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Autograph: Zürich StA, E II 357, 17f (Siegelspur) Teildruck und zusammenfassende Übersetzung: Blarer BW I 785f
Schreibt deutsch um der Deutlichkeit willen. Sowohl die Domherren als auch die Stadt Konstanz beanspruchen die jährliche Grundrente von 12 Gulden auf einen Kornzehnten in Kloten; der Zürcher Rat hat nun für Hans Konrad Escher, der den Zins aufbringen muss, im Falle einer Zahlung an die Stadt Konstanz Sicherheiten verlangt, die nicht üblich sind. Bullinger soll in Erfahrung bringen, ob sich ein Prozess gegen das Domkapitel lohnen würde, auch wenn sich die Originalurkunden bereits vor Jahren, als [Jakob] Grebel diesen nachfragte, nicht mehr beibringen liessen. Bittet um diskrete Nachforschungen bei Vertrauenspersonen. Der Bote wird wieder nach Konstanz zurückkehren.
S. Scribam Germanice, ne vocabulorum defectus negocium obscuret.
Es hebt sich, gunstiger, lieber herr Bullinger, ain spann#1 ettlicher gult 2 halb, welche die thomherren von Costenz ain parthy und mine herren alß verwalter der fabric 3 ald 4 kirchenbuws hie im munster der ander tail vermainend 5 intzeziechen. Ist jerlicher guldt zwölff a gold guldin, gemelter fabric zugehorig, welche gegrundt ist uff ainen kornzehenden zu Clotha 6 nechst by Zurch, und zinssers Hans Conratt Escher 7 den merertail und ettlicher zu Clinga 8 by
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Zurzach och b ettwas an berurten 12 fl. Solchen zinß habent nach usstrettung 9 unserer c pfaffhait 10 baid tail ingezogen, namlich nach dem Capler krieg 11 ain statt Costentz, davor aber und sydhär dem nechsten krieg 12 habents die jhensid sees 13 intzogen; doch stond die nechst 14 verfallnen zwen zinß uss, welche wier an den Escher guttlich d erfordt haben. Der hatt sich uff ain e[rsamen] rat zu Zurch gelendt 15 , die habent minen herren, ainem rat hie e , gschriben 16 , das sich der Escher empiet 17 , er welle f die g här richten 18 doch das im mine herren versicherung geben, so er durch ander ersucht wurd, nitt zu schaden komm, und das wier in im selbigen schaden vertretten sölltend 19 . Habent unß och anzögt, das die stiffts herren sölche zinß vermainent inzeziechen, deshalb mier sy sollent antwurt wissen lassen. Es ist aber nitt bruchlich, solch schadlossbryff 20 ze geben, dann es möcht unß verfuren 21 und erst in spenn pringen. Aber ainer gewonlichen quittung halb mag man sich nitt sperren, sunst ist sorg, der Escher und sine mittverwandten 22 wurdent onersucht h23 von thomherren nitt pliben.
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Dyß handels hab ich in gutem vertrauwen euch antzögen wellenn mitt pitt, wo ier das mitt komenlichait 24 thun köndtent, mier ze erfaren: So min herren rettig wurdent, uff den underpfanden ier recht ze suchen 25 und der zinssen, so usstönd i , rechticklich begären von wegen der fabric, welche bill[ich]k26 solten l alß zum kirchen buw m geordnette 27 gulten in n der ||18 statt belibenn o , ob wiers wider die inred der vermainten ansprach 28 , so die thomherren darzu habent und on zwiffel ins recht schön p dargeben 29 wurdent, mochtent erhalten 30 . Dann solts uns abgesprochen werden, alß mier unß doch q nitt versechent 31 , were es besser nitt angefangen. Es sind nitt hopt r bryff 32 vorhanden; dan es ain alt closterlechen ist, und hatt sich der Grebel 33 , so vormals gezinsst hat, vor s jaren beworben, das man in bryff ließ hören, warumb er den zinß gäb. Es ist aber kein hoptbryff vorhanden gwesst 34 .
Schrib ich alles von underrichts 35 wegen, und wie wol ain kunfftig urtail nitt gut ze erlernen 36 ist, so mogt ir danocht byloffig und so vil sich gepürt wol etwas beschaids finden by gut vertruwten personen. Desshalb an euch min pitt, ier welt euch des nitt beschweren 37 und in gehaim nachfrag haben und dann
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furderlich mier dasselbig zuschriben. Vernempt im besten, das ich euch mitt solchem bemug, es beschicht uß gutem vertruwen, und das 38 ich besser weg nitt haben mag. Sunst solt ich euwer vil grosser und mherere 39 geschefft damitt nitt hindern. Euch ze dienen, bin ich begierig.
Datum zu Costentz in yl —dyser bott 40 wurt wider här gon - 3. martii 1536. jar.
Thoma Blarer, e[uwer]g[uter] fründ.
[Adresse auf der Rückseite des folgenden Blattes:] Dem erwurdigen, wolgelerten hernn Hainrichen Bullinger, predicanten zu Zurch, minem gunstigen herren und liebenn frund. Zurch.