Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2854]

Francisco de Enzinas an
Bullinger
Basel,
21. März 1547

Autograph: Zürich StA, E II 366, 37 (Siegelspur) Druck: Boehmer, Dryander 411f, Nr. 24; Druck und spanische Übersetzung: Enzinas BW 212f, Nr. 27

[1] Enzinas dankt für die von Bullinger [zugunsten Bernardino Ochinos]]1 unternommenen Bemühungen. Es ist nicht schlimm, dass sie nicht erfolgreich waren, denn es ist immer gut zu wissen, wie die Menschen denken. So erspart man sich eine unvorsichtige Handlung, die später bei einer noch größeren Notlage 2 zu bereuen wäre! Für Enzinas zählt Bullingers Hilfsbereitschaft viel mehr, als wenn er vom Zürcher Rat die schönste Unterkunft für sich oder Ochino erlangt hätte. Er steht ihm also jederzeit bereitwillig zu Diensten. [2] Vor zwölf Tagen hat er eine gut verpackte, für Bullinger bestimmte Sendung 3 Myconius zur Übermittlung anvertraut. Dieser sagt, dass er sie abgeschickt habe. Ist sie gut angekommen? [3] Bullinger möge Neuigkeiten mitteilen. Gestern wurde aus Antwerpen die Ankunft von vier Schiffen aus "Indien"[Amerika] mit Gold für Kaiser Karl V. gemeldet, der nun die Überweisung einer großen Menge Geldes via Antwerpen nach Deutschland veranlassen will. 4 Er hat Großes vor. Der Herr aber ist mächtiger als alles Gold und jede menschliche Macht! Er wird die gottlosen Pläne des Kaisers vereiteln. 5 [4]Gruß, auch an Konrad Pellikan, Theodor Bibliander und an Bullingers Familie.