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Kanzleiabschrift a : Zürich StA, E II 1, 157 Ungedruckt
Hat von Nikolaus Steiners Amtsenthebung gehört. Der Vorwurf, Steiner habe ihm ein finanzielles Angebot zur Übernahme der Pfarrei Wädenswil gemacht, stimmt nicht. Durch Vermittlung von Jakob [Hegner]in Altstetten habe ihm Steiner lediglich eine Art von Stellvertretung - wie etwa im Falle Jost Müllers zu Thalwil -angeboten, bis sich erweise, wie seine Gichtkrankheit verlaufe. Bittet um Milde für den betagten Steiner und um dessen Wiederaufnahme in die Synode.
Den strengen, vesten, fürsichtigen unnd wysen burgermeyster unnd rath, ouch dem eerwürdigen unnd hochgelerten synodo der statt Zürich, sinen gnedigen herren unnd obern.
Gnad unnd frid von gott. Min gehorsam, willig dienst zevor, strengen, vesten, fürsichtigen, wysen, ersamen, from, hochgelerten ir mine gnedigen herren.
Mir fügt ze wissen 3 der erbar alt vatter, herr Niclaus Steyner, wie er von minen gnedigen herren unnd von eym hochwürdigen synodo ußgeschlosßen, dar zu gottes eer eyner gantzen cristenlichen gmeynd unnd sin selbs gantz unnutz erkenth 4 syge, umb das er by mir gehandlet unnd verwürckt 5
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solle han, nammlich, das er mir myn pfarrpfrund habe wellen abkouffen unnd abfeylsen 6 . Des muß ich in inn der warheyt entschuldigen, dann gegen mir keyns abfeylsens nach abkouffens nie gedacht ist, dann er mich wol erkent 7 hatt, keyn kouffman sin, noch keyn pfrund veyl han, ouch dess göttlichen rechtens noch üweren cristenlichen statuten sinodalien 8 keyn übertretter sin, darumb er mir keynen kouff angemutet hat. Ist aber inn anfang nechstvergangenen wynters beschechen, das ich miner podagrenischen kranckheyth 9 halb geschriben han an her Jacoben 10 zu Altstetten, mir eyn geschickten bruder ze erfaren, der mir min pfarr den wynter helffe versächen. Da hat er mir zubracht genanten herr Niclaus Steyner. Der mich ouch von unnser beyder jugent har erkenth 11 , hatt söllicher meynung mit mir geredt: Sidtenmaal 12 ich die pfarr nit alleyn möchte versechen, umb 13 das ich berg unnd tal zu den krancken nit wandlen möchte - als 14 ich mich beclagte -, ob ich denn welte inn sin huß gan Zürich zien zwey oder dry jar bis ich möchte erfaaren, wie sich min kranckheyt erziechen 15 wölte, so welte er mir von der pfrund lassen nachvolgen 16 , was billich 17 wäre nach miner herren erkantnus, wie ouch mit herr Josen 18 zu Tallwyl gehandlet ist. Er vertrüwte 19 ouch, deß gunst unnd gutten willen durch gut gunner unnd fründ 20 an minen herren unnd oberen wol mögen erlangen, ouch an minem herr schaffner 21 . Ich was der sach nit bedacht 22 im andwort ze , geben. Daby ist es
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beliben, unnd hat keyner dem annderen diser sach nimmermer gedacht 23 . Hiemit han ich üch der waarheyt bericht. Deßhalb ich hoff, er hierinn nützit uneerlichs, ungöttlichs, noch üweren statutis synodalibus 24 verletzlichs gehandlet habe. Darumb mir das erschrockenlich ze hören, in so schwarlich gestrafet söllen sin, dann ich hoff, ir selbs ermessen könnind, das er in vorgemelter red weder geschrifft noch üwer cristenliche statuta 25 geletzt habe, dann ich im ouch des nit gestand 26 geben wölte han, als ir mine gnedigen herren mich bißhar eyn lange zyt erkent 27 hand, unnd nimmer annderst erfinden 28 werdend. Ist min ernstlich pitt umb gottes unnd cristenlicher liebe willen, das ir den guten alten bruder, der nun hinfür sins alters halb billicher ze bitten, ob er ettwas mißhandlet 29 hette, abzestan 30 , dan 31 so schwaarlich ze strafen wäre 32 , 1. Ti[motheus] 5[1], nit zwyfel, er wurde bußwürcken 33 unnd alle cristenliche bruder anrüffen, gott für in ze bitten, als Simon 34 gethan hat nach der straf Petri, act[orum] 8[24]. Gnedigen ir mine herren wöllind sin alter gnedigclich bedencken unnd dise sine wordt, gutter meynung geredt, nit so hoch anziechen noch achten 35 , sunder in gnedigclich widerumb inn die kilchen annemmen unnd in inn den stand siner vorigen eeren setzen. Begert er allzyt umb üch als sine gnedigen herren unnd oberen inn gantzer üch wolgefelliger gehorsame zu beschulden b 36 , unnd söllichs will ich ouch als üwer gehorsamer, in allen eeren unnd brüderlicher liebe mins vermügens 37 inn aller guttwilliger c undertenigkeyth gott unnd üch, minen gnedigen herren, allzyt inn großem ernst mich flysen ze dienen.
Sind gott befolchen in gnaden.
Geben ze Wädischwyl.
[Ohne Unterschrift]d