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Autographes Konzept a : Zürich ZB, Ms K 40,55, Nr. 4b. Siegelspur Teildruck: Pestalozzi 170f
Dankt für Philipps Brief [Nr. 134]. Wünscht die Einigung aller Evangelischen besonders auch in der
Abendmahlsfrage. An den Zürchern soll es nicht fehlen, wie der Landgraf ersehen kann.Briefe_Vol_02_0250 arpa
Christlicher durchlüchtiger fürst und herr, min underthänig dienst syend üwern gnaden bevor.
U. g. schryben 15. septembris gethon 1 , hab ich mitt fröuden b empfangenn. Sag uwern fürstlichen gnaden hohen danck alleß früntlichen embietens 2 . Begär ouch vonn gott nitt mee dann einer rächtmässigen 3 verglychung 4 und einigung inn christlicher leer mitt allen denen, so Christum c rein und luter predigend, und das ghein zwyspallt deß nachtmols Christi under unß wäre, die wir doch sust einmündig 5 Christum Jesum leerend. Deßhalb wir ouch alleß das willig ze thun bereyt, das wir mitt der warheyt verantwurten mögind. Hättend deßhalb vermeynt 6 , der hochgelert D. Martin Luther söllte unß nitt wyter trängen 7 , dann wir ye und ye 8 nachgäbenn und noch 9 geloubend und beckennend, das inn dem nachtmol Christi der lychnam 10 und blut Christi also zugägen sye, wie Christus under den Galathen crützget was, Galath. 3 [1], namlich inn anschowen deß gloubens 11 , welcher gloub den lychnam Christi warlich, aber nitt natürlich zegägen macht, wie sich dann wyter inn unsern geschrifften 12 erfindt. Schrib ich dorumb, das u. f. g. sähe, daß es an unß der verglychung und einigheyt halben nitt mangel habe und dero begyrig, so ferr wir von der einfallten 13 warheyt nitt genötigt 14 .
Bitt hiemitt u. f. g. abermols, wölle min schryben gütlich uffnemmen, iro die warheyt vorab und mich befolhenn habenn, ouch d zöügern 15 dises brieffs gnädencklichen inn u. g. gunst und diensten uffnemmenn e .
Gott wölle üch sinem volck lang bewaren und zu sinen eeren erhallten.
Zürych, 22. oktober 1532.
Üwer fürstlichen genaden underthäniger diener
Heinrych Bullinger.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem christlichen durchlüchtigenn fürsten und herren h. Philipsen lantgraffen ze Hessen, minem gnedigenn herrenn.