Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[385]

Berchtold Haller an
Bullinger
[Bern],
30. Mai [1534]

Autograph: Zürich StA, E II 343, 43 (Siegelspur) Ungedruckt

Haller erhielt eine Abschrift von [Ambrosius]Blarers Brief an Bullinger; er hätte ihn lieber von Bullinger selbst bekommen. Vom Krieg [zur Wiedereinsetzung Herzog Ulrichs von Württemberg]erhielt Haller den ersten wahren Bericht von Bullinger, seitdem aber auch zwei andere. Die Berner wundern sich über das Schweigen der Zürcher; Haller bittet um Nachrichten. Bündnis von acht Orten mit den Wallisern und dem Herzog von Savoyen. Haller bittet um die Zusendung von Bullingers Kommentar zum [1.]Korintherbrief. Gruß von Schultheiß [Hans Jakob von Wattenwyl].

S. Attulit ad nos tabellio 2 iste copiam literarum a Blaurero ad te missarum 3 , quam vellem tu ipse ad me misisses, quanquam homini huic satis pio mihique charissimo optime faveam, quicquid muneris illi a nostris contigit. Primam de bello 4 hoc veritatem a te accepimus 5 . Deinde scripserunt Argentinenses

31 Überbringer des Briefes; der Kölner Harnischmacher Johann Wilden, der wiederholt zwischen Köln und Zürich unterwegs war, s. HBBW III 131, 6 mit Anm. 8 und unten 297, 6f mit Anm. 4.
32 Vadians «Epitome trium terrae partium» erschien freilich erst Ende Juli 1534 bei Froschauer in Zürich, s. unten Nr. 419.
33 des Landgrafen Philipp von Hessen.
34 Ferdinands I.
35 Bitter meint natürlich Philipps Kriegszug zur Wiedereinsetzung Ulrichs von Württemberg in dessen Herzogtum; dazu s. oben S. 172, 5-16. 178, 5-14 u. ö.
36 Aktivitäten, Unternehmungen.
37 wohlgelehrten.
1 Die Jahreszahl ergibt sich aus dem Hinweis auf den Krieg (s. Anm. 4) und auf Bullingers Kommentar zum 1. Korintherbrief (s. Anm. 12).
2 Der Überbringer des Briefes ist unbekannt.
3 Gemeint ist möglicherweise Ambrosius Blarers Brief an Bullinger vom 23. Mai 1534 (oben Nr. 381) und die dort erwähnte «Neue Zeitung» (s. oben S. 189, Anm. 15).
4 Es handelt sich um den Krieg zur Wiedereinsetzung Herzog Ulrichs von Württemberg im Mai 1534, vgl. Wille 176-187 und Keller 64-93.
5 Bullingers entsprechender Brief an Haller oder die Berner Kirche ist nicht erhalten.


Briefe_Vol_04_0196arpa

6 7 . Terciam nunc accaepimus . Nostri non cessant admirari tuorum taciturnitatem. Videntur nonnulli male propicii negocio huic. Obsecro non cesses quottidie scribere quae accipis. Admoniti sumus strumas 8 Vales[ianos], Allobrogum regulum 9 et Antronios octo 10 in foedus coiisse. Quid vero moliantur, tu facile coniecturabis, qui hominum istorum ingenia habes perspectissima. Num vero Abbazellani aut Glareani 7 11 accesserint, plane nescimus, caeterum vero exploratissimum habemus. Haec tibi in secretis.

Si quid in Corinthios 12 excusum fuerit, dum poteris, praemitte.

Vale.

30. maii.

Tuum minimum nummisma.

Consul 13 te salutat ex animo.

[Adresse auf der Rückseite:] Suo Heinrico Bullingero, fratri semper charissimo.