassten
Alceste begeisterte den Dichter, als die Oper "Alceste" am 16. Febr. 1774 ausgeführt
wurde zu dem Gedicht "An Madame Koch" . Als sich das Gothaische
Hoftheater auflöste- zog sie es vor, anstatt als erste Sängerin bei der herzoglichen
Capelle in Gotha angestellt zu werden , mit ihrem Gatten zur Bondini'schen
Gesellschaft überzutreten (1777), der sie bis 1782 als Sängerin, von 1783 bis
zu ihrem Rücktritt von der Bühne 1787 (?) als Schauspielerin angehörte. Die K.
besaß eine herrliche Figur, eine eben so volle wie wohlklingende Stimme und
außergewöhnliche Grazie. Ihre Schwester war Karoline, vermählte Henisch
(s. Bd. XI, S. 751). Zwei Töchter der K., Sophie (geb. 1781 zu Braunschweig)
und Marianne (geb. 1783 zu Dresden) haben sich als Schauspielerinnen
in kleinen Kreisen nicht unvortheilhaft bekannt gemacht; berühmter
wurde eine dritte Tochter, die nachmals verehelichte Krickeberg (s. d.). Ein
gutes Porträt von Franziska K. findet man in dem 3. Theil der Litt.- und
Theater-Zeitung 1781.
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