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Autograph: Zürich StA, E II 355,48. Siegelspur. —Ungedruckt
Dankt für einen Brief Bullingers und bittet um dessen weitere Fürsprache wegen seines dem Zürcher Rat eingereichten Entschädigungsgesuches, das gleichzeitig durch ein Empfehlungsschreiben von Zug unterstützt wird. Eine Botschaft für Werner Steiner.
S. P. D. Günstiger herr und bruder.
Üwer schriben 3 han ich verstanden und mitt fröuden enpfangen, in welchem ich alwegen die liebe und früntschaft, so ir zu mir hand, spüren, deß ich üch zum aller höchsten danken etc. Witer, günstiger herr und bruder, so hab ich in üwerem schriben verstanden, wie das min suplicacion an mine herren von Zürich 4 von burgermeister und den räthen verhört sye etc. Daruf man sich erkent habe, fier mannen vom rath den handel ze enpfelen, daß die darüber sitzen söllind und ein rathschlag ze thun, wie man mir möge helfen, daß es zum aller heimlichisten beschechen möcht, darmitt mir kein nachteil daruß entstünde. Dise meinung hett mir zum teil min herr gfatter und bruder M. W[erner] Steiner ouch zugeschriben 5 etc.
Uff sömlichs schriben und handlung han ich by mir selber gedacht: Nu wolhin,
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es blibt nüt verschwigen; sölte man mir etwas verordnen ze geben und heimlich beschechen 6 , und es aber mitt der zitt ußkeme, brechte es mir mee schadens und nachteil gegen minen herren, dann so es mitt irem wüssen beschech, angesechen daß mine herren vor ouch uff den tagen ze Baden 7 , deß glichen durch ir bottschaft vor burgermeister und räthen in miner sach und ansprach 8 gehandlet hand etc. Und darmit sömliche nachred verhüt wurde und mich ouch nüt hinderte, an minem ampt styf anzehalten 9 und fürzefaren, han ich die sach gwaget und bin zugfaren und han min suplicacion, wie ichs üch und minen herren von Zürich zugschikt han, minem herr amman 10 , dem statthalter 11 mitt sampt den anderen räthen anzeigt und sy gebätten, ob etwas in der suplicacion vergriffen 12 were, daran sy ein mißval, weltind mir das selbig anzeigen, welte ichs enderen (wie wol ich min suplicacion vor und ee ichs minen herren von Zug anzeigt han, üch zugeschikt, wie dann die selbig vor burgermeister und den räthen verhört ist); hand sy min suplicacion für grecht, geschikt und wolgesetzt erkent und gantz kein mißval daran gehebt.
Sömlichen handel hab ich in verrukten tagen Zug 13 meister Haben 14 erzelt, was mich darzu geursachet habe, alein daß es mich besser und geschikter bedücht hatt, minen herren sömlichs selbs anzezeigen, weder das sy es sust hettend söllen vernemmen; brechte mir minder nachteils etc. Welches nun meister Haben wolgefallen hett, und mir hieruf gerathen: diewil ich alle handlung minen herren von Zug anzeigt habe, sölle ich sy bitten um ein fürdernuß 15 an burgermeister und räth 16 ; werde mir nüt schaden, sunders fürderen. Dem han ich gefolget und mine herren um ein fürgschrift gebätten, welches mir gutwilliklich vergunnen ist, als sich mitt der fürgschrift 17 befint. Hieruf ist min früntlich bitt, ir wellind witer das best thun und in der sach handlen, wie ir vermeinend am aller geschiktisten zu sin; dann ich üch hierinn allen gwalt giben ze handlen nach üwerem gefallen etc. 18
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Sagend M. W[erner]Steiner, er sölle sich nüt lassen verlangen 19 um die 3 kronen um das fenster 20 ; min herr amman Toß wil in darum zefriden stellen.
Hiemitt sind gott befolen. Grützend mir unsere brüder. Hiemitt sind gott befolen.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem wirdigen, wolgelerten und hochgeachten M. H. Bulinger, diener deß evangelions der kilchen Zürich, sinem insunders vertruwten und geliebten.