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Original: Zürich StA, E I 30. 90, Nr. 12. Siegelspur. -Ungedruckt
Man möchte nicht mehr den Gottesdienst in der Pfarrkirche [in Würenlos]besuchen, da dort die Messe wieder überhand genommen hat. Mit Niklaus Brunner und dem Dekan, [Michael Häcker], hat man die Besoldung eines eigenen Pfarrers besprochen. Da die eigenen Mittel nicht ausreichen, bitten die Gemeinden wie früher um Zürichs Unterstützung. Versicherung der untertänigen Treue.
Hoch und wolgelertt, frum, fursichtig, ersam und wiß, besunderß gnedig, günstig und lieben herren, unser gantz underthenig, willig dienst sig üch ze vor an bereitt.
Alß wir den verschiner jaren uß unser rechten pfarkilch 4 gezogen, ursachen halb der cerimonischen werchen und abschühenß der verfürischen meß, einen eignen predicanten uß hilff und zuschub unser gnedigen herren ze erhalten fürgenumen und erlangt 5 , welchi meß zum theil uß gnaden gotteß daselb ouch hingethon 6 , deßhalb wir wider in die rechten pfar geordnett und zesamen wider gon geheissen sind, sidhar aber unserß trübsalß 7 in der selben unser pfarkilch die abgöttisch meß wider überhand genuinen 8 und unß nit zuston noch gebüren wil, witer in die selb pfarkilch
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ze gon, habend wir unß gemeinlich zesamen verfügtt und uß hilff und biwesen 9 der ersamen, wisen meister Niclausen Brunnerß 10 , domalß unserß vogtz, und deß capitelß dechen 11 ze beratschlagen anfangen, durch waß form und gestaltt wir wider zu einem predicanten und deß selben erhaltung kumen möchtind 12 , damit unseri kind und schwachglöubigen nit wider in die alti, mißgloübig abgöteri fielind von teglichem anschawen der götzen und in zuhörung der abgötischen meß. Und so vil erfunden, daß wir uff sechß oder siben müt kernen, deßglich ein wiß 13 , so jerlich bin drisig pfunden ertragen 14 mag, einem predicanten geordnett. Mügend unnd wissend ouch nit mer ze geben. Harumb ist an üch unser flissig hit und begeren, unser gnedig herren bitlicher wiß anzekeren, daß si unß abermalß wie vor ein zuschub 15 thun und etwaß mit unß theilen wellind, damit unseri armen seien deß heligen wort gotteß nit beroubtt werdind und wir unseri kind in anzeigung deß willen gotteß ufferziechen mügind; wellind wir unß allwegen alß die gloubigen und underthenigen an unseren cristenlichen herren trülich halten, wellind ouch unseri botten 16 mit irem bistand a ireß bevelchß 17 witer verhören 18 .
Und zu urkhund mit deß || ersamen, wisen meister Rudolffen Hoffmanß 19 , unserß
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vogtz und gnedigen herren eignem insigel verwaret 20 , uff samstag deß heligen crütz tag anno 1533.
Allzit underthenige und guttwillige bed gemeinden
Ottelfingen und Boppelsen.
[Adresse auf separatem Blatt:] Den hoch und wolgelerten, fürsichtigen, ersamen und wisen herren, presedenten, verkhünderen deß wortt gotteß der statt und land Zürich, yetz daselb in sinodo byeinander versamlet, unseren günstigen und gnedigen herren b .