Name: Koch: Vorname: Erduin Julius K.,
| Litterarhistoriker. Geb. zu Loburg im Magdeburgischen
am 13. Juni 1764, Lehrer am Pädagogium der Realschule zu Berlin
seit 1786, dann 1790 zugleich Prediger in Stralau , seit 1793 Prediger an der
Marienkirche in Berlin. |
Aber wegen unwürdigen Lebenswandels mußte er
1815 seines Amtes entsetzt werden; doch machte man einen Versuch , ihn an
der Breslauer Bibliothek zu verwenden. Seine Neigung zum Trunk erwies sich
als unüberwindlich. Er wurde in das Landarmenhaus zu Creuzburg ausgenommen
, wo er erst am 21. Decbr. 1834 starb. Sein "Compendium der
deutschen Litteraturgeschichte" (erster Band 1790, zweite Ausgabe 1795 ; zweiter
Band 1798) war der erste Versuch, das bis dahin angewachsene ungeordnete
Material von den ältesten Zeiten bis auf Lessing's Tod vollständig zu herzeichnen
und in eine vorläufige Ordnung zu bringen. K. gab eine chronologische
Uebersicht, wobei die Jahre 768, 1137, 1847, 1519 als Haupteinschnitte
genommen wurden , und führte dann auf die Dichtungsarten vertheilt alle ihm
bekannten Produkte der deutschen Poesie auf. Er gab allerdings nur die Titel
und biographischen Daten über die Verfasser; aber auch so lieferte er ein nützliches
hülfsmittel des Studiums, das fürs 16. und 17. Jahrhundert lange unentbehrlich
war und erst durch Goedeke's "Grundriß ersetzt wurde.Hoffmann von Fallersleben und Gustav Freytag im Weimarischen Jahrbuch
Bd. i, S .58 —72.
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