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Entwurf von Kanzleihand: a Marburg, Hessisches Staatsarchiv, 3 (PA) 1797, 36r.—37v. Ungedruckt
Philipp von Hessen hat den Brief [der Zürcher] vom 12. März [Nr. 2103] zusammen mit den
drei Exemplaren [des "Warhafften Bekanntnuß"]empfangen. Er hört nur sehr ungern über
den neu entbrannten Streit zwischen Luther und den [Zürchern]. —Die Bücher der [Zürcher]
sind [in der Landgrafschaft Hessen] nicht verboten. Philipp hat sogar das zugesandte Buch
gelesen. Im Grunde haben die [Zürcher] und Luther gar nicht so verschiedene Positionen.
—Demzufolge wurde der Streit wohl von Leuten gestiftet, die eine Eintracht zwischen den
beiden [Parteien] nicht gerne sehen würden. Der Streit muss beigelegt werden, damit die
Feinde des Evangeliums nicht Grund zur Freude haben. —Zwei der zugesandten Exemplare
werden an Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Herzog Moritz von Sachsen weitergeleitet.
—Philipp wollte dies [den Zürchern], denen er gewogen ist, anzeigen.Briefe_Vol_15_264 arpa
Philips, von gots gnaden landgrave zu Hessenn, etc.
Unnsern gnedigen grus zuvor. Hoch unnd wolgelerten, auch ersamen, lieben, besondern, ewer schreiben, wuchs datirt ist des 12ten tags im mertzen, haben wir sampt den dreien darbei gewesenen buchlein 3 entpfangen, seines inhalts verlesen, unnd in warheit den span unnd zwyetracht zwuschen euch und doctor Marthin Luthern zum teil aus den ursachen, di jr in ewerm schreiben selbst vermeidet, unnd auch aus andern meren bewegnußen 4 vast 5 ungern gehort, und mocht uns kaumpt was beschwerlicher zu horen vorkommen, ||36v. dan das di ding, wilch erstmal b still gewessen, zu so viler leutt anstos unnd ergernus wider 6 herfür gescharret werdenn.
Was aber betrift ewere bucher, haben wir di in unsern landen nicht verbotten, 7 auch ewer itzigs 8 außgangenes buchlein mit vleis verlesen, unnd nach unserm iuditio und urteil, so seit jr und doctor Luther mit ewern opinionen 9 im grund nit so weith als in den wortten voneinander. Dan Luther bekennet, das Christus im sacrament oder eusserlichenn zeichen nit dermassen wi stro im sack sei 10 .
Derwegen wir schir 11 dafur 12 es achten mussen, als ob villeicht etwo sonst leut seien, di euch ||37r. aneinander verhetzenn unnd ewere vergleichung 13 nit gern vernemen. Wolten darumb nichts liebers sehenn, dan das diese so schedliche ding beigelegt unnd den vianden 14 des evangelii dadurch di thur irer freiden 15 nit weitter zu so grossem anstos unnd ergernus viler guthertzigen eroffnet wurde.
Wollen auch nit underlassen, den c hochgepornnen fursten, hern Johansfridrichen d churfürstenth 16 und hern Mauritzenn, 17 beiden f hertzogen zu
Briefe_Vol_15_265 | arpa |
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Sachssen, etc., unnsern g frundlichen lieben vettern, brudern h , sohn und gevatter, 18 ewerer buchlein auch zwei i zu schickenn unnd ire k libten frundlich zu l bitten, di m zuverlesen. 19
Wuchs wir euch gnediger meinung uf bemelter 20 ewer schreiben hinwider nitt wollen pergenn 21 denen wir mit gnaden gewogen sein.
Datum.
||37v Antwort an di Zuricher.